Das Albanifest, eine lebendige Tradition zur Feier der Freiheit
Am letzten Wochenende im Juni, vom 28. bis 30. Juni 2013, geht in Winterthur das Albanifest über die Bühne. Das größte alljährliche Stadtfest Europas zieht rund 100.000 Besucher an und das Festgelände mit Konzertbühnen, Bahnen, Ständen und vielseitiger Gastronomie erstreckt sich über 200.000 m² über die gesamte historische Altstadt. Dieses Stadtfest ist auch das Fest der Vereine: Fast jeder Winterthurer Klub ist mit Festzelt, Stand oder Auftritten mit dabei.
Namensgeber des Albanifestes ist St. Alban, einer der drei Stadtheiligen. Er wurde während der Christenverfolgung im Jahr 286 hingerichtet und zum Schutzpatron der Stadt erkoren. An seinem Gedenktag, am 22. Juni 1264, übergab Fürst Rudolf von Habsburg, ein Erbe der Kyburger, Winterthur den Stadtrechtsbrief. Seither feiern die Winterthurer mit dem Albanifest am Tag der Sonnwende am 21. Juni die Geburtsstunde ihrer Freiheit. Für lange Zeit war dieses Datum auch Wahltag des Schultheiss' - eines Beamten, der die Stadt-Steuern eintrieb, der Beamten und des Rats. Beim anschliessenden Albanimahl feierten die Winterthurer die frisch Gewählten mit Wein, Käse und Brot sowie mit Tanz und Musik. In ursprünglicher Form fand das Fest 1874 das letzte Mal statt. Die Stadt war verschuldet und konnte den Wein für die Feierlichkeiten nicht mehr bezahlen.
Im 20. Jahrhundert griff die Behörde den Termin für die Jungbürgerfeier wieder auf. Zudem fanden nach dem Zweiten Weltkrieg um den 22. Juni herum verschiedene kleine Quartierfeste statt. Daraus entwickelte sich 1971 unter der Leitung eines Fest-Komitees das heutige, weit über die Stadtgrenzen hinaus beliebte Albanifest. Das Bundesamt für Kultur nahm 2012 das Albanifest in die Liste der lebendigen Schweizer Traditionen auf.
Quelle: Winterthur Tourismus