An der Grenze des römischen Imperiums
Historische Feste, archäologische Schätze im Museum, Urlaub im römischen Zeltlager und rekonstruierte Bauwerke mit Erlebniswert: So macht es Spaß, die Zeit der Römer im Naturpark Altmühltal zu entdecken.
Dem faszinierenden Erbe einer bewegten Epoche fühlt man sich hier besonders verpflichtet: Vor rund 2000 Jahren verlief der Limes – seit 2005 UNESCO-Welterbe – quer durch den heutigen Naturpark, im Hinterland der antiken Grenzmauer entstanden römische Siedlungen. Die Ausgrabungen, Bauwerke und Dokumentationen lassen die Jahrhunderte währende Herrschaft und Kultur der Römer wieder lebendig werden und ziehen jeden Betrachter in ihren Bann. In Erkertshofen bei Titting etwa schaut man wie die römischen Wachsoldaten vom steinernen Limeswachtturm aus übers Land. Hoch über Pfünz bei Eichstätt spaziert man auf dem Lehrpfad beim teilrekonstruierten Kastell Vetoniana in die Vergangenheit, in Weißenburg beeindrucken das rekonstruierte Nordtor des Kastells Biriciana und die ehemaligen römischen Thermen.
Besonders lebendig zeigt sich die römische Vergangenheit bei den historischen Festen, die jeden Sommer im Naturpark Altmühltal „zu Ehren“ der ehemaligen Besatzer gefeiert werden: In voller Militärmontur marschieren die Römer beim großen Festumzug des Limesfests in Kipfenberg (12. August 2012) auf. Historie hautnah auch beim römischen Erntedankfest ein Wochenende zuvor an der Villa Rustica in Möckenlohe: Das rekonstruierte Landgut, das ein Museum beherbergt, ist am 4. und 5. August 2012 Schauplatz eines römischen Bauernmarktes, römischer Spiele und eines „Alamannen-Überfalls“.
Als eines der letzten Bollwerke gegen Germaneneinfälle am Donaulimes war das Kohortenkastell Abusina bei Bad Gögging bis in die Spätantike hinein von wichtiger strategischer Bedeutung für die Verteidigung des Römischen Imperiums. Durch das innovative Museumsprojekt auf dem Gelände des Kastells gewinnen die Besucher einzigartige und spannende Einblicke in die Lebenswelt von Soldaten und Zivilbevölkerung am Donaulimes zwischen dem 1.Jh. und 4.Jh. nach Christus. Vom 17. bis 19. August 2012 erwacht das Kastell beim Römerfest zu neuem Leben.
Für Gruppen ist im Naturpark Altmühltal „römisches Leben auf Zeit“ sogar buchbar: Gelegenheit zur Zeitreise ins 3. Jahrhundert nach Christus bietet das „Historische Römerlager“: ein Gemeinschaftsprojekt des Naturpark Altmühltal und des Landkreis Eichstätt, organisiert vom Infopoint Limes im Römer und Bajuwaren Museum auf Burg Kipfenberg. Die Teilnehmer schlüpfen dabei in die Rollen römischer Legionäre, ihrer Frauen und Kinder, wohnen im originalgetreuen Zeltlager, kochen nach Rezepten der Antike und üben sich in den damaligen Handwerkstechniken.
Geschichtsfans jeden Alters können dabei – gemeinsam mit einem geschulten Betreuer – einen oder mehrere Tage im römischen Zeltlager verbringen. Für bis zu neun Männer, neun Frauen und zehn Kinder stehen historische Gewänder zur Verfügung. Ein erlebnispädagogisches Programm bildet den Rahmen – unter individueller Abstimmung auf Gruppeninteresse, Jahreszeit und Dauer: Limeswanderungen in voller Legionärsrüstung, Besuche von Museen, römischen Sehenswürdigkeiten oder dem Archäologiepark Altmühltal, römische Spiele, Kostümstadtführungen oder Workshops (Preise je nach Gruppenstärke und Programm auf Anfrage).
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.naturpark-altmuehltal.de
Quelle: Zentrale Tourist-Information Naturpark Altmühltal