Bayreuth - die Welt der Wilhelmine

Markgräfin Wilhelmine, Lieblingsschwester des preußischen Königs Friedrichs des Großen, verwandelte Bayreuth im 18. Jahrhundert in ein Zentrum der Kunst und Kultur. Die Schlösser und Parkanlagen dieser Zeit machen Bayreuth zu einer glanzvollen Perle des Barock. Das Bayreuth des 18. Jahrhunderts, ein arkadischer Ort des Lebensgenusses, ist weitgehend Wilhelmines Werk. Ohne Wilhelmine und ihr einzigartiges Opernhaus, heute UNESCO-Welterbe, wäre auch Richard Wagner wohl niemals nach Bayreuth gekommen. Dass Bayreuth heute zu den wichtigsten Orten der deutschen Kunst- und Kulturgeschichte zählt, ist historisch gesehen dem Wirken der Markgräfin Wilhelmine zu verdanken.

Die preußische Prinzessin, Tochter des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. und seiner Gemahlin Sophie Dorothea aus dem Hause Hannover kam durch Heirat mit dem Erbprinzen Friedrich III. von Brandenburg-Bayreuth im Alter von 22 Jahren in die fränkische Markgrafschaft. Schon bald begann sie mit der Umgestaltung und dem Ausbau der bestehenden Schlösser und Parkanlagen nach ihren Vorstellungen. Ihre große künstlerische Begabung trat in allen Bereichen der Kultur zu Tage: Wilhelmine malte, komponierte, verfasste Bühnenwerke, trat als Schauspielerin auf und führte Regie. Sie war eine bedeutende internationale Schriftstellerin, die mit den Geistesgrößen ihrer Zeit regen Austausch pflegte. Von Voltaire stammt das Zitat: „Ehedem mussten Dichter und Künstler nach Neapel, Florenz oder Ferrara wallfahrten, jetzt ist ihr Ziel Bayreuth.“

Markgräfliches Opernhaus

Von allen Gebäuden, die Bayreuth der Markgräfin Wilhelmine verdankt, ist das Markgräfliche Opernhaus das prachtvollste. Das vom bedeutendsten Theaterarchitekten seiner Zeit, Giuseppe Galli-Bibiena, ausgestaltete Opernhaus gilt heute als schönstes erhaltenes Barocktheater. Im Jahr 2012 wurde das Opernhaus von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Nach mehrjähriger renovierungsbedingter Schließung ist das Opernhaus seit April 2018 wieder geöffnet. Neben einem umfangreichen und hochkarätigen Veranstaltungsprogramm haben Besucher jetzt ganzjährig Gelegenheit, das Opernhaus zu besuchen. Eine multimediale Filminszenierung führt die Besucherinnen und Besucher in die alle Sinne ansprechende Welt des barocken Opernhauses ein. Die Musen und Künste werden lebendig. Im Zusammenklang von Architektur, Malerei, Musik und Schauspiel erleben die Besucherinnen und Besucher, wie dieses einzigartige Monument barocker Festkultur entstand

Neues Schloss

Die Einzigartigkeit des Neuen Schlosses liegt in der außerordentlichen Gestaltung seiner Innenräume. Die Garten- und Spalierzimmer, das Spiegelscherbenkabinett oder das Palmenzimmer, das als ältester Tempel der Freimaurer in Mitteleuropa gilt, sind Meisterwerke des Rokoko. Das Neue Schloss Bayreuth gilt deshalb als eines der Hauptwerke der deutschen Architektur des 18. Jahrhunderts. Sehenswert sind auch die Sammlung Bayreuther Fayencen, das Markgräfin-Wilhelmine-Museum und die Bayerische Staatsgemäldesammlung mit deutschen und niederländischen Meisterwerken des 17. und 18. Jahrhunderts.

