Die Kehrseite des Barock erleben

Gruselige Seite des Barock: Die Gebeine von Heiligen wurden im 18. Jahrhundert erworben und verehrt - zum Erschaudern. - Die Kehrseite des Barock erleben

Nicht nur prachtvolle Bauten, rauschende Feste und gepuderte Perücken gehören zum Zeitalter des Barock. Die geschundene Landbevölkerung verehrte die Gebeine von Katakomben-Heiligen; angebliche Hexen wurden verfolgt, gefoltert und hingerichtet. Schauderhaftes steht in diesem Jahr an der Oberschwäbischen Barockstraße im Mittelpunkt. In der neuen Übersichtskarte zum Themenjahr „BAROCK erschaudern“ sind Stationen markiert, die gleichermaßen furchterregend wie faszinierend sind.

Heiligen- und Reliquienkult

In vielen Klöstern und Kirchen entlang der Oberschwäbischen Barockstraße können sie noch heute bewundert werden: Die Gebeine von Heiligen, geschmückt mit Gold, Edelsteinen und kostbaren Gewändern. Die „Heiligen Leiber“ stammen aus römischen Katakomben und ruhen seit hunderten von Jahren in gläsernen Schreinen. Besonders eindrucksvolle Exemplare des Reliquienkults sind beispielsweise im Kloster Heiligkreuztal, in der Klosterkirche Wald, in der Klosterkirche St. Kosmas und Damian in Gutenzell-Hürbel, in der Pfarrkirche St. Gallus und Ulrich in Kißlegg oder in der Klosterkirche St. Verena in Rot an der Rot aufbewahrt.

Hexenwahn, Pranger und Galgen

Mit der Verbrennung zweier Ravensburgerinnen begann im Mittelalter die systematische Verfolgung von Frauen als Hexen. Im Fürststift Kempten (Allgäu) wurde 1775 Anna Schwegelin als letzter Hexe in Deutschland der Prozess gemacht. Eine Führung durch Ravensburg bringt die Besucher zu den originalen Schauplätzen. Auch Kerker, Pranger und Galgen gehörten zum Barock. Relikte eines düsteren Kapitels der europäischen und damit auch der oberschwäbischen Geschichte sind in verschiedenen Museen ausgestellt: In Veringenstadt wird etwa das sogenannte „Schandkleid der Bader-Ann“ gezeigt und im Museum im Kornhaus in Bad Waldsee erinnern schaurige Folter- und Henkerswerkzeuge an den unrühmlichen Berufsstand des Scharfrichters.

Bei einer Führung zum Thema Hygiene und Erotik können die Besucher im Neuen Schloss Tettnang den Duft einer Zeit schnuppern, als Waschen als ungesund galt und nur Parfüm Gerüche und Ungeziefer vertreiben konnte.

Harter Alltag statt höfischer Opulenz

Luxus war während des Barock dem Adel und Klerus vorbehalten. Das bäuerliche Leben war geprägt von harter Arbeit, Armut und Entbehrung. Das Oberschwäbische Museumsdorf Kürnbach und das Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben Wolfegg geben Einblicke in den Alltag der Landbevölkerung. Das Leprosenhaus in Bad Wurzach diente einst als Isolierstation für Aussätzige. Und bei einer Führung zum Thema Hygiene und Erotik können die Besucher im Neuen Schloss Tettnang den Duft einer Zeit schnuppern, als Waschen als ungesund galt und nur Parfüm Gerüche und Ungeziefer vertreiben konnte. Skurriles gibt es auch auf dem zirka 40 Kilometer langen Themenweg „Zwischen Himmel und Hölle“ zu entdecken. Der Weg von Bergatreute nach Ratzenried-Argenbühl führt zu eher unbekannteren Stätten von Volksfrömmigkeit und Aberglaube.

Schauderhaftes im Sommer

Auch die diesjährige BAROCKwoche vom 10. bis zum 18. August 2019 steht unter dem Motto „BAROCK erschaudern“. Entlang der Oberschwäbischen Barockstraße wird dann wieder auf verschiedene Weise gefeiert: Mit Musik aus dem 18. Jahrhundert, ausgefallenen kulinarischen Ausflügen oder Führungen, die Einblick in das Leben und die Kunst geben. Und mit Sicherheit sind auch einige Gänsehautmomente im Festprogramm eingeplant, das im Juli erscheint.

Eine Faltkarte weist den Weg

Die neue Übersichtskarte zum Themenjahr „BAROCK erschaudern“ und ein detaillierter Routenführer zur Oberschwäbischen Barockstraße sind kostenlos erhältlich bei Oberschwaben Tourismus, Tel. +49 (0)7583 92638-0, info@oberschwaben-tourismus.de, www.himmelreich-des-barock.de

Die Oberschwäbische Barockstraße in Kürze

Die Oberschwäbische Barockstraße ist eine der ersten Kultur- und Ferienstraßen Deutschlands, besteht aus vier Routen und zählt auf 760 Kilometern über 50 Erlebnisstationen.

Die Hauptroute beginnt im Norden mit dem Kloster Wiblingen und führt über Biberach, Ochsenhausen, Bad Wurzach, Wolfegg und Kißlegg an den Bodensee nach Langenargen und zurück über Weingarten, Bad Waldsee, Bad Schussenried, Zwiefalten und Ehingen nach Ulm. Die Ostroute verbindet die Allgäu-Städte Memmingen, Ottobeuren, Kempten und Leutkirch und schließt in Kißlegg wieder an die Hauptroute an. Entlang der Westroute bereisen Barockbegeisterte das Kloster Wald, das Kloster Habsthal, das Kloster und Schloss Salem und die Basilika Birnau am Bodensee. Die Südroute führt von Langenargen aus in die Schweiz nach St. Gallen und Trogen bis hin zur Insel Mainau.

