Rund um den Fisch in Mecklenburg-Vorpommern von West nach Ost

Immer der Nase nach: Im Sommer liegt in Mecklenburg-Vorpommern immer ein Hauch von Räucherfisch in der Luft, der in vielen Gästen das Bedürfnis nach dem Verzehr desselben auslöst. Wo gibt es den besten Räucherfisch, die urigsten Fischrestaurants, üppige Fischmärkte, und wo huldigt man dem Grätentier auf besondere Weise? Wer selbst Fisch fangen möchte, hat es mit dem 2005 in Mecklenburg-Vorpommern eingeführten Touristenfischereischein leicht. Rund 50 verschiedene heimische Fischarten von Aal bis Zander zählt das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern. Diese kommen zum einen in den 2.000 Seen des Landes zwischen Elbe und Oder vor, zum anderen in den Revieren an der Küste, wobei die Wismarbucht mit der Insel Poel und dem Salzhaff, die Mecklenburger Bucht von der Halbinsel Wustrow bis Graal-Müritz, die Küste und die Boddenkette von Fischland-Darß-Zingst, die Küste, der Sund und die Boddengewässer von der Insel Rügen sowie die Küste und das Achterwasser von Usedom die bedeutendsten Reviere sind.

Hier ein kleiner Wegweiser rund um den Fisch in Mecklenburg-Vorpommern:

Räucherfischmeile am Alten Hafen Wismar
Dort, wo einst Graf Orlok aus dem Stummfilmklassiker „Nosferatu – eine Symphonie des Grauens“ von Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau in den Alten Hafen von Wismar segelte, liegen zahlreiche Fischerkutter, die frisch geräucherten Fisch verkaufen. Die „Minna von Friedrichskoog“, die 1944 erbaut wurde, ist einer dieser Kutter, auf dem es den herrlich duftenden Räucherfisch zu kaufen gibt. Er gehört zur Seeperle, einem Fischrestaurant, das gleich nebenan zu finden ist. Gruselig ist diese Szenerie übrigens nicht, allenfalls pittoresk. www.seeperle-wismar.de

Fischmarkt am Alten Strom in Warnemünde
Früh aufstehen sollten Gäste im Seebad Warnemünde, wenn sie frisch aus dem Meer geholten Fisch kaufen wollen. Der Fischmarkt an der Ostseite des Alten Stroms direkt an der Drehbrücke aus dem Jahr 1903 ist immer gut besucht. Köche aus den umliegenden Hotels holen sich hier ihren Fisch, aber auch viele Einheimische kaufen sich hier Zander, Dorsch oder Hering für die nächste Mahlzeit. Direkt vom Kutter gelangt der Fisch meist mit ein bisschen Seemannsgarn – Geschichten der Fischer – in die Hände der Käufer. Der Warnemünder Fischmarkt öffnet samstags und sonntags von 8.00 bis 18.00 Uhr. Auch an Wochentagen gibt es dort mehrere Verkaufsstände mit Räucherfisch. Weitere Informationen: www.rostock.de

Seemannsliedern lauschen und Fisch essen in der Rostocker Kogge
„Was den Fahrensleuten das Kap Horn, ist in Rostock die Kogge“ heißt es auf der Internetseite des Restaurants „Zur Kogge“, das nur einen Steinwurf vom Stadthafen entfernt liegt. Umgeben von Geldscheinen und Münzen aus aller Welt, präparierten Sägefischen, Seeigeln und anderen Meeresbewohnen können Besucher hier deftige Fischgerichte genießen. Meist spielt am Wochenende ein Akkordeonspieler alte Seemannslieder. Die Kogge gilt als das älteste maritime Restaurant in der Hansestadt. Weitere Informationen: www.zur-kogge.de

Fischbratküche im Rostocker Fischereihafen
In der Hansestadt Rostock gibt es seit 2011 die Fischbratküche im Rostocker Fischereihafen. Gäste können dort hausgemachte Fischgerichte in rustikaler Atmosphäre genießen. Von Dienstag bis Samstag werden hier Fischgerichte und Suppen, die von Hand und nach traditionellen Rezepten zubereitet werden, angeboten. Klassiker wie Fischbrötchen oder Backfisch stehen auf der Speisekarte. Gleich nebenan können Gäste im Fischladen, der montags bis samstags geöffnet hat, Fisch kaufen. Weitere Informationen: Tel. 0381 8111221, www.rostocker-fischmarkt.de

