Bildende Kunst aus Frankreich trifft oberfränkisches Brauhandwerk in Bayreuth
Das Brauereigelände von Maisel & Friends im oberfränkischen Bayreuth ist spätestens seit der Eröffnung des Liebesbier Urban Art Hotels im Jahr 2022 ein absoluter Geheimtipp für Kunstliebhaber. Ab dem 15. April 2024 markiert eine neue Skulptur des französischen Künstlers David Mesguich einen weiteren Meilenstein im bestehenden Kunstportfolio von Maisel & Friends.
Zur feierlichen Installation mittels Schwerlastkran werden neben dem Künstler selbst auch Thomas Ebersberger, Oberbürgermeister der Stadt Bayreuth, Brauereibesitzer Jeff Maisel sowie Michael Feuerstein, Bereichsleiter Kultur & Tourismus bei Maisel & Friends, vor Ort sein. Die Skulptur des Künstlers Mesguich ergänzt das Portfolio von derzeit 70 Street Artists aus 30 Ländern, die unter der Kuratierung der Künstlerin Jasmin Siddiqui alias Hera in den 67 Zimmern und an den öffentlichen Wänden des Hauses ein weltweit einzigartiges Kunstprojekt entstehen lassen.
Das 1887 erbaute Stammhaus der Familienbrauerei Gebr. Maisel aus historischem Backstein bildet zusammen mit verschiedenen Murals und Streetart-Kunstwerken an den umliegenden Gebäuden eine stimmungsvolle Symbiose aus Tradition und Moderne.
„Mutter Erde“ als Hommage an die Braukunst
„Bierbrauen und Bildhauerei haben mehr gemeinsam, als es auf den ersten Blick scheint“, begründet Mesguich seine Arbeit an der Skulptur. Bei einem früheren Besuch in der Wagner-Stadt seien ihm die Parallelen besonders deutlich aufgefallen:
„Beide Tätigkeiten erfordern Präzision, Finesse und einen sparsamen und effizienten Umgang mit den benötigten Rohstoffen. Was für den Brauer der Hopfen ist, ist für mich als Bildhauer das Metall, mit dem ich arbeite."
Das Kunstwerk besteht aus insgesamt 3.109 Einzelteilen aus Edelstahl. Von den ersten Zeichnungen auf Papier bis zur Fertigstellung stecken mehr als fünf Monate Arbeit in der Figur. Mit einem Gewicht von fünf Tonnen und einer Gesamthöhe von fünf Metern wird Mesguichs Skulptur die größte Figur sein, die in den letzten Jahren in Bayreuth im öffentlichen Raum aufgestellt wurde.
Die Installation zeigt eine junge Frau, die einen zarten Hopfentrieb in ihrer Hand keimen sieht. „Sie weiß, wie empfindlich die Pflanze ist - und wie viel Mühe es kostet, sie zum Wachsen zu bringen. Der Hopfen ist nicht nur für den Brauer sehr wertvoll - an ihm zeigt sich beispielhaft die Verantwortung des Menschen für den Erhalt unserer Umwelt und ihrer Ressourcen“, beschreibt Mesguich sein Werk. In seinen Installationen stellt der Künstler gerne Bezüge zu den Menschen in seiner näheren Umgebung her. „Mutter Erde“, die nun dauerhaft das Brauereigelände zieren wird, trägt als zweiten Namen den von Mesguichs Lebensgefährtin Anne Laure. Mit ihr verbindet der französische Künstler Bescheidenheit, Präzision und Schönheit - Attribute, die auch auf sein Werk zutreffen. Hinzu kommen Bescheidenheit und Ehrgeiz - Werte, die der Künstler sowohl mit seinem Schaffen als auch mit dem des Braumeisters verbindet.
Bayreuth – Welterbe, Kultur & Genuss
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Bayreuth bietet mit dem Markgräflichen Opernhaus das wohl schönste erhaltene Barocktheater Europas. Seit 2012 gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe und wurde 2014 erstmals in die Liste der TOP 100 Sehenswürdigkeiten Deutschlands aufgenommen.
Zeitgenössische Kunst trifft traditionelles Handwerk
„Die Skulptur von David Mesguich ist eine echte Bereicherung für unseren Standort. Sie steht für das Brauwesen, ein Handwerk, das von der Familie Maisel seit vier Generationen gelebt wird, und hat nun dort ein Zuhause, wo vor über 130 Jahren alles begann, in unmittelbarer Nähe zum Stammhaus der Brauerei Gebr. Maisel“, betont Michael Feuerstein, Bereichsleiter Kultur und Tourismus. „Wir sind stolz, mit David einen weiteren großartigen Künstler in unserer Maisel & Friends-Familie begrüßen zu dürfen. Wir erkennen unser Brauerhandwerk in seinen Werken wieder und freuen uns daher umso mehr, Mutter Erde" nun dauerhaft auf unserem Gelände installieren zu können", ergänzt Brauereibesitzer Jeff Maisel. Mit ihrer Größe und Präsenz hat die Skulptur von David Mesguich Seltenheitswert und markiert damit einen besonderen Meilenstein für dieses einzigartige Kunstprojekt.
Kuratorin des Gesamtkunstprojekts Maisel & Friends ist Jasmin Siddiqui, die in der Kunstwelt und Urban Art-Szene unter dem Namen Hera bekannt ist. Sie sieht in Mesguichs Skulptur, die sie als „Schöpfergöttin“ interpretiert, eine ideale Ergänzung der Bayreuther Skulpturenlandschaft: „Hier wird nicht wie so oft die Hochkultur und das Intellektuelle gefeiert, sondern das kleine Blatt und das leise Wachsen - der unscheinbare, aber unglaubliche Reichtum der Natur“. So hält die stählerne „Mutter Erde“ ab dem 15. April feierlich das zarte Hopfenpflänzchen in die Höhe und trägt Hopfendolden als Siegeskranz auf dem Haupt, wie es sich für eine klassische Göttinnenfigur gehört. „Dass trotz des archaischen Themas nichts alt und verstaubt wirkt, ist eindeutig Mesguichs modernster Arbeitsweise zu verdanken. Der digitale Modellierungsprozess und seine computergenerierte polygonale Ästhetik könnten fortschrittlicher nicht sein.“
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Quelle: Brauerei Gebr. Maisel GmbH & Co. KG c/o Wilde & Partner Communications GmbH