Caspar David Friedrichs Reisen auf die Insel Rügen

Das Bild „Die Kreidefelsen auf Rügen“ ist nicht nur das bekannteste Werk Caspar David Friedrichs, sondern wurde auch zum Sinnbild der Romantik im ewigen Werden und Vergehen. Wer dieses Bild sah, plante oder buchte in Gedanken schon den Urlaub auf der Insel Rügen und wurde nicht enttäuscht. Das blendende Weiß der Kreidefelsen, die bizarr aufragenden Felsnadeln, die weit verästelten knorrigen Bäume und das grünlich schimmernde Meer begeistern heute Naturliebhaber genauso wie einst die Romantiker. Obwohl klar ist, dass sich auch auf der Insel Rügen die Landschaft in fast 200 Jahren verändert hat, war man immer auf der Suche nach dem Standort des Malers. Am ähnlichsten kamen dem Friedrich-Bild noch die Wissower Klinken, dem wohl neben dem imposanten Kreidefelsen Königsstuhl immer noch beliebtesten Fotomotiv in Stubbenkammer.

Caspar David Friedrich machte es der Nachwelt leicht, auf seinen Spuren zu wandeln, indem er in seinen Skizzenbüchern Datum und Ort für fast jede Zeichnung akribisch vermerkte. Er malte das Bild um 1818 in seinem spartanisch eingerichteten Atelier in Dresden. Nichts lenkte ihn hier von der Erinnerung an die im Sommer 1818 unternommenen Rügenreise ab. Caspar David unternahm die Reise frisch vermählt, um seine Lina der Familie in Greifswald vorzustellen. Drei Jahre später schrieb er an seinen Bruder Heinrich, mit dem er eine Reise ins Dresdner Umland unternehmen wollte: „ohne Weibsbilder, denn das ist Lumperei“. Trotzdem füllte er das für die „Weiber-Reise nach Rügen“ neu begonnene Skizzenbuch mit Schiffsstudien bei Vierow oder auf der Fahrt von Wiek nach Stralsund mit felsigen Ufern, Großsteingräbern,Kirchen oder Bruder Adolphs Garten. In den folgenden Jahren entstanden in seinem Atelier anhand der Skizzen Gemälde, die heute in berühmten Kunstsammlungen zu sehen sind, zum Beispiel „Nacht in einem Hafen“, „Auf dem Segler und Mondaufgang über dem Meer“ (Eremitage, St. Petersburg), „Gartenlaube“ (Neue Pinakothek München), „Mondaufgang am Meer“ (Nationalgalerie, Berlin) und „Abend am Ostseestrand“ (Galerie Neue Meister, Dresden).

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Quelle: Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.