Fischereihof Detlefsen, am Hütter Wohld, Parkentin bei Rostock
Leif Detlefsen und sein Team befischen bis heute die Jahrhunderte alten Fischteiche des Zisterzienserklosters Doberan. Das idyllisch gelegene Restaurant lädt seine Gäste zu außergewöhnlichen Genüssen ein. Fangfrischer Fisch wird in den Töpfen erfindungsreicher Köche gegart und als Festschmaus liebevoll serviert. „Der Feinschmecker“ prämiert jährlich die feine und kreative Küche des Hauses. Weitere Informationen: www.fischereihof.de

Erlebnisräucherei Scheller im Ostseebad Rerik
Den Mittelpunkt der etwa einhundert Quadratmeter großen Erlebnisräucherei Scheller bildet der Räucherofen, an dem sich Besucher über die Veredlung des Fisches informieren können. Gern gibt der Fischer selbst Auskunft über alles Wissenswertes rund um die Räucherei und die Fischerei. Für Gruppen werden spezielle Vorführungen des Räucherns angeboten. Der Ofen ist komplett gemauert, geräuchert wird mit Buchenholz traditionell über offenem Feuer. Weitere Informationen: www.erlebnisraeucherei-scheller.de

Wassersport-Hotel Sailer’s Inn in Kühlungsborn bietet Angeltouren an
Im Kühlungsborner Wassersport-Center und Wassersporthotel „Sailer’s Inn“ können Gäste Boote für Angelausflüge mieten und ihren Fang für die Heimreise vorbereiten; Filetiertisch und Kühltruhe können genutzt werden. Außerdem bietet das Hotel attraktive Pauschalreisen aus einer Hand, wie das Arrangement „Angelguiding auf der Ostsee“ mit Unterkunft und Verpflegung, Angel-Guide und Angelausrüstung. Zwei Übernachtungen mit Frühstück sind ab 159 Euro pro Person im Doppelzimmer zu haben. Weitere Informationen: www.sailersinn.de

Restaurant „Fisch Hus“, Ostseebad Kühlungsborn
Vom Fang bis zur Zubereitung wird in dem Familienunternehmen „Fisch Hus“ alles selbst gemacht. Seit mehr als 40 Jahren fährt Berufsfischer Bruno Nähring täglich raus aufs Meer. Was er jeden Morgen in der Ostsee fängt, geht sofort zur Weiterverarbeitung an seine Tochter. Noch bevor der Verkauf in der Ostseeallee 50 in Kühlungsborn öffnet, sind Vater und Tochter, Schwiegersohn und fleißige Mitarbeiter mit der Verarbeitung des morgenfrischen Fanges beschäftigt. Es wird geräuchert und eingelegt, es werden köstliche Marinaden und Salate nach eigenen überlieferten Rezepten hergestellt sowie Fischbrötchen zubereitet. Ostseefisch, Lachs, Heilbutt und Butterfisch gehören zum Angebot. Weitere Informationen: www.fisch-hus.de

Fischrestaurant mit Seeblick: Gaststätte „Zum Hüdenhaus“ in Krakow am See
Frischer Fisch aus dem Krakower See kommt im Restaurant „Zum Hüdenhaus“ im gleichnamigen Ort auf den Tisch. Direkt an der Uferpromenade auf dem historischen Fischereigelände gelegen, lädt das Restaurant mit seinen Stegterrassen und dem Fischbecken zum Verweilen ein. Vom Matjes über gekochten Fisch bis hin zur Fischsoljanka bietet die Speisekarte eine große Auswahl. Weitere Informationen: www.huedenhus.de

Räucherfisch satt im „Dat Rökerhus in Krakow am See“
Auf der Fahrt von Krakow am See auf der L204 über den Damm, der den Ober- vom Untersee trennt, liegt linkerhand am Wadehäng der Fischimbiss „Dar Rökerhus”. Im Angebot sind Fischbrötchen und geräucherter Fisch, Aal, Forelle, Rotbarsch, Maränen oder Aal in Aspik. Das Räuchern erfolgt vor Ort im Biergarten. Gäste sitzen urgemütlich unter alten Bäumen und genießen den Fisch. Geöffnet ist das Rökerhus von März bis Oktober. Weitere Informationen: Tel.: 038457 50400

