Pittoresk, pointiert und farbenfroh
Vincent van Gogh oder Rembrandt - die Namen dieser niederländischen Maler sind auch weniger Kunstinteressierten ein Begriff. Und einige ihrer Gemälde sind sogar so bekannt, dass sie als Kunstdrucke, gerahmte Wandbilder oder Leinwandbilder das private Heim zieren. Doch auch ein Blick in die erweiterte Riege niederländischer Künstler kann spannend sein. Hier trifft man zum Beispiel auf die feurigen Farbtöne eines Martin Monnickendam (1874-1943), der gleich nach seinen berühmten Landsmännern zu nennen ist.
Martin Monnickendam: ein vielseitiger und geschätzter Künstler
Der gebürtige Amsterdamer war zu Lebenszeiten in seiner Heimat ein bekannter und geschätzter Künstler und wurde mehrfach mit wichtigen Preisen ausgezeichnet. Einer konkreten Schule lassen sich seine Bilder nicht zuordnen, erkennbar sind Bezüge zum Jugendstil, aber auch zum Impressionismus und Expressionismus. Oft interessierte er sich für ein besonderes Detail, etwas, was auf der Straße seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Das zeigt sich auch in den Zeichnungen von Rothenburg ob der Tauber, die er auf seiner Deutschlandreise 1922 machte. Er verewigte das pittoreske Städtchen und die umgebende Landschaft auf Aquarellen, Pastellen, Bleistift- und Tuschezeichnungen. Interessierte können sich die 46 Kunstwerke vom 14. April bis 15. September 2019 im "RothenburgMuseum" anschauen. Die Werke zeigen unter anderem einen romantischen Blick über das Taubertal auf den Landschaftsgarten an der Kobolzeller Kirche oder die anheimelnde Atmosphäre am St. Georgsbrunnen am Marktplatz. Weitere Informationen rund um die Ausstellung gibt es unter www.rothenburgmuseum.de.
Szenen aus dem jüdischen Leben
Die Sonderausstellung wird ergänzt durch 22 Ölgemälde - Leihgaben aus dem Rijksmuseum Amsterdam und dem Jüdisch-Historischen Museum Amsterdam. Hier finden sich Motive aus dem Alltag in der Heimat des Künstlers und Bezüge zum jüdischen Leben, das er in zahlreichen Szenen festhielt. Als Sohn einer jüdischen Familie wurde seine künstlerische Wirkung durch die Besetzung der Niederlande in den 1940er-Jahren und die Stigmatisierung der Nationalsozialisten auch langfristig beschädigt. Monnickendam überlebte die NS-Verfolgung und starb 1943 an einer Lungenentzündung. Die Ausstellung soll dazu beitragen, die Bedeutung des Ausnahmemalers einer breiten Öffentlichkeit näherzubringen.
Rothenburg als Landschaftsgarten
Dank der harmonischen Einheit seiner mittelalterlichen Architektur mit der Landschaft des Taubertals verkörpert Rothenburg ob der Tauber die "pittoreske Stadt" schlechthin. Aus diesem Grund war es bereits ab Mitte des 19. Jahrhunderts ein beliebtes Ziel von Künstlern. Das Motto "Pittoresk: Rothenburg als Landschaftsgarten" greift diesen geschichtlichen Hintergrund auf und macht ihn für interessierte Gäste erlebbar. Den Auftakt bildet die Monnickendam-Ausstellung im "RothenburgMuseum". Bis 2021 sollen dort sowie im "Mittelalterlichen Kriminalmuseum" zahlreiche weitere Ausstellungen folgen. Außerdem sind Veranstaltungen im Wildbad Rothenburg, sowie Einblicke in Privatgärten und Konzerte geplant. Weitere Informationen gibt es unter www.rothenburg-tourismus.de.
Quelle: Rothenburg Tourismus Service c/o djd deutsche journalisten dienste GmbH & Co. KG