Felbertauern - Straße frei für den schönsten Weg

Er wird in Rekordzeit und unter schwierigen alpinen Bedingungen erstellt: Der neue Streckenabschnitt „Schildalm“ an der Felbertauernstraße, der am 21. August eröffnet wird. Dann rollt der Auto-, Motorrad- und Camper-Verkehr auf dem Alpenhighway zwischen Mittersill im Salzburger Land und Matrei in Osttirol noch zügiger Richtung Osttirol, Kärnten und Italien. Beim aufwändigen Projekt nahe des Südportals des Felbertauerntunnels hatten Sicherheit und Naturschutz stets höchste Priorität. Die Kosten für die Renaturierung der alten und den Bau der neuen Route belaufen sich auf ca. 18 Millionen Euro.

„Wir sind stolz, dass wir trotz erschwerter Bedingungen durch die starken Regenfälle im vergangenen Sommer und die kräftigen Schneefälle im Frühjahr noch im August 2015 das neue Teilstück eröffnen können“, freut sich Mag. Karl Poppeller, Vorstandsdirektor der Felbertauernstraße AG. Die Bauarbeiten laufen, unterbrochen von einer einmonatigen Winterpause, seit April 2014. Für den neuen, knapp 3,5 Kilometer langen Abschnitt, der sich mit vier Brücken und zwei Kehren entlang eines Hangs erstreckt, war alpine Maßarbeit und viel menschlicher und materieller Einsatz nötig. Die längste Brücke überspannt, auf mehrere Pfeiler gestützt, über 180 Meter. Bis zu 60 Menschen und 40 Großgeräte waren gleichzeitig im Einsatz, insgesamt wurden circa 300.000 Kubikmeter Erdmaterial bewegt, umfangreiche Sprengarbeiten durchgeführt und tausende Meter Felsanker gebohrt. Schon die Planungen für eine der größten Straßenbaustellen Tirols waren enorm.

„Wir haben die Trassenführung in enger Kooperation mit Geologen ausgearbeitet“, erklärt Mag. Karl Poppeller. Nach aufwändigen Simulationen im Gelände und am Computer war klar: Die Route oberhalb der Schildalm bietet die besten und sichersten Bedingungen für den zukünftigen Straßenbetrieb. Darum wurde auch die alte Strecke nicht mehr in Betrieb genommen und stattdessen ein neuer Abschnitt gebaut, der durch ein großes Mur- und Lawinenauffangbecken und zusätzlich durch einen Wall geschützt wird. „Die Sicherheit stand bei uns immer an oberster Stelle“, betont der Vorstandsdirektor. Mit den umfangreichen Vorkehrungen will die Felbertauernstraße AG ein Ereignis wie im Mai 2013 ausschließen. Damals war durch einen Felssturz ein Teilstück unterbrochen worden. Der normale Verkehrsfluss wurde bald über eine Ersatzstraße hergestellt; über sie ist auch während der Bauarbeiten ungehindert der Verkehr gelaufen, sodass die preisgünstige und schnelle Alternative zur Brenner- oder Tauernautobahn immer zur Verfügung stand.

Der alte Straßenabschnitt wird nun umfangreich renaturiert, um die heimische Pflanzen- und Tierwelt zu erhalten. Das geht bis in kleinste Details. So wurden z. B. Samen eines seltenen Sauergrases gesammelt, um sie im Frühjahr 2016 aussäen zu können. Auch schützenswerte Rasensoden wurden abgetragen und auf Ersatzflächen außerhalb der Trasse wieder angepflanzt. „Unsere einzigartige Lage im Vorfeld des Nationalparks Hohe Tauern verpflichtet uns natürlich zu hohen Auflagen für den Naturschutz – die wir selbstverständlich erfüllen“, so Mag. Karl Poppeller. Denn die Ausblicke am Rande der Strecke auf die beeindruckende Bergwelt sind es, die die Felbertauernstraße zum schönsten Weg in den Süden machen. Mit der neuen Trassenführung öffnet sich jetzt der Blick auf ein landschaftliches Highlight: Das bisher versteckt gelegene Gschlößtal, einer der charmantesten Talabschlüsse der Ostalpen.

Über die Felbertauernstraße

Die einfache Fahrt über die Felbertauernstraße kostet 10 Euro, wer sich vor Beginn der Reise ein Vorteilsticket beim ADAC besorgt, zahlt für Hin- und Rückfahrt zusammen nur 18 Euro. Weil die Felbertauernstraße bei der Maut keinen Unterschied zwischen Pkw, Wohnmobil, Camping-Bus oder Gespann macht, ist die Route besonders für Camper interessant: Wer am Bundesstraßen-Grenzübergang Kiefersfelden von der A12 abfährt, spart komplett die österreichische Autobahnmaut und insgesamt auf dem Weg zur Adria je nach Größe des Gefährts bis zu 69 Euro. Und auf dem Rückweg nochmal dasselbe.

Quelle: Osttirol Werbung c/o Kunz PR