Almfest, Froschkonzert und Sepp’s Märchenstunde
Das Blaue Land rund um das Künstlerstädtchen Murnau in den bayerischen Voralpen ist das perfekte Urlaubsziel für Familien: Mit naturbelassenen Seen, kindgerechten Wander- und Radrouten und einem umfangreichen Freizeitprogramm – vom Pinsel schwingen im Schloßmuseum Murnau, über Lokführer spielen bei der Großweiler Modelleisenbahn bis zum spannenden Besuch im Freilichtmuseum Glentleiten. Das feiert übrigens dieses Jahr 40-jähriges Jubiläum – mit einem extra großen Erlebnisprogramm.
„Und so kam die Kuh Zenzi nach Afrika“. Wenn der Bauer Sepp vom „Blaslhof“ am Staffelsee seine Geschichten auf der Märchenbühne aufführt, sind die kleinen Zuhörer mucksmäuschenstill. „Früher habe ich meinen Söhnen und Töchtern selbst erfundene Geschichten erzählt – die kamen auch bei den Kindern unserer Gäste gut an“, so Sepp Taffertshofer. Damit seine Erzählungen auch mit nach Hause genommen werden konnten, brachte der 63-Jährige 1999 sein erstes Buch „Bauer Sepp Erlebnisgeschichten“ heraus. Inzwischen hat der Landwirt, auf dessen Hof es knapp 60 Pferde und Ponys gibt, sieben Bücher veröffentlicht. Und 17 Theaterstücke geschrieben – so wie das von der Kuh Zenzi, die nach Afrika reist, um den armen Kindern ihre Milch zu geben und dabei jede Menge Abenteuer erlebt. Alle zwei Wochen finden auf dem Blaslhof Theatervorstellungen statt; Bauer Sepp erzählt seine Geschichten auch gerne am Lagerfeuer. Kinder können bei ihm außerdem auf dem selbst gebauten, TÜV-geprüften Abenteuerspielplatz toben, reiten oder Meerschweinchen, Hasen und ein Hängebauchschwein streicheln. „Kinder sind mein Leben“, erklärt der Landwirt sein besonderes Engagement.
Ein prall gefülltes Programm gibt es auch im Freilichtmuseum Glentleiten, das den ländlichen Alltag der Menschen in Oberbayern vor hundert Jahren kindgerecht vermittelt. Auf die kleinen Entdecker warten rund 60 historische Häuser, Werkstätten, Mühlen und Almgebäude; auf dem knapp 40 Hektar großen Gelände tummeln sich Ziegen, Schafe, Gänse, Pferde, Schweine und Rinder und immer wieder öffnen sich spektakuläre Aussichten auf Berge und Seen des Blauen Landes. „Speziell für Familien haben wir zahlreiche Angebote entwickelt, die sowohl großen als auch kleinen Besuchern Spaß machen“, sagt Museumssprecherin Dr. Melanie Bauer. Zum Beispiel das „Haus zum Entdecken“, in dem man ausprobieren kann, wie früher Wäsche gewaschen oder auf dem Holzherd gekocht wurde. Dazu gibt es täglich wechselnde Vorführungen alter Handwerkstechniken und viele Highlights wie Alphorn-Schnupperkurs oder ein Almfest.
Nach der Reise in die Vergangenheit lockt die Gegenwart mit einem erfrischenden Ausflug zum Staffelsee. Während auf der Ostseite die Freibäder zum Toben und Planschen einladen, bietet das Naturschutzgebiet am Westufer verwunschene Plätze zum Träumen und Erholen. Noch beschaulicher geht es am wesentlich kleineren Riegsee zu, der sich auf einem zwölf Kilometer langen Weg umrunden lässt – die Zugspitze immer fest im Blick. Ein Bad mit Froschkonzert gefällig? Dann auf zum Froschhauer See inmitten bunter Streuwiesen, dem kleinsten der rund um Murnau gelegenen Seen. Die drei zählen übrigens zu den wärmsten Bade-Gewässern Bayerns und bieten alle wunderbare Ausblicke in die Alpen. Diese Kombination aus Spaß in der Ebene und cooler Bergkulisse ist typisch für das Blaue Land: Auf den 250 Kilometer ausgewiesenen Radwegen und 110 Wanderkilometern geht es meist flach dahin, während am Horizont die mächtigen Gebirgsketten von Wetterstein- und Estergebirge sowie Ammergauer Alpen erscheinen. Einen guten Rundumblick bietet das ca. 4.200 Hektar große „Murnauer Moos“. Im ursprünglichsten Moorgebiet Mitteleuropas leben Tiere und blühen Pflanzen, die es woanders schon lange nicht mehr gibt. Besonderer Tipp: Die wöchentlichen Moor- und Erlebnisführungen.
Führungen für Pferdenarren jedes Alters bietet das Haupt- und Landgestüt Schwaiganger, das auf über 1.000 Jahre Pferdehaltung zurückblickt. Es werden Stallungen und Reithallen gezeigt sowie die verschiedenen Pferderassen erklärt, die hier gezüchtet werden. Wer schon immer mal Herr über tausende Pferdestärken sein wollte, besucht die Großweiler Modelleisenbahn. Bis zu acht kleine und große Lokführer können hier gleichzeitig im Digitalbetrieb Züge und Autos über rund 180 Meter Gleise und 20 Meter Modell-Straßen steuern.
Nach so viel Action ist eine Pause angesagt in einem der zahlreichen Biergärten oder urigen Gasthäuser der Region. Zum Beispiel bei einem der neun „Staffelseewirte“, die sich unter dem Gütesiegel „Gesund genießen im Blauen Land“ zusammengefunden haben. Sie haben sich auf die raffiniere Zubereitung regionaler Produkte spezialisiert – dazu schmeckt ein Bier der lokalen Brauereien.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.dasblaueland.de
Quelle: Tourismusgemeinschaft Das Blaue Land