Champions League im Schnee

Das Tiroler PillerseeTal bietet nun das größte Skigebiet Österreichs, setzt aber auch auf das kleine Format

Ach ja? „270 – das ergibt fünf“. Für Christoph Schrahe ist die Sache klar. Wer nun an den mathematischen Fähigkeiten des Ski-Journalisten und Geographen zweifelt, sollte weiter zuhören. „Mit 270 zusammenhängenden Pistenkilometern ist der neu entstandene Skicirus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn das fünftgrößte Skigebiet der Welt und das größte Österreichs“, sagt der Mann, der eine eigene Methode zur Vermessung von Skigebieten entwickelt hat. Im Tiroler PillerseeTal, das aus den fünf Orten Fieberbrunn, Hochfilzen, St. Jakob in Haus, St. Ulrich am Pillersee und Waidring besteht, setzt man zudem noch auf eine andere Formel. „Wir bieten Skispaß hoch drei“, erläutert Florian Phleps, der Geschäftsführer des Tourismusverbandes PillerseeTal. Das bedeutet Vielfalt im Schnee. „Wir präsentieren allen Zielgruppen – ob Anfänger, Familie oder sportlicher Vielfahrer – in drei Skigebieten drei unterschiedliche Angebote für ihr individuelles Skierlebnis“, erläutert Phleps. Und alle bekommen obendrein jede Menge Schnee. Denn das PillerseeTal in den Kitzbüheler Alpen ist, das bestätigten Experten, die schneereichste Region Tirols.

Champions League und Bundesliga, Großraumarena und kleines Familienskigebiet – wie geht das zusammen? „Das ergänzt sich hervorragend und rundet unser Angebot ab“, sagt auch Tourismus-Obfrau Bettina Geisl. „Bei uns passt zusammen, was auf den ersten Blick nicht zusammenpasst“, ergänzt Tourismus-Geschäftsführer Florian Phleps. 270 Pistenkilometer im neu entstandenen Skicircus – 22 an der Buchensteinwand, dem Dorado der Kinder, Familien und Genuss-Skifahrer. Im Schatten des großen, begehbaren Jakobskreuzes tummeln sich all jene, die es langsam angehen lassen. Im Talbereich hilft der große Bobo-Kinderpark den Kleinen auf die ersten Sprünge. Dafür sorgen Zauberteppiche und Wellenbahnen, ein Schneezug und bestens ausgebildete Kinder-Skilehrer. Und weil für manchen Skisportler der Weg das Ziel ist, finden hier Skitourengeher eigene Aufstiegsstrecken in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, um gefahrlos ihrem Hobby frönen zu können.

Sprichwörtlich grenzenlos ist das Angebot einige Kilometer weiter in Waidring. Im Drei-Länder-Höhenskiparadies Steinplatte-Winkelmoosalm stimmen aufgrund der Höhenlage stets Schnee- und Pistenqualität. Im Drei-Ländereck Bayern-Tirol-Salzburg avancieren die Wintersportler auf 42 Pistenkilometern zu echten Grenzgängern. Denn wer in Waidring startet, carvt mühelos bis in bayerische Reit im Winkl, wo einst Skilegende Rosi Mittermaier den Umgang mit den Brettern meisterhaft erlernte. Die neue Sechser-Sesselbahn „Kammerkör“ erschließt Freeridern ein zusätzliches Pulverschnee-Paradies.

Skisport in höchster Potenz bietet im Skispaß³-Paradies natürlich der neu entstandene Mega-Skicircus Saalbach-Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn. Als größtes zusammenhängendes Skigebiet Österreichs hat es Experte Christoph Schrahe vermessen und ihm sein Qualitätssiegel „Geprüfte Abfahrtslänge“ verliehen. Auf der ganzen Welt gibt es nur vier größere, zusammenhängende Skiarenen. Pisten aller Schwierigkeitsgrade – von der in Weltmeisterschaften erprobten Abfahrt bis zum Anfängerhügel – erwarten in diesem Winter Skifahrer aus aller Welt. Möglich wurde die Vermählung der beiden Gebiete durch den Neubau der Kabinenbahn „TirolS“, deren Name bereits den Brückenschlag von Tirol nach Salburg symbolisiert.

Dass der Brückenschlag zwischen den beiden benachbarten Skigebieten Fieberbrunn und Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang mit nur einer Bahn und so mit verhältnismäßig kleinem Aufwand und geringen Eingriffen in die Natur erfolgte, freut die Beteiligten besonders. In gerade mal neun Minuten geht es von der Talstation Reckmoos-Süd in bequemen Zehn-Personen-Kabinen hinaus auf den Reiterkogel hoch über Saalbach und hinein in eine Vielzahl von Strecken. Für den Rückweg nach Fieberbrunn ist die 3,5 Kilometer lange „Vierstadlalm-Piste“ entstanden. Der Home Run wird zum beschwingten Vergnügen. Den Weg zurück ins PillerseeTal säumen etliche gemütliche Hütten. Denn auch für seine ausgeprägte Hütten-Kultur ist das neue Schnee-Dorado bekannt. Rund 60 Bergrestaurants und Hütten locken mit heimischen Spezialitäten und uriger Gemütlichkeit.

Mit einem weiteren Pfund wuchern insbesondere die Fieberbrunner: Bekannt sind sie nämlich für ihr weitläufiges Freeridegebiet, dem die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung einmal anerkennend das Attribut „Der Kleine Arlberg“ verliehen hat. Einfach und bequem geht es hinauf und schnell eröffnet sich dem Freerider ein ungemein weitläufiges Gebiet, das nun dank der neuen Verbindungsbahn weitere Hänge erschließt. Alljährlich naschen auch die weltbesten Freerider von dieser Delikatesse. Im Rahmen der Freeride World Tour sind sie regelmäßig zu Gast. Vom Gipfel des Wildseeloder stürzen sie sich über 620 Höhenmeter in einen Hang, der Neigungen von bis zu 70 Grad aufweist. Am 6. März 2016 wird das wieder der Fall sein.

Den Stoff, aus dem die Freeride-Träume sind, gibt es hier reichlich. Denn es ist wissenschaftlich erwiesen: Das PillerseeTal hat die Nase vorn, wenn es um das Thema Schnee geht. So ergaben talnahe Messungen der letzten 30 Jahre durchschnittlich 5,16 Meter Neuschnee während eines Winters. Pro Jahr beträgt die maximale Schneehöhe 1,11 Meter. Unangefochten an Platz eins steht dabei Hochfilzen. Pro Winter fallen in der Biathlon-Hochburg, wo 2017 zum dritten Mal Weltmeisterschaften in dieser Sportart ausgetragen werden, im Durchschnitt 6,71 Meter Schnee. Auch die größte, jemals in Tirol im Tal gemessene Schneehöhe stammt aus Hochfilzen – 3,78 Meter am 31. Januar des Jahres 1923.

Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.pillerseetal.at

Quelle: Tourismusverband Kitzbüheler Alpen – Pillerseetal