Baden-Württembergs Wasserwelten erwandern und erradeln
Vor zig Millionen Jahren haben Eis und Wasser die Naturlandschaften des Südens geformt. Es entstanden liebliche Täler mit plätschernden Bächen, tiefe Schluchten mit tosenden Wasserfällen, weit verzweigte Höhlen und unterirdische Kanäle, durch die das Wasser in Quelltöpfe und Flüsse gelangt. Auf abenteuerlichen Wanderungen oder Radtouren lassen sich die oft geschützten, urwüchsigen Landschaften in Baden-Württemberg erkunden.
Was Sie in diesem Beitrag erwartet
- Überraschend alpin: Margarethenschluchtpfad im Odenwald
- Ungezähmt wild: Entdeckungsreise an Kocher und Jagst
- Unergründlich tief: Zu Fuß und per Rad zu Aach- und Blautopf
- Erfrischend anders: Uracher und Neidlinger Wasserfälle
- Sehenswert: Eiszeitpfad Albwassertour
- Ursprünglich besonders: Monbachtalschlucht
- Schwindelerregend hoch: Naturgewalten-Tour zum Ellbachseeblick
- Extrem steil: Im Schluchtenparadies Hochschwarzwald
- Berauschend wasserreich: Wasserweltensteig Südschwarzwald
- Ganz schön torfig: 7-Moore-Weg Hotzenwald
- Extrem zerklüftet: Schussentobel Oberschwaben
- Natürlich phänomenal: Donauwelle Donauversinkung
Überraschend alpin: Margarethenschluchtpfad im Odenwald
Mit einzigartigen Ausblicken auf Wasserfälle, Höhlen und Felsstürze führt ein steiler Pfad durch die Margarethenschlucht im Odenwald. Immer wieder überquert man auf dem Margarethenschluchtpfad den Flursbach, springt von Stein zu Stein oder überwindet mit Hilfe von Seilen hohe Kaskaden und Felsen. Gut 110 Meter stürzt der Bach in die Schlucht und zählt damit zu den höchsten Wasserfällen Deutschlands. Etwas abenteuerlich ist die Tour mit alpinem Charakter schon. Aber mit gutem Schuhwerk und etwas Konzentration bietet sie einen erlebnisreichen Ausflug für die ganze Familie.
Ungezähmt wild: Entdeckungsreise an Kocher und Jagst
Tief in den Muschelkalk hat sich die Jagst zwischen Crailsheim und Kirchberg eingeschnitten. Hier ist der Fluss völlig ungezähmt, naturbelassen und unbegradigt. Beeindruckende Einblicke in die steile Schlucht erhält man auf den höher gelegenen Wanderwegen, zum Beispiel beim Baierlesstein.
Auf dem „Kocher-Jagst-Radweg“ können wasserbegeisterte Radfahrer die Gegend erkunden. Diese etwa 330 Kilometer lange Strecke verläuft entlang der idyllischen Flüsse Kocher und Jagst und bietet eine perfekte Mischung aus natürlicher Schönheit, kulturellen Sehenswürdigkeiten und kulinarischen Genüssen.
Über drei Querwege kann die Zwei-Flüsse-Tour mit dem Radweg "Liebliches Taubertal" zu einer Drei-Flüsse-Tour kombiniert werden.
Unergründlich tief: Zu Fuß und per Rad zu Aach- und Blautopf
Der sagenumwobene, türkisfarbene Blautopf sollte bei einer Radtour auf dem „Eiszeittäler-Radweg“ unbedingt als Zwischenstopp eingeplant werden. Der ständige Überlauf am Rand des Topfes verrät, dass es sich um eine Quelle handelt. Das Wasser rauscht kurz in Richtung Blaubeuren und macht sich dann als Blau auf den Weg nach Ulm. Weniger bekannt ist der Aachtopf, obwohl er die größte Quelle Deutschlands ist. Hier beginnt der Premiumwanderweg „Aacher Geißbock“, der Ausblicke auf den Hegau, die Alpen und den Bodensee bietet.
Erfrischend anders: Uracher und Neidlinger Wasserfälle
Vor Jahrmillionen hat der Riss im Oberrheingraben die Schwäbische Alb zum Kippen gebracht. Deshalb finden sich am Albtrauf die meisten Wasserfälle der Region. Am Uracher Wasserfall stürzt das Wasser fast 40 Meter in die Tiefe und fließt dann weiter ins Tal. Der Uracher Wasserfall ist ein Naturwunder in Baden-Württemberg und gilt als einer der beeindruckendsten Wasserfälle Süddeutschlands. Gelegen im malerischen Maisental, nahe der Stadt Bad Urach, stürzt das Wasser in die Tiefe und bietet ein spektakuläres Naturschauspiel.
Etwas abseits liegt der Gütersteiner Wasserfall, dessen Wasser sich romantisch in kleinen Kaskaden in ein gefasstes Becken ergießt.
Die ungleichen Wasserschauspiele lassen sich bei einer Rundwanderung auf dem „Wasserfallsteig“ verbinden. Weiter nördlich tosen die Neidlinger Wasserfälle mitten im Grünen. Wer ihn besuchen möchte, folgt einfach dem verwunschenen Waldweg.
