Musikstadt Weimar - Fest für Vater und Sohn
Herzlichen Glückwunsch, Carlchen! – Das war der Titel eines Festkonzertes am 300. Geburtstag von Carl Philipp Emanuel Bach am 8. März 2014 in Weimar. Es war das Preludio für noch größere Feierlichkeiten in der Kulturstadt: Denn mit den Thüringer Bachwochen vom 11. April bis 4. Mai und dem traditionsreichen Bachfest der Neuen Bachgesellschaft vom 30. April bis 4. Mai 2014 werden Vater und Sohn Bach in zahlreichen Veranstaltungen gewürdigt. Gemeinsam mit den anderen Städten, in denen C. P. E. Bach gelebt hat, ist ein großer Reigen rund um den Bach-Sohn entstanden, der das ganze Jahr über den Musiker in den Mittelpunkt rückt. Vor mehr als 300 Jahren kam Johann Sebastian Bach nach Weimar und verbrachte neun wichtige Jahre seines Lebens hier. Hier komponierte er drei Viertel seines gesamten Orgelwerks sowie zahlreiche Kantaten und Cembalowerke. Auch privat ging es in der Weimarer Zeit lebhaft zu: Im gleichen Jahr, in dem er vom Herzog zum Konzertmeister der Hofkapelle ernannt wird, erblickt Sohn Carl Philipp Emanuel 1714 das Licht der Welt, wurde in der Stadtkirche getauft und erlebte als Kleinkind im Hause Bach vermutlich seine „musikalische Früherziehung“.
Noch heute lassen sich die Spuren der Familie Bach in der Stadt finden. An Johann Sebastian Bach erinnert ein Denkmal gegenüber von seinem ehemaligen Wohnhaus, das später zum Hotel Erbprinz wurde. Dass ausgerechnet dort im ehemaligen Wohnhaus Bachs im Jahr 1848 Franz Liszt und Richard Wagner ihren Freundschaftsbund schlossen oder Felix Mendelssohn-Bartholdy, Hector Berlioz, Niccolo Paganini oder Carl Maria von Weber dort weilten, ist sicherlich ein Zufall, spricht jedoch für die Bedeutung der Musikstadt Weimar.
In Weimar finden sich 2014 zahlreiche Akteure von der Stadt Weimar über die Hochschule für Musik FRANZ LISZT, die Thüringer Bachwochen, die Neue Bachgesellschaft Leipzig bis zur Bach Biennale zusammen, um den in Weimar geborenen und in der Stadtkirche getauften Carl Philipp Emanuel mit einem vielfältigen Programm rund um die Bach-Familie zu feiern.
Ungewöhnliche Auftrittsorte wurden gewählt, um renommierte Ensembles und Solisten an die Bachs erinnern zu lassen. Während der Bachwochen und des Bachfestes widmen sich Bernhard Klapprott, das Thüringische Kammerorchester, das Freiburger Barockorchester mit Andreas Staier oder Concerto Italiano unter Rinaldo Alessandrini den Werken der Familie Bach. „Bach tanzt“ heißt ein Workshop für Kinder, und auch das berühmte Oratorium CPE Bachs „Die Israeliten in der Wüste“ wird szenisch mit Schauspiel, Tanz und Musik als Kooperation zwischen Weimar und Hamburg aufgeführt. Ein Symposium unter dem Titel „Zwischen den Zeiten: Die Weimarer Bachsöhne – Aufbruch in die Moderne“ setzt einen wissenschaftlichen Akzent zwischen mehr als 30 Konzerten rund um den berühmten Vater und seinen ebenfalls talentierten Sohn, dem zu Lebzeiten eine größere Bekanntheit beschieden war als Johann Sebastian Bach.
Quelle: weimar GmbH