Ausstellung Tradition der Fasten- und Osterzeit im Museum für Frühlings- und Osterbrauch
Vom 6. bis einschließlich 22. April 2019 lädt das Museum für Frühlings- und Osterbrauch in Schmillinghausen ein zum Besuch. Es bietet Interessierten an, mit Blick in die Vergangenheit zu empfinden, was Menschen einst in der Fasten- und Osterzeit bewegte, welche Bräuche sie pflegten, was davon noch überkommen oder in Vergangenheit geraten ist. Es wird daran erinnert, nach welch strengen Regeln der Fastenordnung während der Zeit vom Aschermittwoch bis zu Ostern zu leben war. Umso verständlicher erscheint, daß gerade in der Zeit auferlegter Einschränkungen Tradition gewordenes Brauchtum das Befinden der Menschen anregte und der Gemeinschaft förderlich war.
Bedenkt man die Lebensbedingungen weit früherer Generationen wird nachvollziehbar, wie sehr das Ende der kalten Jahreszeit herbeigesehnt wurde. Das findet besonders in den ersten Fastenwochen Ausdruck – mit Schwerpunkt am Sonntag Laetare -, wo verbreitet im ganzen Land mit Feuerbräuchen, mit Wasser oder auch Kampfspielen der Winter ausgetrieben wurde. Mancherorts wurden nach abergläubischen Riten an Mittfasten die bösen Geister verjagt. Ab Beginn der Passionszeit überwiegen religiöse Bräuche mit speziellem Bezug auf Palmsonntag, Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersamstag.
Zum Thema „Ostern“ wird erinnert an zahlreiche Traditionen, von denen noch einige verblieben sind. Es sind die religiösen mit Segnungen und Prozessionen und die weltlichen mit Osterfeuern, Bewegungsspielen im Freien, Reinigungs- und Fruchtbarkeitsbräuchen, Ostertanz und Liebeswerbung.
Zum großen Fest der Auferstehung und des Erwachens der Natur stehen fraglos die Oster-Eier im Mittelpunkt. Besondere Beachtung sollte denen gelten, die noch in Jahrhunderte alter Tradition in eigener Verziertechnik mit symbolischen Mustern erscheinen. Diese Oster-Eier waren für gläubige Menschen von tiefgreifender Bedeutung. In unserer Zeit finden wir nur noch wenige Regionen oder Orte, wo das Verzieren von Eiern nach Vorbild der Vorfahren gepflegt wird.
Die umgreifende Verstädterung und Veränderung der Gesellschaft läßt die Verbundenheit zu Altüberliefertem schwinden. Dennoch, das Oster-Ei bleibt. Allgemein hat sich die freie Entscheidung jedes Einzelnen durchgesetzt, mit welchen Motiven und Techniken Eier geschmückt werden. Nicht mehr allein das volle oder ausgeblasene Ei wird zum Oster-Ei. Von Kunsthandwerk und Manufakturen werden aus diversem Material Oster-Eier produziert, die im Osterbrauch einen Platz gefunden haben.
Manchem Besucher mögen sich Fragen einstellen, z.B.: Was bedeutet der Name „Ostern“? / Wann, wo und mit welcher Begründung wurde der (bewegliche) Termin Ostern festgelegt? / Was ist die ursprüngliche Bedeutung von Ostersegen und Oster-Ei? / Wofür steht das Ei als Symbol? / Wie wurde das Verzieren von Eiern Tradition? / Wer waren die „Eierbringer“ vor dem Osterhasen? / Wo und von wem werden heute noch Osterbräuche gepflegt? Auf diese und mehr Fragen lassen sich in der Ausstellung Antworten finden.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.bad-arolsen.de
Quelle: Magistrat der Stadt Bad Arolsen