Die Müritzfischer: Acht Mal Fischgenuss in der Mecklenburgischen Seenplatte
„Die Müritzfischer“ aus Waren (Müritz) in der Mecklenburgischen Seenplatte sind der größte Binnenfischereibetrieb Deutschlands. Gegründet 1952 als Fischereiproduktionsgenossenschaft „Müritz” ist das Unternehmen auch heute noch dem traditionellen Fischfang, der Fischzucht und Aquakultur verschrieben. An acht Standorten, in Eldenburg, Vipperow, Damerow, Malchow, Plau am See, Waren, Boek und Röbel, verkaufen sie ihren fangfrischen Fisch aus Topf, Pfanne oder Räucherofen. Eines des exklusivsten Produkte ist der Müritz-Kaviar. Er wird von der Maräne gewonnen und ist gold bis orangefarben, feinkörnig und fest im Biss. Zusätzlich zum Fischgenuss bieten die Müritzfischer auch geführte Angeltouren und Ferienhäuser an. Weitere Informationen: www.mueritzfischer.de

In zwei Einrichtungen Mecklenburg-Vorpommerns wird dem Fisch in besonderer Weise gehuldigt: Im Warener Müritzeum, dem „Haus der 1.000 Seen“ wird die heimische Flora und Fauna präsentiert. In 24 naturnah gestalteten, großen und kleinen Aquarienbecken werden fast 50 Fischarten sowie Krebse, Sumpfschildkröten, Muscheln, Schnecken und Wasserpflanzen gezeigt. Das Müritzeum ist Deutschlands größtes Aquarium für heimische Süßwasserfische. Weitere Informationen: www.mueritzeum.de

Neben Zander und Aal leben in Mecklenburg-Vorpommern auch Katzen- und Ammenhaie, und zwar im Stralsunder Ozeaneum, in dem jährlich rund 700.000 Besucher eine Reise durch die Kaltwassermeere unternehmen können. Als Erweiterungsbau des Deutschen Meeresmuseums in der Hansestadt präsentiert es zudem Walmodelle im Originalmaßstab sowie Aquarien. Diese nehmen den Besucher mit auf eine Reise vom Stralsunder Hafenbecken über die Nordsee bis ins Nordpolarmeer. Der Besucher erhält Einblicke in unterschiedliche marine Lebensräume vom Bodden bis zum offenen Atlantik. Weitere Informationen: www.ozeaneum.de

Idyllische Lage: Räucherhaus in Ahrenshoop
Direkt am idyllischen Hafen von Althagen, einem Ortsteil vom Ostseebad Ahrenshoop, befindet sich das Räucherhaus mit Räucherofen und Gaststätte. Andreas Schönthier bietet hier selbst gefangenen Fisch an. Wer mal mit ihm oder seinem Team auf den Bodden hinausfahren möchte, bucht einen Segeltörn mit seinem Zeesenboot – ein zweimastiges Boot mit rostbraunen Segeln. Zeesenboote, die Markenzeichen der Region, wurden bis Ende der 1970er Jahr für den Fischfang genutzt. Weitere Informationen: www.raeucherhaus-ahrenshoop.de

Erfolgsmodell: Bislang 100.000 Touristenfischereischeine verkauft
Immer mehr Gäste nutzen in ihrem Urlaub den Touristenfischereischein: Anfang des Jahres stieg die Anzahl der verkauften Exemplare auf 100.000 seit der Einführung 2005. Der Touristenfischereischein kann zeitlich befristet anstelle des unbeschränkt gültigen Fischereischeins genutzt werden. Konnte mit dem Touristenfischereischein in der Vergangenheit einmal jährlich an 28 aufeinanderfolgenden Tagen geangelt werden, so kann dieser inzwischen mehrmals verlängert werden. Zudem kann der Schein neben den Ordnungsämtern auch bei angeltouristischen Anbietern erworben werden. Eine jedem Nutzer ausgehändigte zweisprachige Begleitbroschüre enthält Hinweise zu rechtlichen Bestimmungen beim Angeln und zum Tierschutz. Neben dem Touristenfischereischein benötigen Hobbyangler eine Angelerlaubnis vom Fischereiberechtigten bzw. Pächter oder Besitzer des jeweiligen Gewässers. Alle Ausgabestellen von Angelscheinen für die Küstengewässer Mecklenburg-Vorpommerns sind auf der Internetseite der oberen Fischereibehörde (www.lallf.de) verzeichnet. Ausgabestellen für Angelberechtigungen für die Binnengewässer finden Angler in der beim LALLF für sechs Euro erhältlichen Broschüre „Gewässerverzeichnis MV“. Informationen über die Pachtgewässer des Landesanglerverbandes MV sind im elektronischen Gewässerverzeichnis des Verbandes (www.lav-mv.de) zu finden. Neu: Kinder, die jünger als 14 Jahre sind, benötigen zum Angeln keinen Touristenfischereischein.

