Designhotels in Österreich
Vielen Menschen fallen beim Gedanken an eine Übernachtung in Österreich vor allem urige Gasthäuser ein, eingebettet in einer majestätischen Bergkulisse. In einem Land, in dem sich Tradition und Moderne so harmonisch miteinander verbinden, muss es davon natürlich auch viele geben. Aber seit einigen Jahren entsteht eine beachtliche Zahl an Häusern, die dazu Kontrapunkte setzen, oder diese Tradition aufnehmen und mit zeitgenössischer Architektur verbinden. Eine Auswahl dieser Designhotels bildet die nachfolgende Zusammenstellung – kleine architektonische Meisterwerke, verspielt, frech, puristisch oder opulent. Es handelt sich um von Stararchitekten entworfene, von Designern und Künstlern mit edlen Materialien und verspielten Accessoires eingerichtete, oft vielfach preisgekrönte Designhotels, die individuelles Wohnen mit allen Sinnen bieten.
„Das Geheimnis der Kunst liegt darin, dass man nicht sucht, sondern findet“. Dieses Bonmot des spanischen Künstlers Pablo Picasso ist eines der Credos des Designhotels Spitz im oberösterreichischen Linz. Das Kultur- und Style-Hotel auf der nördlichen Donau-Seite bietet ein besonderes Konzept: Es kooperiert mit den bedeutendsten Linzer Kulturstätten, darunter das Ars Electronica Center, die Kunstuniversität und das Landestheater. Jedes Stockwerk ist in Zusammenarbeit mit einer dieser Kulturinstitutionen entstanden, jedes Zimmer ein Unikat.
Ebenfalls der Kunst verpflichtet fühlt sich die Blaue Gans in Salzburg. Dabei hat sich das mitten in der Getreidegasse gelegene Arthotel den Charme eines alten Renaissancehauses bewahrt. Als Kontrast zu den jahrhundertealten Steinfußböden hängen in den schlichten, fast spartanisch eingerichteten Zimmern Bilder zeitgenössischer Künstler. In manchen Zimmern gibt es Philippe-Starck-Bäder, in anderen separate kleine Arbeitsräume. Ihre Zimmer erreichen die Gäste über verwinkelte Gänge, großzügige Stiegenhäuser und Gewölbe.
Eine besondere Nähe zur Natur bietet Das Gogers in Neudau im südlichen Burgenland – das erste Designhotel, das unter Berücksichtigung ökologischer Grundsätze erbaut wurde. Architektonische Blickfänge sind das Restaurant am Wasser, Postkartenblick inklusive, und die Gangzonen, die dem natürlichen Gefälle und den Gegebenheiten der Landschaft entsprechen. Die Intimität und gleichzeitige Großzügigkeit der lichtdurchfluteten Hotelzimmer, die Betten auf Podesten, der Blick über atriumähnliche, uneinsehbare Terrassen gewährend, auf die Landschaft freigebend, lässt erahnen, dass hier nichts zufällig ist, dass dieses Haus von seinen Details so sehr lebt wie von seiner Grundidee der Großzügigkeit.
In einer landschaftlich reizvollen Gegend, dem Kamptal, ist das Designhotel LOISIUM Hotel, Wine & Spa Resort gelegen. Der New Yorker Architekt Steven Holl hat mit dem Hotel einen Ort geschaffen, an dem den Gast die Symbolik des Weins auf Schritt und Tritt begleitet: Lampen in Korkform, die alten Pläne der Weinkeller auf den Stoffen und der Ausblick auf die umliegenden Weingärten durch das gläserne Erdgeschoss. Das zarte Grün des Aveda Wein Spa ist eine Hommage an die typische Farbe des Grünen Veltliners und wenn man im Bett erwacht, schweift der Blick zum Beispiel auf die berühmten Weinlagen wie dem „Heiligenstein“. Das Interieur wurde großteils mit den Wittmann Möbelwerkstätten umgesetzt. Das LOISIUM Hotel ist Gewinner des European Hotel Design Award 2006.
Ein architektonisches Prunkstück bietet die Steiermark mit dem Hotel An der Lage am Hochgrassnitzberg in Spielfeld. Das kleine Hotel mitten in den steirischen Weinbergen punktet mit warmen Holzböden, Wänden aus Glas und gegossenem Stein, feinen Stoffen und anspruchsvoller Architektur, die der Erholung Form und Rahmen geben. Zehn Zimmer mit Aussicht, mehr nicht. Reduziert eingerichtet, jedes mit Blick in die Landschaft, auch aus der Badewanne. Abends sitzt man gern in der Lounge vor dem Kaminfeuer oder auf der Terrasse und schmiedet Pläne für Ausflüge zu den Winzern und Buschenschänken in der Umgebung, dazu inspiriert man sich bei einer Flasche südsteirischen Weins.
Im 3-Ländereck Österreich, Deutschland, Schweiz inmitten des Bregenzerwaldes befindet sich das Hotel Gams. Unter Romantikern und all denjenigen, die sinnliche Tage zu Zweit suchen, ist das Gams Genießer- und Kuschelhotel ein Geheimtipp. Ganz außergewöhnlich ist das Treppenhaus: hier können alle Verliebten ihren Gefühlen freien Lauf lassen und ihre Liebesschwüre auf den Wänden verewigen. Die Schauküche ist im Ballsaal aus dem 19. Jahrhundert in Szene gesetzt – Modernität trifft hier auf Historie. Eine große Auswahl an Weinen bietet der 350 Jahre alte Gewölbekeller. Ein echter „Eye-Catcher“ ist der Wein-Glas-Turm, der über zwei Stockwerke reicht.
Tradition trifft Moderne – dieses Credo macht sich auch das Haus Hirt in Bad Gastein im Salzburger Land zu eigen. Vor wenigen Jahren wurde das kleine, 1924 erbaute Kurhotel behutsam restauriert und in ein familiär geführtes Design-Hotel verwandelt, das alle Annehmlichkeiten des 21. Jahrhunderts bietet. Statt verschnörkeltem Kitsch gibt es nun neue Frische, aus der Bar wurde eine hippe Lounge und die Einrichtung verbindet Altes mit Neuem, Retrochic mit modernem Design. Ein besonders geschichtsträchtiger Ort ist der Salon, in dem schon Stefan Zweig, Thomas Mann, Somerset Maughan, Lady Churchill und der Schah von Persien Ruhe und Genuss suchten.
Robert Hollmann war früher Koch – und Schauspieler. In dieser Zeit reiste er oft und gern durch die Welt. Dabei stellte er fest, dass viele Hotels alles andere als gemütlich und wohnlich sind. Also machte er sich selbst ans Werk. Dabei herausgekommen ist ein sehr persönliches Wohnerlebnis im Mezzanin eines 1894 erbauten Gründerzeithauses – das Hollmann Beletage Design und Boutique Hotel unweit des Stephansdoms. Salon, offener Kamin, Klavier, kleine Bibliothek, Speisezimmer, Küche, Sauna und 25 Zimmer fügen sich zu einem 4-Sterne Hotel mit sachlichem und doch privatem Wohncharakter zusammen. Die Hollmann Beletage vermittelt ein authentisches und innovatives Wohnerlebnis – mit allen Annehmlichkeiten eines großen Hotels – das es aber nicht sein will und nicht ist.
Quelle: Österreich Werbung