Schwarzwald-Tipps für Winter-Freaks

Dass der Schwarzwald eine Top-Region für Wintersportler ist, braucht man nicht zu erklären: 70 Berge über der 1000er-Marke, fast 250 Kilometer präparierte Pisten für Alpin-Skifahrer, gut 2000 Kilometer Langlauf- und Skatingstrecken, drei Biathlon-Anlagen, rund 20 zertifizierte Sprungschanzen und mehr als 170 Skilifte und Bergbahnen sprechen für sich. Wem Abfahrtslauf, Snowboarden, Langlauf oder Skitouren nicht genügen, der „shreddert und jibbt“ am Feldberg, in Freudenstadt oder an der Zuflucht durch die Fun- und Freestyle-Snowparks.

Aber auch für Familien und Winterurlauber, denen es weniger auf sportliche Höchstleistungen ankommt, hat Deutschlands höchstes und vielfältigstes Mittelgebirge einiges zu bieten. Ein paar Tipps gefällig?

Snowtubing: Auf aufgeblasenen Reifen durch die Steilkurve
In Bernau im Hochschwarzwald gibt es einen besonderen Spaß für alle: mit aufgeblasenen „Schneereifen“ durch die Steilkurve rasen. Im Snowtubing-Park am Loipenzentrum sind dafür drei Pisten präpariert. Die Rundschläuche mit Handgriffen und Sitznetz in der Mitte erinnern an überdimensionierte bunte Schwimmreifen. Steuern lassen sich die Gefährte kaum, dafür sind sie irre schnell. Aber Steilwandkurven und Pistenränder sind so präpariert, dass niemand aus der Bahn fällt. Die „Snowtubes“ kann man für fünf Euro pro Stunde oder acht Euro für zwei Stunden ausleihen. Mehr Infos: Loipenzentrum Bernau, Tel. 0152 25831286, www.loipenzentrum.de

Bei fast allen Skigebieten gibt es auch präparierte Rodelhänge
Fast in jedem Skigebiet im Schwarzwald gibt es auch Rodelbahnen für die unterschiedlichsten Ansprüche. Überall kann man auf Schlitten mehr oder weniger lange Abfahrten genießen: In den Wintersportorten an der Schwarzwaldhochstraße im Norden, im Ferienland um Schonach, Triberg, Schramberg und St. Georgen im mittleren Schwarzwald, in der Bergwelt Südschwarzwald zwischen Feldberg und Belchen, am Freiburger Hausberg Schauinsland oder in der Skiarena des Liftverbunds Feldberg sind Rodelhänge präpariert. An kürzeren Abfahrten kommen Schlitten und Fahrer meist über Förderbänder schnell wieder nach oben.

Die längsten Abfahrten finden sich naturgemäß an den höchsten Bergen: 4,2 Kilometer lang ist die Abfahrt vom Feldberggipfel über die Todtnauer Hütte zur Talstation der Fahler Skilifte. Hinauf geht es mit Bus und zu Fuß. Lustiger und teurer ist die Auffahrt mit Motorschlitten- oder Pistenbullytaxi. Mehr Infos: Liftverbund Feldberg, Tel. 07655 801501, www.liftverbund-feldberg.de

Günstiger ist ein solches Vergnügen am Herzogenhorn zu haben: Für sechs Euro geht es mit dem Pistenbully hinauf zur 1294 Meter hoch gelegenen Krunkelbachhütte über Bernau. Für vier Euro saust man auf dem Leihschlitten gut 3,5 Kilometer weit über Waldwege und präparierte Wirtschaftswege kurvenreich ins 400 Meter tiefer gelegene Bernau-Hof wieder hinunter.

Die 3,5 Kilometer lange Rodelbahn am Hasenhornlift in Todtnau rühmt sich, die „längste Deutschlands“ zu sein, weil der Hang eigens für Schlittenabfahrten präpariert wird. Hinauf geht es mit der Sesselbahn, runter mit dem Rodelschlitten, den man sich an der Talstation auch für fünf Euro ausleihen kann.

Wer sich seiner Steuerkünste im Schnee nicht ganz so sicher ist, kann am Mehliskopf an der Schwarzwaldhochstraße auch mit dem Schienenbob durch den Schnee sausen. Die Zweierschlitten fahren auf Rohren durch Steilkurven und Jumps, die Geschwindigkeit auf der 1013 Meter langen Abfahrt lässt sich über zwei Bremshebel regeln. Mehr Infos: Schwarzwald Tourismus, Tel. 0761 896460, www.winter-schwarzwald.info

