Ramsau am Dachstein - Wo das Glück ganz hoch klettert
Die Muskeln zittern leicht vor Anstrengung. Der Fuß ertastet den nächsten Felsvorsprung. Da fassen die Hände schon den letzten Haken in der Steilwand und ziehen den ganzen Körper hinterher. Oben wartet das Glück, den Steig so gut geschafft zu haben, und ein grandioses Panorama über das Ramsauer Hochplateau und die Niederen Tauern.
Für Könner und für Kinder
Klettern fasziniert immer mehr Menschen. Es ist Sport und ein mentaler Ausgleich, der unsere ungeteilte Konzentration fordert und fördert. Im steirischen Ramsau am Dachstein hat das Klettern Tradition. Wurde hier doch 1843 der erste Klettersteig der Alpen (über die Randkluft auf den Hohen Dachstein) errichtet. Heute warten 17 moderne und gut gesicherte Klettersteige in allen Schwierigkeitsgraden auf die Ferratista (ital. „Via Ferrata“, der eiserne Weg). Darunter ist der höchste „Vertical Drop“ Österreichs und einer der längsten der Alpen: Kletterer überwinden 1.350 Höhenmeter am Steigseil bis hinauf zum Dachstein-Gipfelkreuz. „Der Johann“, „Skywalk“ und „Irg“ sind legendär. Aber es muss nicht so extrem sein. Speziell für Kinder und Familien wurden talnahe Steige angelegt, um zu üben. „Kali“ und der neue „Kala“ am Sattelberg sind die ersten ihrer Art in Europa und mit Schwierigkeitsgrad A bis C ideal für junge Klettereinsteiger. Die Ausrüstung, Helm, Gurt und Seil, bringen die Bergführer mit. Nach einer Einweisung kann es losgehen. Gut gesichert kraxelt man 200 Meter hoch über Wurzeln, Fels und Eisenstifte wie die Großen. Doch eins haben die bei ihren Steigen nicht: den Flying Fox, mit dem man wieder hinuntersausen kann.
Für Naturentdecker und -genießer
Der Sattelberg zieht nicht bloß Kletterfans an. Auch Naturentdecker kommen hier ins Staunen. Etwa drei Stunden dauert die Wanderung über Österreichs ersten Natur- und Umwelterlebnispfad. Kali, der „Ramsaurier“ (das Maskottchen des Ramsauer Kinderclubs), führt durch den Hochwald zu Forschungsstation, Waldcomputer, Hochsitz & Co. Natur- und Umweltvorgänge werden erklärt und können von den Kindern spielerisch erfahren werden. Dafür wurde der Pfad mit dem „Österreichischen Wandergütesiegel“ ausgezeichnet. Gleich mehrere Gütesiegel dürfen sich die Ramsauer „Bioniere“ anheften, darunter das Biosiegel und das österreichische Umweltzeichen. Die Biobauern, Hoteliers, Gastronomen und Kaufleute der Kooperative setzen auf nachhaltige Bau- und Energiekonzepte, auf Bio-Landwirtschaft und feine Naturküche. Gäste dürfen gern mithelfen, beim Brotbacken, beim Ribisel-Brocken (Johannisbeer-Pflücken) oder beim Ziegenmelken. Auf den Biohöfen wie dem Leitenmüllerhof der Stockers können Kinder Natur, Tiere und die Bauernhofküche ganz wörtlich begreifen – und den Wert der guten Dinge erkennen. Schließlich soll sich die nächste Generation später für ihren Erhalt einsetzen. Damit anfangen kann man sofort, indem man einige der guten Dinge genießt, Antons Ziegenkäse etwa oder Reginas Ribiselkuchen mit Schneehaube.
Wen Sie dort treffen können
Regina und Anton Stocker führen den Leitenmüllerhof in Ramsau am Dachstein.
Quelle: Tourismusverband Ramsau