Auf der Route des niederländischen Königshauses
Weimars touristische Beziehungen zu den Niederlanden werden noch enger: Weimar ist jetzt Mitglied der Oranjeroute, einer touristischen Verbindung von rund 30 Städten in den Niederlanden und Deutschland.
Voraussetzung für die Aufnahme ist ein "historisches Band" zum niederländischen Königshaus. In Weimars Fall bildet es Großherzogin Sophie. Als Prinzessin der Niederlande 1824 in Den Haag geboren, wurde sie 1842 mit Erbgroßherzog Carl-Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach vermählt. Sie hinterließ mit ihren Vorlieben für Wissenschaft und Literatur sowie ihrem ausgeprägten Wohltätigkeitssinn viele Spuren in Weimar.
Die Niederländer nehmen seit gut 20 Jahren eine Spitzenposition unter den ausländischen Übernachtungsgästen in der Kulturstadt ein und sind damit nach den deutschen Besuchern die zahlenmäßig größte Gruppe. Deshalb bearbeitet die weimar GmbH diesen Markt besonders intensiv und setzt mit der Mitgliedschaft in der Oranjeroute einen neuen Impuls. Die Mitglieder der Route werden von der Deutschen Zentrale für Tourismus bei ihren Marketingaktivitäten unterstützt. Weimar als neues Mitglied wird zur Internationalen Tourismusbörse in Berlin vorgestellt. Zur Oranje-Route gehören in Deutschland unter anderem Potsdam, Dessau-Wörlitz, Wernigerode, Oranienburg, Siegen und andere mehr.
Großherzogin Sophies Verdienste um Weimar sind vielfältig: Sie sorgte während ihrer Regentschaft dafür, dass der schriftliche Nachlass von Goethe und Schiller in dem eigens für diesen Zweck gebauten heutigem Goethe- und Schiller-Archiv aufbewahrt wird. Sie initiierte überdies die erste kritische Ausgabe der Goethe-Werke, die heute nach ihr benannte "Sophien-Ausgabe". Das heute zum UNESCO-Welterbe gehörende Schloss Ettersburg wurde zur Sommerresidenz des Erbgroßherzogs. Das Hochzeitsgeschenk des niederländischen Königshauses war die markante Freitreppe von Schloss Ettersburg. Das Paar empfing dort unter anderem den Dichter Hans Christian Andersen, Friedrich Hebbel und Franz Liszt. Auch die großformatigen Fliesenbilder im "Delfter Blau" im Schloss Belvedere gehen auf Sophie zurück, die diese einst in der Heimat für Weimar in Auftrag gab. Die scheidende Königin Beatrix konnte sie bewundern, als sie Weimar im Kulturstadtjahr besuchte.
Quelle: weimar GmbH