Der Saarland-Radweg in Etappen - Etappe 4 führt durch den Saargau bis vor die Tore des Warndt
Der Saarland-Radweg führt auf 350 Kilometern durch abwechslungsreiche Landschaften rund um das Saarland entlang der äußeren Landesgrenze. Der ADFC-4-Sterne-Qualitätsradweg bietet eine einmalige Gelegenheit, ein komplettes Bundesland mit dem Rad zu umrunden und so zu erkunden.
Etappe IV: Durch den Saargau bis vor die Tore des Warndt
Auf etwa 31 Kilometer erstreckt sich die Route der vierten Etappe, die in Silwingen startet und entlang der saarländisch-französischen Grenze durch den Saargau bis in das Waldgebiet Warndt führt. Der Streckenabschnitt führt durch die weitläufigen landwirtschaftlichen Anbauflächen und Felder des Saargaus. Immer wieder mündet der Radweg in kleine Dörfer mit teilweise großer Geschichte. Auf dem Weg durch den Saargau sind nicht nur Begegnungen mit der hiesigen Landwirtschaft allgegenwärtig, insbesondere bauwerkliche Zeitzeugen grenzüberschreitender Zusammenarbeit verdeutlichen die saarländische Façon des gemeinsamen und harmonischen Miteinanders als internationale Großregion.
Bereits 7 Kilometer nach dem Start erreichen Radfahrer einen Bauernhof. Auf dem Pehlinger Hof betreibt Familie Adam neben der Bio-Landwirtschaft auch eine Schnapsbrennerei mit Hofladen und Bauernstube. Natürlich darf es nicht an Tieren fehlen: Um die 170 Rinder mit Nachzucht verbringen den Sommer auf den Weiden rund um den Hof aus dem Jahr 1967. Über 200 freilaufende Hühnern sowie einige Wasserbüffel leben ebenfalls hier. Alles was rund um den Hof an Essbarem gedeiht, wird in der Hofküche weiterverarbeitet und in der Bauernstube aufgetischt.
Nach weiteren 7 Kilometern im Tal der Nied bei Hemmersdorf angekommen, befindet sich die Edelobstbrennerei Johann Monter. Inhaber Wolfgang Maffert kreiert hier feine Liköre und Schnäpse in handwerklicher Herstellung in vierter Generation. Das Obst für die leckeren Produkte wird auf eigenen Streuobstwiesen rund um Hemmersdorf angebaut. Unter den Spezialitäten von Monter befindet sich auch der Mispel-Schnaps, der bei den Einheimischen als lokale Delikatesse ganz hoch im Kurs steht und den man unbedingt einmal probiert haben sollte.
Knapp 1.500 Meter weiter und nach insgesamt mit 15,5 zurückgelegten Kilometern ist an der Wackenmühle Etappenhalbzeit. Genau auf der Hälfte der Strecke und direkt am Ufer der Nied gelegen, ist die Gaststätte ein idealer Ort für eine ausgiebige Mittagspause mit deftigen Gerichten. Wer mit dem E-Bike unterwegs ist, findet hier auch Ladestationen, die mit Wasserkraftstrom gespeist werden.
Die Sendehalle in Berus konnte in den 1950er Jahren das Sendeverbot für kommerzielle Funksender in Frankreich umgehen: Grund dafür war die damaligen politischen Besonderheit des Saarlandes als autonomes Gebiet unter französischer Verwaltung. Somit galten die französischen Gesetze für die Sendehalle in Berus nicht. Nach mehreren Besitzerwechseln befindet sich die leerstehende und dennoch voll funktionsfähig ausgestattete Funkhalle heute im Besitz der Gemeinde Überherrn.
Nach insgesamt 31 Kilometern erreicht man das Europadenkmal in Berus, das auch gleichzeitig Etappenziel der Strecke ist. Als Symbol der deutsch-französischen Aussöhnung nach den Kriegs- und Nachkriegsereignissen der vergangenen Jahrzehnte, thront das Denkmal aus dem Jahr 1970 auf einem der höchsten Punkte der gesamten Region. Informationstafeln am und um das Europa-Denkmal geben interessante Einblicke in die wechselhafte Geschichte des Saarlandes und erläutern den Weg vom Gegen- und Nebeneinander zur modernen deutsch-französische Freundschaft.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.urlaub.saarland/Reisethemen/Radfahren/Radwege-...
Quelle: Tourismus Zentrale Saarland GmbH