Das beste Fischbrötchen auf Rügen gibt es in Lauterbach, die beste Fischsuppe in Göhren
Erst kürzlich hat „Rügen pur“, ein Magazin für Tourismus und Freizeit, in Kooperation mit Rügen TV anlässlich des in Schleswig-Holstein erfundenen Weltfischbrötchentages am 4. Mai das beste Fischbrötchen auf Deutschlands größter Insel gesucht. Als Sieger ging das Räucherschiff Bertha in Lauterbach hervor. Abgestimmt hatten rund 500 Urlauber und Einheimische. Die Siegerehrung fand im Rahmen des Mönchguter Heringsfestes statt, auf dem in Göhren seit mehr als zehn Jahren immer am ersten Maiwochenende auch die beste Fischsuppe gekürt wird. Dabei dürfen sich Gäste durch alle Suppen probieren und anschließend ihre drei Lieblingssuppen ankreuzen. Zum dritten Mal infolge konnte sich das Akzent Waldhotel Göhren über diese Auszeichnung freuen.

Noch bevor die Sonne aufgeht, wirft Fischer Jürgen Kuse, wie drei Generationen vor ihm, in der Prorer Wiek seine Netze aus. Um vier Uhr früh fängt der Binzer vor der Insel Rügen Dorsch, Scholle, Hering und mehr. Er ist der einzige und letzte Fischer im Ostseebad. „1980 waren wir noch 20, 1990 nur noch sieben“, erinnert sich der Binnenfischer, der seinen Beruf von der Pike auf bei der Fischerei-Produktionsgenossenschaft Lietzow gelernt hat. Seine fangfrischen Meeresschätze räuchert er selbst über bestem Buchenholz, und zwar direkt am Fischerstrand von Binz. Weitere Informationen: Tel.: 038393 2970

Von der Fischerhütte zum Restaurant : Uwes Fischerhütte in Ahlbeck
Bereits in der sechsten Generation wird Uwes Fischerhütte“ in Ahlbeck geführt, die direkt an der Promenade in Richtung Heringsdorf liegt, wobei die Bezeichnung Hütte nicht mehr ganz zutrifft. Aus der ehemaligen Fischerhütte, die aus dem Jahr 1830 stammt, war später ein Imbiss und ist jetzt ein rustikales Restaurant geworden. Ob nach dem Promenieren entlang der „3 Kaiserbäder“ oder nach dem ausgiebigen Bad in der Ostsee – hier wird der Hunger durch ofenfrischen Räucherfisch oder Fischgerichte gestillt. Verkaufsschlager ist Uwes Fischerplatte“ mit einer Auswahl an saisonalem Fisch. Weitere Informationen: www.uwes-fischerhuette.de

Mit Blick aufs Achterwasser: Restaurant „Waterblick“ auf Usedom
„White wine with the fish“ bestellte Miss Sophie im Klassiker „Dinner for one“. Fisch gibt es im Restaurant „Waterblick“ in allen Variation, dessen Zubereitung auch schon vom Magazin „Der Feinschmecker“ preisgekrönt wurde. Wein gibt es ebenfalls, bei guter Ernte könnte dieser sogar vom dazugehörigen Weinberg stammen. Allerdings können nur wenige Besucher in den Genuss kommen, schließlich besteht dieser nur aus nur 99 Reben. Was es aber in jedem Falle gibt, ist der herrliche Blick auf das Achterwasser. Weitere Informationen: www.waterblick.de

Quelle: Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.