Von der bewegten Geschichte der Tanzlinde

Ein Baum, der längst in Vergessenheit geraten ist? Nicht in der Fränkischen Schweiz. Hier wird die jahrhundertelange Tradition der Tanzlinde wieder zum Leben erweckt. Ob auf dem Drahtesel, zu Fuß oder mit schwingendem Tanzbein: In einer der beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands widmet man sich diesem besonderen Gewächs auf vielfältige Weise. Denn der Methusalem der Bäume hat einiges zu bieten und kann nun zeigen, was in ihm steckt.

Eine Tanzlinde! Was ist das überhaupt? Die Linde blickt gerade in Deutschland kulturhistorisch auf eine lange Geschichte zurück: Als Baum der Liebenden oder als Baum des Volkes, als Baum der Christen oder als Baum der Drachen, als Heil- oder als Nutzpflanze betitelt, ist es kein Wunder, dass dieser Baumart in den Siedlungen ein besonderer Status zuteil wurde. Dies ist wohl auch der Grund dafür, dass beinahe jede große, alte Linde inmitten eines Dorfplatzes als Tanzlinde bezeichnet wurde – fälschlicherweise! Denn eine Tanzlinde im engeren Sinne zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass ein Gerüst mit Geländer und Plattform vorhanden ist, die Äste scheinbar das Gerüst tragen und auf der Plattform getanzt wird. Um wieder ein Bewusstsein für die alt überlieferte Tanz- und Kirchweihtradition rund um die Tanzlinde zu schaffen, wurde ein vielseitiges Konzept erarbeitet. Ein etwa 31 Kilometer langer Radrundweg verbindet die einzigen drei Tanzlinden in Franken, auf denen immer noch zur Kirchweih getanzt wird. Die gut ausgebaute Strecke führt durch die landschaftlich reizvolle und abwechslungsreiche Gegend am Fuß des Görauer Angers bis in das Rotmaintal. Wer nicht nur gerne radelt, sondern auch etwas über Geschichte und Kultur der Tanzlinden erfahren möchte, besucht außerdem das Deutsche Tanzlindenmuseum, das sich in Limmersdorf befindet.

In Limmersorf bei Thurnau gibt es auch schon die erste Tanzlinde zu bestaunen. Mit über 300 Jahren ist sie die älteste Tanzlinde Oberfrankens. Seit 1729 wird ununterbrochen zur Lindenkirchweih Ende August auf ihr getanzt. Folgt man den Radweg weiter, kommt man zur Peestener Tanzlinde bei Kasendorf. Sie wurde zwar erst 1951 gepflanzt, aber natürlich existieren auch noch Überreste ihrer Vorgängerin. Deren Herkunft reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Heute zeugen zwölf Sandsteinsäulen und eine steinerne Wendeltreppe, über die man in den 87 Quadratmeter großen Baumsaal gelangt, von dieser längst vergangenen Zeit. Die dritte Tanzlinde in Langenstadt bei Neudrossenfeld steht inmitten eines Rondells aus acht Sandsteinsäulen, die am Boden durch eine Steinbank verbunden sind. Die große Linde, die früher in der Mitte der Säulen stand, fiel einem Sturm zum Opfer und wurde deswegen durch eine neue Linde ersetzt. Nachdem die Äste der jungen Linde zur Seite gezogen und mit einem Balkenkreuz versehen wurden, wird seit 2010 wieder zur Kirchweih in ihr getanzt.

Direkt in der Fränkischen Schweiz sind fünf Linden bekannt, die als Tanzlinden im weiteren Sinne bezeichnet werden. Sandra Schneider, Leiterin der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz: „Die Tanzlinden in Spies, Wichsenstein, Hetzles, Kersbach und Effeltrich – alle beheimatet in Oberfranken – werden zwar wegen ihrer Form so genannt; auf ihnen finden jedoch keine Tanzfeste mehr statt. Ein Besuch lohnt sich trotzdem allemal. Denn wer weiß? Vielleicht zeigt die ein oder andere Linde ihre geheimen Kräfte und unterstützt das Liebesglück oder die Gesundheit.“ Tanzlinden wurden früher als Orte der Gerichtsbarkeit und auch als Versammlungsstätten genutzt. An zentraler Lage in der Ortschaft gepflanzt, wurden die besonderen Bäume zwangsläufig zum Mittelpunkt von Feierlichkeiten und gelebten Brauchtümern. Früher wurde ihnen auch eine mythische Bedeutung zugeschrieben, beispielsweise als Sitz der Göttin Freya.

Die Fränkische Schweiz liegt im Städtedreieck Bamberg – Bayreuth – Nürnberg. Der Naturpark ist eine der ältesten und beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands mit einer kleinstrukturierten, bäuerlich geprägten Naturlandschaft, durch die sich romantisch anmutige Tallandschaften schlängeln, überragt von 35 mittelalterlichen Burgen und Ruinen. Mehr als 700 idyllisch gelegene, kleine Dörfer mit schmucken Fachwerkhäusern und blühenden Wiesen vermitteln das Gefühl, im „Schlupfwinkel Deutschen Gemütes“ zu sein. Sowohl für Sportfreunde als auch für Kulturinteressierte bietet die Region zahlreiche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung.

Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.fraenkische-schweiz.com

Quelle: Tourismuszentrale Fränkische Schweiz

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