Das Winterthurer Kunstjahr 2012

Acht Kunstmuseen setzen sich in Winterthur regelmässig mit spezifischen Themen auseinander und zeigen weltberühmte Werke in ihren Sammlungen. In diesem Frühjahr schenkt das Kunstmuseum Winterthur mit Willi Baumeister der Moderne besondere Aufmerksamkeit. Das international bekannte Fotomuseum hinterfragt im Sommer den Status dokumentarischer Bilder. Und zum Jahresende hin präsentiert die Villa Flora den eigenständigen französischen Maler und Grafiker Georges Rouault in ungewohnt privater Atmosphäre. Die Kunststadt Winterthur zeigt darüber hinaus diverse weitere sehenswerte Ausstellungen und offeriert seinen Wochenendgästen auf Hotelübernachtungen eine Preisreduktion von 25 Prozent.

Willi Baumeister - Vertreter der historischen Avantgarde Deutschlands
Das Kunstmuseum Winterthur setzt sich mit der Kunst der Moderne auseinander und zeigt mit Willi Baumeister (1889–1955) einen Künstler, der in der deutschen und europäischen Kunstentwicklung des 20. Jahrhunderts eine wichtige Rolle gespielt hat.

Der aus Stuttgart stammende Baumeister zählte zu den Künstlern in Deutschland, die früh den Anschluss an den Kubismus und andere Strömungen der Moderne fanden und diese Neuerungen selbstständig weiterentwickelten. Mit seiner Konzeption des Wandbildes suchte Baumeister die Verbindung zur Architektur. Trotz des nationalsozialistischen Regimes gelang es ihm, das Gedankengut der Moderne über die Zeit der politischen Unterdrückung und des Zweiten Weltkriegs hinwegzuretten.

Während der Isolation der Kriegsjahre fand er seine Inspiration in den Mythen der Urgeschichte und in der Höhlenmalerei. Diese Erfahrungen führten Baumeister nach Kriegsende zu neuen Maltechniken und gestischen Gestaltungen. Mit diesen zukunftsweisenden, zu neuen Gehalten und Formen führenden Schritten legte Baumeister den Grundstein für den Neubeginn. Als Wortführer der Moderne und Verfechter der abstrakten Malerei wurde er hochgeschätzt, wie auch heftig attackiert. Da er sich noch im Alter immer wieder erneuerte, entfaltete er als Lehrer starke Wirkung auf die nachfolgende Generation. Willi Baumeister gilt heute als einer der bedeutendsten Vertreter der historischen Avantgarde in Deutschland.

Mit je fünfzig Gemälden und Zeichnungen aus dem Besitz der Familie des Künstlers bietet das Kunstmuseum Winterthur einen reichen Überblick über Baumeisters Schaffen von 1914 bis zu seinem Tod.

Willi Baumeister: Gemälde und Zeichnungen
28. Januar bis 22. April 2012, Kunstmuseum Winterthur, Winterthur

Status - Die Rolle des dokumentarischen Bildes in der analogen und digitalen Welt
Wenige Jahre nach dem Wechsel von der analogen zur digitalen Fotografie befasst sich das Fotomuseum Winterthur in der Ausstellung «STATUS - 24 Dokumente von heute» mit der aktuellen Bedeutung des fotografischen Dokuments.

Der Begriff Status war einst selbstbewusste Zurschaustellung des eigenen Standes und der persönlichen Befindlichkeit. Heute ist er undeutlicher denn je und stets in Veränderung. Diese Dynamik zeigt sich auch in der Fotografie.

Die durch die Digitalisierung schnelle Distribution und Verfügbarkeit von Stand- und Bewegtbildern, haben zu neuen Formen der Kommunikation mit dokumentarischen Aufnahmen geführt. Die Autoren sind oft unbekannt, genauso wie der Weg, der ein Bild bis zum Nutzer zurückgelegt hat. Wie können diese fotografischen Dokumente verstanden werden, wie funktioniert das Schema des Sehens, Verstehens, Verwerfens oder Speicherns in unserem heutigen, multimedialen Umfeld?

STATUS, 24 Dokumente von heute
9. Juni bis 26. August 2012, Fotomuseum Winterthur, Winterthur

Georges Rouault - Einzigartige Kollektion des eigenständigen Künstlers
Ende Jahr macht die Villa Flora auf einen einmaligen französischen Künstler aufmerksam. Die Werke des Malers und Grafikers Georges Rouault (1871-1958) waren in seiner Zeit eine singuläre Erscheinung und sind keiner Stilrichtung zuzuordnen.

In jungen Jahren absolvierte Georges Rouault eine Glasmalerlehre bei einem Restaurator für Kirchenfenster. Dabei entdeckte er für sich die Möglichkeit, das Künstlerische mit seinem tiefen christlichen Glauben zu verbinden. Auch die spätromantische Malweise seines späteren Lehrers Gustave Moreau prägte ihn nachhaltig. Seine eigene Ausdruckssprache fand Rouault jedoch erst, nachdem er sich aus dem Einflussbereich Moureaus gelöst hatte. Die nervös hingeworfenen Strichbahnen entwickelten sich mehr und mehr zu Figuren, deren Umriss oft schemenhaft bleibt. Seine Werke zeichnen sich dadurch aus, dass sich das Formale und Inhaltliche stets die Waage hält.

Früh zeigt sich in seinem Schaffen die Figur des Clowns. Sie steht symbolisch für das einsame und schwache Individuum in einer immer anonymer werdenden Gesellschaft. Emphatisch versetzte sich Rouault in das Leiden seiner Mitmenschen und legte davon in seinen Werken Zeugnis ab.

Die Ausstellung basiert auf der persönlichen Sammlung der einstigen Villabesitzer Arthur und Hedy Hahnloser. Die Kollektion mit hervorragenden Werken aus der früheren Schaffensphase wird durch Arbeiten aus weiteren Sammlungen ergänzt. Damit zeigt die Villa Flora seit zehn Jahren erstmalig wieder Werke des einzigartigen Künstlers Georges Rouault in der Schweiz.

Georges Rouault, Der Künstler als trauriger Clown
16. November 2012 bis 18. August 2013, Villa Flora, Winterthur

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Quelle: Winterthur Tourismus

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