Der Davoserschlitten kehrt heim - mittels Crowdfunding

Der Davoserschlitten ist wohl das bekannteste Produkt aus dem Landwassertal. Seit einigen Jahrzehnten wird das bekannte Sportgerät nicht mehr in Davos hergestellt. Der einheimische Handwerker Paul Ardüser verfolgt das Ziel die Produktion zurück an den Ursprung zu bringen. Die Finanzierung des Projekts soll mittels Crowdfunding über die Plattform „100-days.net“ zustande kommen.

Seinen Siegeszug trat der Davoser Sportschlitten bereits im Jahre 1888 an. Der Davoser Tobias Branger verstärkte die bekannten Schlitten aus Eschenholz mit Eisenbeschlägen. Jahrelang wurden die Davoserschlitten von einheimischen Handwerkern hergestellt. In der Folge wurden das Produkt in der ganzen Welt bekannt und avancierte zu einem Verkaufsschlager. Tausendfach kopiert und in Massen maschinell hergestellt wurde in der Folge die Produktion in Davos eingestellt. Zum Jubiläum „150 Jahre Wintertourismus Davos“ hat sich der einheimische Paul Ardüser – dessen Grossvater und Vater bereits Schlitten herstellten – zum Ziel gesetzt, die Produktion in Davos wieder aufleben zu lassen. „Der Davoser Schlitten gehört zu Davos und als einheimischer Handwerker werde ich den Schlitten mit regionalen Produkten in Handarbeit wieder herstellen“, sagt der Schreiner Paul Ardüser.

Um das Projekt erfolgreich starten zu können, hat sich Paul Ardüser für das sogenannte Crowdfunding entschieden. Auf der führenden Plattform „100-days.net“ versucht er nun Investoren für sein Projekt zu begeistern. Interessierte können dabei zwischen verschiedene Optionen wählen. Zum einen steht die direkte Finanzierung und Kauf eines einzelnen Schlittens zur Auswahl und zum anderen können Teilbeträge eingezahlt werden, welche mit attraktiven Gegenleistungen belohnt werden. Damit das Projektvorhaben erfolgreich gestartet werden kann, müssen 20 Schlitten vorfinanziert sein. Detaillierte Informationen zum Projekt sind unter www.davoserschlitten.ch ersichtlich.

Pilotprojekt in der Destination Davos Klosters

Im Dezember 2014 lancierten die HTW Chur (Hochschule für Technik und Wirtschaft), die Plattform „100-days.net“ sowie die Destination Davos Klosters ein gemeinsames Pilotprojekt um innovative Ideen im Tourismus zu identifizieren und über Crowdfunding zu realisieren. Nach einer intensiven Suche nach einem geeigneten Erstprojekt wurden wir auf das Vorhaben von Paul Ardüser aufmerksam. Die Destination steht Paul Ardüser in den Bereichen Marketing, Kommunikation, PR beratend und unterstützend zur Seite.

„Davos Klosters wurde durch Pionierleistungen in der ganzen Welt als bekannte Feriendestination bekannt. Damit auch heute Visionäre ihre Ideen vorantreiben können ist Crowdfunding ein spannende Finanzierungsmöglichkeit“, sagt Roger Manser, Leiter Marketing und Kommunikation der Destination Davos Klosters. Bereits sind weitere Projekte in der Planungsphase. Dabei geht es aber nicht nur um die einzelnen Crowdfunding-Projekte von touristischen Akteuren, sondern auch darum, wie eine touristische Dachorganisation ihre Leistungsträger bei der Entwicklung und Vermarktung von Crowdfunding-Projekten unterstützen kann.

Crowdfunding

Crowdfunding ist eine Form der Finanzierung ("funding") durch eine Menge ("crowd") von Internetnutzern. Künstler, Aktivisten, Veranstalter und Unternehmer stellen ihre Projekte dar und nennen die benötigte Summe sowie die erwartbare Gegenleistung für die Benutzer. Wenn innerhalb einer bestimmten Zeit die angegebene Summe erreicht wird, fließt das Geld an die Initianten, und die Idee wird umgesetzt.

Original Davoser Schlitten

Traditionell ist der Davoserschlitten aus Eschenholz gefertigt. Die beiden mit Eisen beschlagenen Kufen sind durch eine feste, starre Holzkonstruktion verbunden. Im Gegensatz zu industriell gefertigten Schlitten wird beim Original Davoserschlitten komplett auf Leim verzichtet.

Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.davos.ch

Quelle: Destination Davos Klosters