Bundesregierung stellt Mittel für die Umgestaltung der ehemaligen Klosteranlage Marienthron

Der Stadtrat gab den Weg für die Neugestaltung des Geländes zwischen der Ruine des ehemaligen Klosters Marienthron und der Klosterschänke frei. Nach umfassenden Diskussionen, Recherchen und Abstimmungen liegt der Stadt Grimma nunmehr ein Fördermittelbescheid über 67.497 Euro vor, der aus dem Förderprogramm "Reformationsjubiläum 2017" der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien bestritten werden wird. Damit wird ein reichliches Drittel der Gesamtkosten vom Bund übernommen. Heute sind von der ehemaligen Klosteranlage nur noch die Grundmauern des östlichen Klausurgebäudes, ein Brunnen, die Klostermauer am Wald und Reste des Mühlgrabens sichtbar.

Das Sächsische Landesamt für Archäologie führte zwei Grabungen am Standort durch und dokumentierte die Ergebnisse. Auf Grundlage dessen plante das Grimmaer Landschaftsplanungsbüro Dr. Bormann und Partner das Gelände neu. So sollen die abgetragenen Gebäude, wie die ehemalige Kirche und das südliche Klausurgebäude im Gelände, markiert werden. Der Standort der Klosterkirche wird mit mehreren wetterfesten, in Stahl eingefassten Hochbeeten verdeutlicht. Die Mauern des südlichen Klausurgebäudes sollen mit Pflasterstreifen aus Klinkern gekennzeichnet werden. Eine neue Rundwegeführung greift die Gestaltung des Areals in der Zeit um 1900 wieder auf. An Informationstafeln erfahren Besucher mehr über die Geschichte des Klosters und über Katharina von Bora. Bänke laden zum Verweilen ein. Unter der Luthereiche im Zentrum werden Sitzdecks aufgestellt.

Für frisches Grün sorgen Neupflanzungen von Rotbuchen, Weymouthkiefern, Trauerbuchen, Säuleneichen und zahlreichen Sträucher wie Schneebeere und Alpenjohannisbeere. Die Stadt Grimma finanziert das Vorhaben mit Eigenmitteln von 127.200 Euro. Die Planung ist im Vorfeld mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt worden. Gemäß Fördermittelbescheid soll die Neugestaltung bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Jede Menge Erinnerungen an die Reformation und deren Wegbegleiter haben in Grimma die Jahrhunderte überstanden. Martin Luther beeinflusste die Stadt zeitig durch seine Predigten in der Klosterkirche. Mit der Flucht der Katharina von Bora, Luthers späterer Ehefrau, sowie weiteren Zisterzienser-Nonnen in der Osternacht 1523 aus dem Kloster Marienthron wurde Grimma weltberühmt. Im nächsten Jahr, 28. bis 30. August 2015, feiert die Stadt vor den historischen Schauorten das bundesweite Festival der Reformation.

Quelle: Stadt Grimma

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