Auf den Spuren von Individualität und Massenphänomenen
Zu seinem 25-jährigen Bestehen rückt das Osterfestival Tirol von 15. bis 31. März 2013 ein gesellschaftliches Phänomen jüngerer Zeit in den Fokus: Unter dem Titel massiv.ich thematisiert das von der Galerie St. Barbara initiierte Festival den (scheinbaren) Widerspruch zwischen zunehmender „Konformität und Gleichschaltung der Masse“ einerseits und stärker werdenden Individualitätstendenzen andererseits.
Die künstlerischen Mittel dafür – traditionell vereint das Osterfestival mehrere Genres miteinander – sind Musik aus verschiedenen Zeiten und Weltregionen, Tanz, (Figuren-)Theater und Gespräche. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Passions- und Auferstehungsmusiken von Johann Sebastian Bach sowie auf Tanz und Per-formance. Bachs sakrale Musik zählt seit vielen Jahren zu den Fixpunkten beim Os-terfestival, vor allem die Passionen wurden immer wieder von hochkarätigen Ensemb-les aufgeführt. 2013 sind in diesem Rahmen unter anderen Frans Brüggen mit der Cappella Amsterdam und dem Orchester des 18. Jahrhunderts (30.3.) sowie Frieder Bernius mit dem Kammerchor und Barockorchester Stuttgart (15.03.) zu Gast, darü-ber hinaus ist die Aufführung der rekonstruierte Markuspassion durch Il Concerto Viennese (27.3.) geplant.
Im Bereich Tanz und Performance hat die Galerie St. Barbara Ensembles aus aller Welt nach Hall und Innsbruck eingeladen, darunter Lisbeth Gruwez (26.3.), das König-liche Ballett Kambodscha (23.3.) sowie Lutz Förster und die Companie Leine Roebana mit der Produktion Ghost Track (beide am 31.3.). Besonders sehenswert ist auch das Figurentheater F. Zawrel – erb¬bio¬lo¬gisch und sozial minderwertig, in dem das Schuberttheater die Vorfälle in der Krankenanstalt am Spiegelgrund während des Nationalsozialismus nachzeichnet (29.3.).
Seit je gehören zum Osterfestival aber nicht nur Kulturveranstaltungen wie Konzerte und Tanz, sondern auch Vermittlungsprogramme und Gespräche, in denen das jewei-lige Festivalmotto philosophisch aufgearbeitet wird. Mit massiv.ich bietet sich dafür ein ebenso aktuelles wie kontroverses Thema zur Diskussion an.
Quelle: Innsbruck Tourismus