Besucher können in sechs Themenwelten die Epoche des Barock entdecken: „BAROCK bestaunen“, „BAROCK genießen“, „BAROCK entspannen“, „BAROCK erlauschen“ und „BAROCK erschaudern“.

Quelle: Oberschwaben Tourismus GmbH c/o PR2 Petra Reinmöller Public Relations GmbH

Gästeführerinnen und Gästeführer in der Stukenbrock-Villa in Einbeck / Foto: © Einbeck Tourismus
24.04.2024

Einbecks Gästeführerinnen und Gästeführer bekommen Zuwachs

Die Ausbildung von neun neuen Gästeführerinnen und Gästeführer für die Stadt Einbeck, die im November 2023 begonnen hatte, wurde nun erfolgreich abgeschlossen.
mehr erfahren
Ehemalige, aktuelle und zukünftige Weinprinzessinnen mit Landrat Florian Töpper, Bürgermeister Klaus Schenk, als Vertreter des VG Vorsitzenden Gerolzhofen, Beate Glotzmann, Leiterin der Tourist-Information Gerolzhofen und Christoph Schmitz, Geschäftsleiter Tourist-Information Schweinfurt 360°. / Foto: © Tourist-Information Schweinfurt360° I Melanie Landgraf
23.04.2024

Tourismus trifft (Wein-)Hoheiten des Landkreises Schweinfurt

Mit den Touristikern der Tourist-Informationen Gerolzhofen und Schweinfurt 360° tauschten sich neun Weinprinzessinnen und die Spargelprinzessin des Landkreises Schweinfurt aus.
mehr erfahren
Reblandschaft bei Gengenbach / Foto: © Chris Keller I Schwarzwald Tourismus
23.04.2024

70 Jahre Badische Weinstraße: Vielfältige Weinerlebnisse auf über 500 Kilometern

Im Jubiläumsjahr 2024 bietet die Genießerroute Badische Weinstraße vielfältige Entdeckungsmöglichkeiten - ob bei Wanderungen, Radtouren, Weinfesten, neuen Events wie Pinot und Rock oder exklusiven Erlebnistouren.
mehr erfahren
UNESCO-Welterbe-Dom St. Peter und Paul / Foto: © Vereinigte Domstifter I Falko Matte
22.04.2024

Jeder Moment seid ihr lautet das Motto des 9. UTA-Treffen in Naumburg (Saale)

Vom 19. bis 21. April 2024 findet bereits zum neunten Mal das UTA-Treffen in der Domstadt Naumburg an der Saale statt.
mehr erfahren
Seen, Berge und unberührte Natur, soweit das Auge reicht: Im österreichischen Osttirol brauchen Liebhaber des Authentischen und Ursprünglichen nicht mehr zum Glücklichsein. / Foto: © TVB Osttirol/Philipp Eder
19.04.2024

Sommer 2024 in Osttirol: Ankommen, abschalten und auftanken in der Natur

Osttirol ist ursprünglich und beschaulich. Die Region südlich des Alpenhauptkammes, eingebettet zwischen den Lienzer Dolomiten und den Hohen Tauern, vereint vieles auf kleinstem Raum.
mehr erfahren
Gewandführung Hugo von Trimberg / Foto: © Tourist Information Schweinfurt 360° I Bettina Beuerlein
19.04.2024

Interessante Themen-Führungen im Mai 2024 in Schweinfurt Stadt und Land

Die Tourist-Information Schweinfurt 360° lädt im Mai 2024 zu interessanten öffentlichen Gästeführungen ein.
mehr erfahren
Die Nordeifel feiert, feiern Sie mit! / Foto: © Nordeifel Tourismus GmbH
18.04.2024

Die Nordeifel feiert ihren zehnten Erlebnistag Zu Gast in der eigenen Heimat!

Am 4. und 5. Mai 2024 lädt die Nordeifel Tourismus GmbH (NeT) gemeinsam mit 30 Ausflugszielen und regionalen Unternehmen zum zehnten Erlebnistag Zu Gast in der eigenen Heimat ein.
mehr erfahren
Freeway Dance - Ayaka Nakama / Foto: © Hideto Maezawa
18.04.2024

St. Pölten 2024: Eine Kulturstadt im Aufbruch

Im Herzen Niederösterreichs, eingebettet in die vielfältige Natur- und Kulturlandschaft des Alpenvorlandes, entwickelt sich die Landeshauptstadt St. Pölten zu einem kulturellen Hotspot.
mehr erfahren
DAS FEST in Karlsruhe / Foto: © Andrea Fabry I KTG Karlsruhe Tourismus GmbH
17.04.2024

Hier spielt die Musik: Festivals im Schwarzwald

So vielfältig wie die Naturlandschaften des Schwarzwalds sind auch die Konzerterlebnisse in der Region: Das gilt für die Musikrichtungen von Klassik bis Elektro ebenso wie für die Veranstaltungsorte und einige Festivals im Jahr 2024.
mehr erfahren
Die St.Galler Bratwurst gehört zu den populärsten der Schweiz. (Hier von der Bechinger Spezialitäten-Metzgerei) / Foto: © Gabriele Griessenböck
16.04.2024

St.Gallen ist die kulinarische Genussregion der Schweiz

Die kulinarischen Genussorte bieten Feinschmeckern die Möglichkeit, eine authentische Schweiz abseits der üblichen Klischees zu entdecken und seit 2024 darf sich St.Gallen auch Kulinarischer Genussort der Schweiz nennen.
mehr erfahren