Wirtschaftsfaktor Tourismus im Kreis Heinsberg

Der Tourismus in der Freizeit-Region Heinsberg hat größere Effekte auf die regionale Wirtschaft als bisher angenommen. Dies belegt eine neue Studie, die der Heinsberger Tourist-Service in Auftrag gab. Demnach liegt der Gesamtumsatz für den Tourismus im Jahr 2011 bei 236,9 Millionen Euro und damit rund 100 Millionen Euro über den bisherigen Berechnungen.

8,5 Millionen Tagesreisen, 255.000 Übernachtungen und ein Gesamtumsatz von 236,9 Millionen Euro weisen die Zahlen der dwif-Consulting GmbH für die Freizeit-Region Heinsberg im Jahr 2011 aus. Damit liegt die Studie wesentlich über den internen Berechnungen, die der Heinsberger Tourist-Service (HTS) anhand bisheriger statistischer Werte errechnet hat. Diese lagen bei 4,5 Millionen Tagesreisen, 206.000 Übernachtungen und einem Umsatz von 131,6 Millionen Euro. Die neue Untersuchung analysierte erstmals speziell die Gegebenheiten der Freizeit-Region Heinsberg. Zur Errechnung der neuen Zahlen wurde eine breitere Datenbasis herangezogen. In Kombination mit verschiedenen Plausibilitätsprüfungen ergaben sich so weit höhere Besucherzahlen als bisher. „Die Studie belegt: Investitionen in den Tourismus sind gut angelegtes Geld“, sagt Patricia Mees, Geschäftsführerin des Heinsberger Tourist-Service (HTS), „der Wirtschaftsfaktor für die Freizeit-Region ist wesentlich höher, als bisher angenommen.“ Ob Steuereinnahmen oder Arbeitsplätze, die Effekte seien breit gestreut. Das Gastgewerbe, Einzelhändler und Dienstleister verschiedener Couleur seien direkt oder indirekt an Umsätzen durch den Tourismus beteiligt. Die Studie unterstreicht diese Sichtweise. Profiteure im Bereich des übernachtenden Tourismus (Umsatz 24,4 Millionen Euro) sind das Gastgewerbe (65,7 %), der Einzelhandel (21,1 %) und Dienstleister (13,2 %). Im Bereich Tagesbesucher (Umsatz 212,5 Millionen Euro) werden 49,6 % im Einzelhandel, 38,4 % im Gastgewerbe und 12 % bei Dienstleistern umgesetzt. In absoluten Zahlen entfallen 110,5 Millionen Euro Umsatz auf den Einzelhandel (46,7 %), 97,7 Millionen Euro auf das Gastgewerbe (41,2 %) und 28,7 Millionen auf Dienstleistungen (12,1 %).

Den Anteil für das Primäreinkommen in der Freizeit-Region durch den Tourismus liegt demnach bei 103,1 Millionen Euro. Umgerechnet auf Arbeitsplätze könnten 5.240 Personen ihren Lebensunterhalt (nach statistischem Durchschnittseinkommen von 19.691 Euro) im Kreisgebiet dank des Tourismus verdienen. Dem Fiskus flossen demnach im Jahr 2011 durch direkte und indirekte Effekte 25,4 Millionen Euro zu.

Neuer Stellenwert für Tourismus
„Mit den Ergebnissen der Studie erhält der Tourismus in der Freizeit-Region Heinsberg einen anderen Stellenwert“, sagt Patricia Mees. Es gebe nun triftige Argumente, touristische Angebote konsequent weiterzuentwickeln. „Ich hoffe, dass wir auch politisch dafür viele Unterstützer finden“, betont die Geschäftsführerin des HTS.

Als Datenquellen für die Analyse griff die dwif-Consulting GmbH unter anderem auf ihr eigenes umfangreiches Grundlagenmaterial, amtliche Statistiken, Unterkunftsverzeichnisse, Internetrecherchen und Befragungen zurück. Zudem wurde Datenmaterial bereits vorliegender Untersuchungen des dwif ausgewertet und so die touristischen Zahlen neu berechnet.

Die dwif-Consulting GmbH ist ein Beratungsunternehmen unter anderem mit Sitz in München und Berlin. Ihr thematischer Schwerpunkt sind Analysen und Beratungen für die Tourismus- und die Freizeitbranche. Sie wurde 2003 aus dem Umfeld des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr e. V. der Universität München gegründet. Der Verein existiert seit 1950. Ihm gehören die Spitzenverbände des Deutschen Tourismus an. Er liefert seit langem die Grundlagenzahlen für die Berechnung von wirtschaftlichen Effekten des Tourismus in Deutschland.

Quelle: Heinsberger Tourist-Service e. V.