Grias di Maschkera

Handgeschnitzte Holzmasken und traditionelle Kostüme prägen das Maschkera-Gehen. - Grias di Maschkera

Seit Dreikönig bis zum Faschingsdienstag treiben in der Zugspitz Region traditionell die „Maschkera“ mit Holzmasken ihr Unwesen. Mit viel Lärm ziehen die Gesellen durch die Straßen und von Wirtschaft zu Wirtschaft, um den Winter mitsamt seinen bösen Geistern zu vertreiben. Höhepunkt des bunten Treibens ist der unsinnige Donnerstag am 23. Februar 2017. Dann springen um Schlag 12 Uhr in Mittenwald, Krün und Wallgau sowie um 14 Uhr in Garmisch-Partenkirchen und im Zugspitzdorf Grainau die Schellenrührer durch den Ort, um endlich den Frühling aufzuwecken. In den Ammergauer Alpen dagegen fiebern die Kinder auf den Faschingsdienstag und das Brez´nangeln hin.

Oberstes Gebot der Maschkera: Unerkannt bleiben. Dabei helfen nicht nur die handgeschnitzen Holzmasken, Larven genannt, die seit Generationen in der Familie weitervererbt werden; auch bunte, selbstgenähte Kostüme und Kopfbedeckungen gehören dazu, genauso wie die Stimme verstellen, den Gang verändern oder die Hände schwärzen. Warum der ganze Aufwand? Die Maschkera sollen nicht nur die Natur aus dem Winterschlaf wecken, sondern dürfen auch über andere Gericht halten, indem sie sich gegenseitig und ihren Mitmenschen Versäumnisse und kleine Gemeinheiten zuraunzen. Beleidigungen sind dabei aber tabu. Die Gestalten ziehen mit Kehllauten, Musik und rhythmischem Stampfen durch die Straßen, eine genaue Ordnung gibt es dabei nicht. Man trifft sich spontan und bleibt da, wo Stimmung ist, dann geht es weiter. Ein fester Termin ist auf jeden Fall der „unsinnige Donnerstag“, der dieses Jahr am 23. Februar ist.

Um Schlag 12 Uhr der Pfarrkirche St. Peter und Paul springen dann die zwölf „Schellenrührer“ aus einem der historischen Hauseingänge in Mittenwalds traditionsreichem Ortskern – so wie vor 500 Jahren. Angeführt von einem Vorläufer, der für das Frühjahr steht, hüpfen sie in kurzen Lederhosen mit schweren Glocken, grünen Hüten und kunstvoll gefertigten Holzlarven im gleichen Rhythmus durch die Straßen und läuten so die wärmere Jahreszeit ein. In Garmisch-Partenkirchen und in Grainau beginnt das Spektakel zwei Stunden später. Aber nicht nur die Schellenrüher vertreiben die Winter-Dämonen. Wer sich ins Getümmel stürzt, kann auch Bärentreiber, Hexen, Peitschen schwingende „Goaslschnalzer", „Pfannenziacher“ und „Jacklschutzer“ treffen. Während die Jacklschutzer den Winter in Form einer Strohpuppe mit sich schleppen, ziehen die Pfannenziacher ihren Fuhrmann in einer großen Pfanne und mit viel Radau hinter sich her.

Etwas ruhiger geht es da in den Ammergauer Alpen am Faschingsdienstag beim Brez´nangeln zu. Vor allem die kleinen Oberammergauer fiebern schon auf den 28. Februar hin – dann hängen von den geschmückten Umzugszugswagen Brez'n, Würstl oder Süßigkeiten an langen Schnüren und die Kindern versuchen, diese Leckereien zu fangen. Um Mitternacht an diesem Tag müssen die Larven dann spätestens abgenommen werden – sonst wächst dem Maschkera nach alter Überlieferung die wilde Maske am Gesicht fest.

Über die Zugspitz Region

Die Zugspitz Region ist der touristische Zusammenschluss des Landkreises Garmisch-Partenkirchen, dem vier Urlaubsdestinationen angehören: das Zugspitzland, die Alpenwelt Karwendel, das Blaue Land und die Ammergauer Alpen.

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Quelle: Zugspitz Region GmbH c/o Kunz PR