Neuer Trendsport: Mit Ski-Bikes den Hang hinunter
Im nördlichen Schwarzwald sind die meisten Skilifte eher kurz. Der 360 Meter lange Lift bei der Darmstädter Hütte oberhalb von Seebach ist dazu auch noch abgelegen: Vom Parkplatz an der Schwarzwaldhochstraße muss man erst 20 Minuten durch den Schnee stapfen. Dafür warten am Lift besondere Gefährte auf Schnee-Enthusiasten: 50 Ski-Bikes – Fahrradrahmen mit zwei Kurzskiern statt der Räder. Die Kreuzung aus Fahrrad und Carvingski bietet auch am Belchen einen ungeahnten Fahrspaß im Schnee. Ein Ski- oder Snow-Bike ermöglicht auch Nicht-Skifahrern gemütliche Fahrten durch den verschneiten Winterwald, aber auch rasante Abfahrten auf leichten Pisten. An der Talstation der Belchen-Bahn kann man für 39 Euro auch einen dreistündigen Schnupperkurs mit dem neuen Trendsportgerät buchen. Mehr Infos: Skibikeschule Thomas Grassner, Tel. 0176-76551611, www.skibike-belchen.de

Mit Steigeisen und Eispickel durch den Wasserfall
Zugegeben, nicht jedermanns Sache – aber schon beim Zuschauen sportlich: Eisklettern. Zwei der höchsten Wasserfälle im Schwarzwald frieren in manchen Wintern so sehr zu, dass sie für Eiskletterer zur Herausforderung werden. Zwischen Todtnauberg und Aftersteg gilt es dann den 97 Meter hohen Todtnauer Wasserfall mit Steigeisen und Eispickel hinauf zu klettern. Andere klettern in den gefrorenen Kaskaden der 163 Meter hohen Triberger Wasserfälle oder in den Zweribach-Fällen bei St. Peter. Der künstlich präparierte „Eisfelsen“ an der Höll bei Utzenfeld ist oft schon ab Weihnachten zu klettern. Die Kletterfreunde Todtnau bewässern den Felsen durch eine umgeleitete Quelle von oben. In kalten Wintern ist die Eisschicht leicht 10 bis 30 Zentimeter dick. Der Kletterfelsen, der auch für Anfänger geeignet ist, liegt direkt neben einem Parkplatz an der B 317 bei Utzenfeld in der „Bergwelt Südschwarzwald“. Mehr Infos: Kletterfreunde Todtnau e. V, Tel. 076741234, www.kletterfreunde-todtnau.de

Spiel mit dem Winterwind: Snowkiting
Mit dem Lift hoch, auf Skiern runter – das kann fast jeder. Aber wer zwischen Schwarzwaldhochstraße und Feldberg noch mehr Kick sucht, der nimmt nicht den Lift, sondern das Segel. Snowkiting, das „Segeln im Schnee“ wird immer beliebter. Die Hotspots der „Snowkiter“ liegen am Feldberg, am Schauinsland, bei Bad Dürrheim, Höchenschwand oder Nöggenschwiel, Eisenbach, Grafenhausen, Stühlingen oder Bonndorf. Überall dort wo genügend freie Flächen das Spiel mit dem Wind zulassen. Auf freien Flächen kann man in weiten Kurven hinter dem Schirm cruisen, mit anderen um die Wette carven, Sprünge wagen oder einfach nur genüsslich mit dem Wind spielen. Wer schon Ski laufen oder Boarden kann, hat es einfacher, aber es geht auch ohne Vorkenntnisse. Doch einen Kurs zur Einweisung in Wetter, Wind und Technik, Sicherheit und Ausrüstung braucht es auf jeden Fall. Nach ein oder zwei Tagen Schulung dürfte aber jeder in der Lage sein, auch bergauf zu fahren und gegen den Wind zu kreuzen. Schnupperkurse gibt es ab 45 Euro, Eintageskurse ab 120 Euro und Zweitageskurse ab etwa 200 Euro. Mehr Infos: www.kiteschule-skywalker.de.

Ende Januar: „Pfütze-Fäscht“ im Hotzenwald
Vor über zehn Jahren haben sie zum ersten Mal einen 20 Meter langen Graben ans Ende der Schlittenbahn gebaggert und mit Wasser gefüllt. Seither übertreffen sich die Hotzenwälder beim „voll Karacho baden gehen“. Offiziell wäre die Aufgabe bei diesem kultigen Event, mit selbstgebauten Gefährten die Schlittenpiste herunter und trockenen Fußes über die Pfütze zu rauschen. Doch beim „Pfütze-Fäscht“ scheint die Originalität der Geräte ihren Lenkern wichtiger als die Wassertauglichkeit. Und so gehen zur großen Gaudi der Zuschauer meist Raumschiff, Rennwagen, Harley-Nachbau oder Hexenhaus mitsamt ihren Lenkern mit vollem Schwung baden. Im vergangenen Jahr fehlte der Schnee, nun hoffen alle auf den 29. Januar 2012. Zur Einstimmung gibt es einige lustige Clips aus den Vorjahren unter www.pfuetze-faescht.de.

Quelle: Schwarzwald Tourismus GmbH