Von Kirschen, Königinnen und Klischees

Es ist wieder soweit! Wenn auch spät in diesem Jahr, die Kirschsaison zeigt sich in voller Blüte - im wahrsten Sinne des Wortes. Das leckere Steinobst ist reif und kann geerntet werden. So auch in der Fränkischen Schweiz. Das Gebiet rund um den Landkreis Forchheim gilt als eines der Anbauzentren in Deutschland. Zum Saisonauftakt gibt es Einblicke in die Welt der kleinen roten Frucht.

Mit über 200.000 Kirschbäumen, verteilt auf ca. 2500 Hektar Anbaufläche, zählt die Fränkische Schweiz zu einem der größten geschlossenen Kirschenanbaugebiete in der Bundesrepublik und darüber hinaus. Vor allem die Süßkirschen gedeihen hier prächtig. Zwischen 1.000 und 8.000 Tonnen Süßkirschen werden hier in einer Saison vom Baum gepflückt. Kein Wunder also, dass 94 Prozent der bayerischen Süßkirschenernte aus dem Anbaugebiet Forchheim – Fränkische Schweiz stammen.

Die beliebte Tourismusregion ist stolz auf ihr Wahrzeichen, die kleine rote Frucht, die so herrlich duftet. Deshalb wird auch alle zwei Jahre eine Kirschenkönigin gekürt. Seit dem 24. Juni 2013 darf sich Marina I. über den begehrten Titel freuen. Nicht nur die Kirsche, auch Marina ist ein einheimisches Gewächs. Als Repräsentantin der Region will sie die süße Sommerfrucht einem breiteren Publikum bekannt machen. Zum ersten Mal wurde auch eine stellvertretende Kirschenkönigin gewählt. Elisa unterstützt Marina I. dabei, die Region und ihre Lieblingsfrucht zu vertreten. Dazu gehören selbstverständlich auch Besuche der vielen Feste vor Ort. Zum Kirschblütenfest von Pretzfeld beispielsweise lassen sich die Mädels in ihrer neuen farbenfrohen Königinnentracht nicht zweimal bitten.

Ob als Marmelade, als Likör oder als Kompott: Die süße Frucht hat viele Facetten. „Was aus unseren Kirschen nach der Ernte wird, ist ganz unterschiedlich. Einen Teil verkaufen die ansässigen Bauern direkt vor Ort an einheimische Händler oder Besucher. Ein weiterer Teil geht an die Brennereien der Region, die die Früchte zu würzigem, fruchtigem Likör und Schnaps verarbeiten. Und auch die Marmeladenherstellung kann sich sehen lassen“, erklärt Sandra Schneider, Leiterin der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz. Da kann Mon Chérie nicht mithalten.

Kirschen gegessen, Wasser getrunken, Bauchweh gekriegt? Um absolut niemanden mehr vom Kirsch-Genuss abzuhalten, entlarvt die Tourismuszentrale den bekanntesten Mythos, der sich um die rote Frucht rankt. Wer nach dem Verzehr von Kirschen Durst bekommt, der kann ruhigen Gewissens trinken. Denn das Märchen von den unerträglichen Bauschmerzen basiert auf der Annahme, dass das Trinkwasser früher oft mit Bakterien belastet war, die zusammen mit Kirschen einen Gärungsprozess in Gang setzten. Mit der Qualität des heutigen Trinkwassers ist das praktisch ausgeschlossen. Wie bei jedem anderen Obst auch sollten aber keine Unmengen unzerkaut verschluckt werden. Also ein purer Genuss, wenn es nicht eilt. Zum massenhaften Hinunterschlingen sind die kleinen Roten sowieso zu schade.

Wie auch immer: Kirschen duften und schmecken hervorragend und sind ein idealer Snack für zwischendurch. Man könnte glatt sagen, Kirschen seien die neuen Weintrauben. In jedem Fall ist in der Region Fränkische Schweiz immer gut Kirschen essen.

Die Fränkische Schweiz liegt im Städtedreieck Bamberg – Bayreuth – Nürnberg. Der Naturpark ist eine der ältesten und beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands mit einer kleinstrukturierten, bäuerlich geprägten Naturlandschaft, durch die sich romantisch anmutige Tallandschaften schlängeln, überragt von 35 mittelalterlichen Burgen und Ruinen. Mehr als 700 idyllisch gelegene, kleine Dörfer mit schmucken Fachwerkhäusern und blühenden Wiesen vermitteln das Gefühl, im „Schlupfwinkel Deutschen Gemütes“ zu sein. Sowohl für Sportfreunde als auch für Kulturinteressierte bietet die Region zahlreiche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung.

Quelle: Tourismuszentrale Fränkische Schweiz