Desperate Housewives-Führung in Memmingen
Ein Team des Bayerischen Fernsehens mit Reporterin Nicole Remann begleitete die beiden Memminger Stadtführerinnen Sabine Streck und Heidi Stölzle bei einer Kostümerlebnisführung „Desperate Housewives im 17. Jahrhundert“ durch die historische Altstadt. Der Beitrag wird am Dienstag, 8. August 2017 in zwei Teilen in der „Abendschau“ des Bayerischen Fernsehens zwischen 17.30 und 18.30 Uhr gezeigt.
Die Stadtführerinnen repräsentieren bei der Führung zwei Bürgerinnen der einst freien Reichsstadt Memmingen. Heidi Stölzle als reiche Bürgerin des Patriziates lässt sich mit „Ihr“ und „Stölzlin“ ansprechen und Sabine Streck mimt eine einfache Handwerkerfrau. Beide sind gekleidet, wie es die Kleiderordnung der Reichsstadt vorschrieb. Danach musste sich jeder „seinem Stand, Herkunft und Vermögen“ nach kleiden. So ist die Stölzlin in edlem schwarz gekleidet und die Streckin darf nicht mal Knöpfe am Obergewand tragen.
Besonders sogenannte Interaktionen, bei denen sich die beiden Stadtführerinnen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Stadtführung unterhalten und so die Kluft zwischen den Menschen des 21. Jahrhunderts und denen des 17. Jahrhunderts erfahrbar wird, waren dem Team aus München wichtig. So mokierten sich die beiden „Verzweifelten Hausfrauen“ genauso über kurze Röcke und Beinkleider wie über modische Frisuren und fehlende Kopfbedeckung bei verheirateten Frauen. Schließlich war man „unter der Haube“.
An jedem der Standorte geht es um Klatsch und Tratsch im Memmingen vor rund 350 Jahren. Alle Ereignisse, die den Teilnehmern in witzig-informativen Dialogen präsentiert werden, passierten wirklich und wurden von den Stadtführerinnen genau recherchiert.
Zwischendurch wurden die Gruppenteilnehmer in spontanen Interviews von Reporterin Remann nach Ihrer Meinung zu der Zeitreise ins 17. Jahrhundert befragt.
Diese Erlebnisstadtführung gibt es bereits seit sieben Jahren und sie erfreut sich zunehmender Akzeptanz. Gerade Gruppen, die eine lebendige Geschichtsvermittlung wünschen, sind davon begeistert.
Nach eineinhalb Stunden beenden die „desperate housewives“ ihre Tour durch die Stadt in der Buchdruckergasse. Dort besteht noch Gelegenheit zum Gespräch mit Sabine Streck und Heidi Stölzle. Fragen zu inzwischen alten Ausdrücken, zur ehemaligen Zuchtordnung oder auch geläufigen Redewendungen werden dabei nochmals erklärt und auf den heutigen Stand übersetzt.
Nach den abschließenden Interviews von Reporterin Nicole Remann waren sich alle Beteiligten einig, dass Geschichte auf diese Art nicht nur interessant und amüsant, sondern außerordentlich lebensnah und spannend ist.
Die Gäste aus München bestätigten, dass sie schon viele Stadtführungen filmisch begleitet, jedoch selten selbst so viel Spaß dabei gehabt hätten.
Beide Stadtführerinnen könnten sich übrigens gut vorstellen, für einige Zeit wirklich im 17. Jahrhundert in ihrer Stadt zu leben, allerdings mit der Sicherheit einer Rückkehr in unsere Zeit. Die „magische Stelle“ zu einer echten Zeitreise in der Memminger Altstadt müsste allerdings erst gefunden werden.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.memmingen.de
Quelle: Stadt Memmingen