Hofgarten

Der an das Schloss angrenzende Hofgarten ist eine herrliche, weitläufige Parkanlage mit Wasserläufen, mit künstlichen Inseln und Statuen der Barockzeit. Als Oase der Ruhe wird er von der Bevölkerung, vor allem von den Studenten der nahe gelegenen Universität, gerne für die Freizeitgestaltung genutzt. An der nordöstlichen Seite des Hofgartens befindet sich Richard Wagners ehemaliges Haus Wahnfried mit dem Grab des großen Komponisten.

Eremitage

Wie das Opernhaus, das Neue Schloss oder der Hofgarten, ist auch die Eremitage Zeugnis des Lebens der einzigartigen Frau, deren Schaffen bis heute wesentlich das Stadtbild Bayreuths prägt. Die Eremitage gilt heute als historische Schloss- und Parkanlage von europäischem Rang. Markgräfin Wilhelmine begann ab 1735 mit dem systematischen Ausbau der ehemaligen Einsiedelei. Sie ließ das Alte Schloss neu gestalten und richtete dort ein Musikzimmer und ein japanisches Kabinett ein, beides Meisterwerke des Rokoko. Sie ließ das „Neue Schloss“ errichten, mit dem zentralen Sonnentempel und einer halbkreisförmigen Orangerie um das große Bassin mit seinen Figurengruppen und Wasserspielen. Bekrönt von Apoll, dem Gott der Musen mit dem Viergespann vor dem Sonnenwagen, ist der Sonnentempel zusammen mit der Orangerie, auf deren Säulen 40 Büsten römischer Kaiser thronen, ein Sinnbild absolutistischer Macht. Die einzigartige Farbgebung von Sonntentempel und Orangerie wird durch unzählige Buntglassteinchen und Bergkristalle erreicht, die die Fassaden schmücken. Die Eremitage zählt neben dem Markgräflichen Opernhaus und dem Festspielhaus zu den touristischen Höhepunkten Bayreuths und sollte unbedingt besucht werden.

Heiraten im Sonnentempel

Eheschließungen sind im UNESCO-Welterbe Opernhaus bislang zwar nicht möglich, dafür jedoch in der Eremitage: Die farbenfrohe Fassade sowie das Interieur des Sonnentempels aus dunkelgrauem, fränkischem Marmor und herrlichen Goldstuckaturen bieten den prächtigen Rahmen für Eheschließungen. Informationen gibt das Standesamt Bayreuth, Luitpoldplatz 13, 95444 Bayreuth, Telefon 0921/ 250. Email: standesamt@stadt.bayreuth.de

Schloss und Park Fantaisie

Die römischen Villen, die Friedrich und Wilhelmine auf ihrer Italienreise 1754/55 kennengelernt hatten, waren die Anregung für den Bau eines fürstlichen Lustschlosses gewesen sein. Den Namen Fantaisie erhielt die Schloss und Gartenanlage von Elisabeth Friederike Sophie, der Tochter des Markgrafenpaares.

Der reizvolle Schlosspark ist geprägt von Elementen aus drei wichtigen Stilphasen: Rokoko, Empfindsamkeit und Historismus. Ergänzend dazu wurde im Schloss das erste deutsche Gartenkunst-Museum eingerichtet. Seltene Exponate, Inszenierungen und Kurzfilme stellen die Geschichte der mitteleuropäischen Gartenkunst lebendig dar.

Felsengarten Sanspareil

Ein zauberhafter, geradezu magischer Ort ist der Felsengarten Sanspareil in der Fränkischen Schweiz. Beim Anblick des Felsengartens mit Schlösschen und Felsentheater soll eine Hofdame Friedrichs des Großen ausgerufen haben: „Ah, c’est sans pareil“ – so erhielt der Felsengarten seinen Namen Sanspareil.

Weitere Informationen: Tourist Information, Opernstraße 22, 95444 Bayreuth, Tel. +49-(0)921/885 88, Fax: +49-(0)921/885 755, www.bayreuth-tourismus.de , www.bayreuth-wilhelmine.de

Quelle: UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V.

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