Bergbau im Saarland - Musée Les Mineurs und La Mine Wendel
Im Jahr 1986 wurde die Grube Wendel, in der seit 1862 Kohle gefördert wurde, stillgelegt. 1988 erklärte sich der Betreiber HBL (Houillères du Bassin de Lorraine) damit einverstanden, das Grubengelände für die Dokumentation und Bewahrung der Bergbaukultur zur Verfügung zu stellen. Bis 2006 wurde das Schaubergwerk „La Mine Wendel“ fertiggestellt. Hier wird Besuchern untertage Maschinen und Techniken der Kohleförderung vorgestellt, die noch bis zur Schließung der letzten Grube in Frankreich im Jahr 2004 eingesetzt wurden. Es lässt den Betrachter auf 1.800 m² durch über 160 Objekte und Modelle, 25 Audio- und Video-Dateien sowie zahlreiche Fotos und Zeitdokumente in die Kohlegeschichte Lothringens, das Leben der Bergleute sowie in die Sozialpolitik der Bergbaugesellschaften eintauchen. Durch multimediale Zeitzeugenberichte nehmen die Besucher hautnah am Alltag der Bergleute an Original-Schauplätzen teil: in der ehemaligen Lohnhalle, der Umkleide oder den Waschkauen.
Im dritten Schritt entstand schließlich das Bergarbeitermuseum „Les Mineurs Wendel“, das den Schwerpunkt auf das Leben und Arbeiten der ehemaligen Bergarbeiter legt. Das gesamte Bergbaugelände erhielt nun den Namen „Parc Explor Wendel“, der neue Nutzungsmöglichkeiten eröffnen soll.
Besucher können das „Musée Les Mineurs Wendel“ und das Schaubergwerk „La Mine Wendel“ einzeln oder in Kombination besuchen, der umliegende Parc Explor Wendel ist frei zugänglich.
Besonderes Event
Im August 2013 erzählt das Freilichtevent „Sonet lumières“ (dt. „Klang und Lichter“) des Vereins „Les enfants du charbon“ vor authentischer Kulisse aus dem Leben der Bergleute und ihrer Familien.
Weitere Informationen unter Musée Les Mineurs Wendel; F - 57540 Petite-Rosselle; Tel: +33 (0)3 87 87 08 54; E-Mail: contact@musee-les-mineurs.fr;
Wer beide Standorte besucht, wird mit der engen Verzahnung der Bergbaugeschichte in Lothringen und im Saarland konfrontiert. Spannend ist es für Besucher aber sicher auch, die unterschiedlichen Ansätze und Ausstellungskonzepte in Petite-Rosselle und in Reden zu vergleichen und sie als komplementäre Angebote zu begreifen. Vor allem das Schaubergwerk „La Mine Wendel“, das den Schwerpunkt auf die technischen Aspekte des Bergbaus legt, bietet sich als Ergänzung zur sozialgeschichtlich orientierten Ausstellung „Das Erbe“ an. Es gibt ein Kombiticket das den Besuch beider Ausstellungsorte zum reduzierten Preis ermöglicht. Das als Gutschein gestaltete Kombiticket ist an beiden Standorten erhältlich.
Eine Reise in die Welt unter Tage ermöglicht auch das Saarländische Bergbaumuseum in Bexbach. Der Steinkohlebergbau und die harte Arbeit der Bergmänner werden eindrucksvoll im Museum durch Originalexponate, DVD- Projektionen und eine unterirdische Bergwerksanlage präsentiert. www.saarl-bergbaumuseum-bexbach.de
Der Rischbachstollen in St. Ingbert ist Teil der ehemaligen Steinkohlegrube St. Ingbert, die 1959 ihre Tore schloss. An verschiedenen Stationen kann man Einblicke in das bergmännische Leben erhalten und sogar selbst Hand anlegen. Ein Höhepunkt ist die Ausfahrt mit einer Grubenbahn. www.rischbachstollen.de.
Quelle: Tourismus Zentrale Saarland GmbH