Sehenswert: Eiszeitpfad Albwassertour
Die Schmiech schlängelt sich als Nebenfluss der Donau von Schelklingen bis Ehingen durch das Donautal. Auf dem Eiszeitpfad „Albwassertour“ kann man sich entlang ihres Verlaufs auf die Spuren der ersten „Albwasserversorgung“ begeben. V
om Pumpwerk Teuringshofen aus wurde ab Ende des 19. Jahrhunderts Wasser auf die Albhochfläche gepumpt - eine technische Meisterleistung. Heute beherbergt das Baudenkmal ein Museum. Von dort führt die Tour hinauf zum historischen Wasserbehälter und zurück über den alten Steig, auf dem einst die Ochsenkarren mit den schweren Wasserfässern den mühsamen Aufstieg bewältigten.
Unweit der Kurstadt Bad Liebenzell in Nördlichen Schwarzwald gurgelt der glitzernde Monbach wildromantisch durch dichte Wälder und über gewaltige Felsblöcke. Einst bildete er die Grenze zwischen Baden und Württemberg. Heute führt ein Wanderweg durch das Naturschutzgebiet, auf dem man mit etwas Glück sogar den seltenen Eisvogel entdecken kann. Die Tour führt unter umgestürzten Bäumen hindurch, an bemoosten Felswänden vorbei und immer wieder durch das Bachbett. Wer möchte, kann die Tour noch um die Täler von Würm und Nagold erweitern und sich das volle Flussprogramm gönnen.
Mitten im Nationalpark Schwarzwald liegt der Ellbachsee. Ein eiszeitlicher Karsee, in dessen glatter Oberfläche sich die Nadelbäume spiegeln. Erreichbar ist er zum Beispiel auf der „Naturgewalten-Tour“. Der Rundwanderweg bietet nicht nur Abkühlung mit zahlreichen Bächen, Quellen, Brunnen und dem Rosshimmel-Wasserfall.
Unterwegs wird auch die Urgewalt von Sturm und Hochwasser veranschaulicht. Der Aussichtspunkt „Ellbachseeblick“ bietet einen weiten Blick über die Baumwipfel und den 150 Meter tiefer gelegenen Ellbachsee und ist barrierefrei erreichbar.
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Extrem steil: Im Schluchtenparadies Hochschwarzwald
Tosend bahnt sich die wilde Ravenna ihren Weg und hat sich seit Jahrtausenden ein enges Tal gegraben. Über Holzstege und Felsgalerien lässt es sich auf dem „Heimatpfad Hochschwarzwald“ erkunden. Kleine Wasserfälle, der große Ravenna-Fall und das imposante Ravenna-Viadukt machen die Tour zu einem Erlebnis. Die unweit gelegenen „Schwesterschluchten“ Wutach- und Gauchachschlucht zählen zu den ältesten Naturschutzgebieten Baden-Württembergs. Die abwechslungsreiche „Drei-Schluchten-Tour“ im Hochschwarzwald verbindet sie mit der abenteuerlichen Engeschlucht.
Berauschend wasserreich: Wasserweltensteig Südschwarzwald
Wer den Fernwanderweg „Wasserweltensteig“ in einem Stück erwandern will, braucht schon etwas Kondition. Doch wer sich auf das Abenteuer einlässt, wird mit fantastischen Ausblicken und vielen Erfrischungsmöglichkeiten belohnt. Der Steig beginnt an Deutschlands höchsten Wasserfällen in Triberg und führt entlang der Wasserscheide zwischen Rhein und Donau bis zum größten Wasserfall Europas, dem Rheinfall in Schaffhausen. Auch dazwischen ist Wasser allgegenwärtig: munter plätschernd als sprudelnder Bach, als stiller Moorsee oder rauschender Fluss.
Ganz schön torfig: 7-Moore-Weg Hotzenwald
Eine Tour auf dem 7-Moore-Weg im Hotzenwald ist lehrreich und spannend zugleich. Auf Holzpfaden geht es in die unberührte Natur der Hochmoore. Moorstationen geben Gelegenheit, in angelegten Moorbeeten die spezielle Moorfauna genauer unter die Lupe zu nehmen und seltene Pflanzen wie den fleischfressenden „Sonnentau“ kennen zu lernen. Abstecher zur wildromantischen „Gletschermühle“ und zum kleinen Wasserfall „Krai-Woog-Gumpen“, der zum Baden einlädt, sollten ebenfalls eingeplant werden.
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Extrem zerklüftet: Schussentobel Oberschwaben
Das Flüsschen Schussen entspringt im Kurort Bad Schussenried und fließt auf seinem Weg zum Bodensee an Ravensburg, Weingarten und Tettnang vorbei. Im oberen Bereich ist das Tal jedoch naturnah geblieben und führt durch urwüchsige Wälder. Der Schussentobel entstand hier durch eine Gletscherzunge der letzten Eiszeit und hinterließ ein zerklüftetes Tal, das man zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden kann. Am Ende des Weges weitet sich das Tal zum Schussenbecken.
Natürlich phänomenal: Donauwelle Donauversinkung
Ein Weg, zwei Wasserphänomene: Der Premiumwanderweg „Donauwelle Donauversinkung“ verbindet die Donauversinkung bei Immendingen mit dem nördlichsten Hegauvulkan Höwenegg. Der jahrelange Abbau des Vulkangesteins hinterließ eine tiefe Grube, in der sich nach der Schließung des Steinbruchs ein kleiner, tiefgrün schimmernder See bildete. Seit 1983 steht das Gebiet unter Naturschutz und ist gleichzeitig Vogelschutzgebiet und Geotop. Bekannt wurde es durch bedeutende Mineralien- und Fossilienfunde. So zum Beispiel das dreizehnte Urpferdchen „Hipparion“, das heute im Staatlichen Museum für Naturkunde in Karlsruhe aufbewahrt wird.
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Quelle: Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg