10 Jahre on the tracks of the Beatles auf dem Hamburger Kiez
„Why don’t we do it in the road?“, fragte Paul McCartney 1968 auf dem Weißen Album der Beatles. Warum machen wir es nicht auf der Straße? - Seit 10 Jahren stellt Stefanie Hempel Kiezgängern diese Frage und 20 000 begeisterte Fans folgten ihr. „Hempel’s Beatles-Tour“ ist Kult.
Was viele nicht wissen ist, dass die Beatles nirgendwo so oft auftraten wie in Hamburg! „Allein im damaligen Club Top Ten spielten sie 93 Nächte am Stück, von 19 Uhr bis in die frühen Morgenstunden“, erzählt Stefanie Hempel. Am 17. August 1960, gaben die Beatles ihr erstes Konzert im Hamburger Musikclub Indra, einem Stripclub an der berüchtigten Großen Freiheit. In den folgenden zweieinhalb Jahren legten sie mit über 280 Auftritten in der Hansestadt den Grundstein für ihre Weltkarriere.
Genau wie die Beatles ist Hempel auf den Straßen St. Paulis erst wirklich erwachsen geworden, hat wie sie hier geliebt, gelitten, gerockt und gefeiert. Zwischen Millerntor und Großer Freiheit lebt die „Erfinderin der musikalischen Beatles-Tour in Hamburg“ ihre ganz eigene Beatlemania. Aufgewachsen in Ostdeutschland, begleiteten sie John Lennon, George Harrison, Paul McCartney und Ringo Starr durch die Kindheit, durch die Wende. Als sie mit 20 Jahren in Hamburg landete, fand sie nur wenig Beatles-Spuren, als sie sich auf St. Pauli umsah: Der „Star-Club“ war längst abgebrannt, das „Top Ten“ eine Housedisco.
Viele Fans aus Dänemark und den USA
„Auf meiner ersten Tor vor 10 Jahren kostete es mich schon etwas Überwindung, mitten auf dem Kiez meine Ukulele rauszuholen und Rock´n´Roll-Songs zu spielen“, erinnert sich die 37-Jährige heute. Denn Hempel erzählt auf ihrer Tour nicht nur etliche Anekdoten aus jener Zeit, sondern schmettert, begleitet von ihrer kleinen Ukulele, dem Lieblingsinstrument von Harrison, auch live an historischen Orten die passenden Beatles-Songs dazu. Die Teilnehmer ihrer Touren kommen heute aus der ganzen Welt, besonders viele Fans kommen aus Dänemark und den USA. „Mehr als jede zweite Tour biete ich inzwischen auf Englisch an“, sagt Hempel. Ihr ganz geheimer Tipp ist ein versteckter Hinterhof in der Jägerpassage in der Mitte der Wohlwillstrasse auf St. Pauli. Hier befindet sich der Hauseingang, der John Lennon als Cover für seine LP „Rock´n´Roll“ diente. Er wird heute von Fans aus der ganzen Welt „bespielt“, die dort stolz ihr eigenes Cover in John Lennon Pose aufnehmen.
Die Zukunft ist auch ein Stück Vergangenheit
Heute sind Indra, Kaiserkeller und Moondoo (damals Top Ten) noch immer Live Clubs. Im Indra treten junge Bands aus aller Welt auf und präsentieren ihre neuen Alben, der Kaierkeller widmet sich inzwischen eher der Gothic- und Dark Wave Musik und im Moondoo tanzt man inzwischen gepflegter zu moderner Funk- und Dancemusik. Auf diesen und weiteren 50 Bühnen versuchen zudem während des Reeperbahn Festivals im September unzählige junge, hungrige Newcomerbands aus aller Welt, es den Beatles gleichzumachen und Hamburg als Sprungbrett zur großen Karriere zu nutzen.
Zum 10. Jubiläum ihrer Beatles-Tour hat Stefanie Hempel mit befreundeten Musikern ihr neues Album „Why Don’t We Do It In The Road“ aufgenommen. Songs von John, Paul, George und Ringo wurden live eingespielt, darunter Hits wie „Here Comes The Sun“ und natürlich der Titeltrack „Why Don’t We Do It In The Road“.
Quelle: Hamburg Tourismus GmbH