Die 13. Movimentos Festwochen der Autostadt mit dem Thema Frieden

Vom 10. April bis 17. Mai 2015 veranstaltet die Autostadt in Wolfsburg unter dem Motto „Frieden“ die 13. Movimentos Festwochen. Das Festival ist das jährliche Kultur-Highlight der Autostadt und bringt renommierte Künstler aus aller Welt nach Wolfsburg. Das Programm aus zeitgenössischem Tanz, Konzerten, Lesungen und Schauspielproduktionen umfasst 67 Veranstaltungen.

Dr. Maria Schneider, Künstlerische Leitung der Movimentos Festwochen und Kreativdirektorin der Autostadt, über das diesjährige Programm: „Mit dem Festival-Motto `Frieden` stellen wir ein wichtiges Thema in den Mittelpunkt unserer Veranstaltungen. Der Wunsch nach Frieden ist tief in uns Menschen verwurzelt und gleichzeitig wissen wir, wie schwer es ist, ihn zu erreichen. Dass der Unfriede zuerst in den Herzen wächst, das sehen wir besonders eindrücklich in den szenischen Lesungen und Schauspielproduktionen, die mal ironisch, mal sehr ernst zwischenmenschliche Konflikte thematisieren.“ Dr. Maria Schneider fügt hinzu, dass die Movimentos Festwochen nach den zahlreichen Konzerten klassischer Musik im zurückliegenden Autostadt-Jahr mit einer Auftragskomposition und drei Gesprächskonzerten einen weiteren Schwerpunkt setzen. Erstmals spielt zudem ein Künstler aus dem klassischen Bereich, der 28-jährige Violinist Iskandar Widjaja, auch im Rahmen des MOVE ON UPFestivals.

Einer der Höhepunkte im Tanz-Programm 2015 ist die Uraufführung der Choreografie Why Bach? (Arbeitstitel) der israelischen Kibbutz Contemporary Dance Company unter der Leitung von Rami Be’er im historischen KraftWerk. Besucher der Festwochen erleben das Programm auf den verschiedenen Festival-Bühnen in der Autostadt, der Stadt Wolfsburg und in Braunschweig. Bernd Kauffmann, Künstlerische Leitung der Movimentos Festwochen: „Auch das Thema `Frieden` ist, wie schon die Themen vorangegangener Movimentos, im Blick auf die heutige Wirklichkeit eine große Verlustanzeige. Die Welt wird täglich friedloser, allen Mühen zum Trotz. Dies aber ist kein Grund zur Preisgabe des Friedens. Vielmehr ist stärker und deutlicher denn je geboten, nicht nur dem Frieden das Wort zu reden, sondern ihn tätig einzufordern. Das alles bliebe leere Beschwörung, wenn nicht jeder einzelne Mensch versuchte, den Neid, die Aggression, die Ignoranz und die Ich-Bestimmtheit in seinem täglichen Sein sich zu vergegenwärtigen und davon abzulassen. Dies erst wäre täglich gelebter Frieden.“ Kauffmann wies darauf hin, dass auch namentlich in den eingeladenen Choreografien in unterschiedlichsten Ausdrucksformen eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema der diesjährigen Movimentos stattfindet.

Über die Anziehungskraft und Bedeutung der Movimentos Festwochen sagt Otto F. Wachs, Sprecher der Geschäftsführung der Autostadt: „Das Movimentos Festival der Autostadt ist ein strahlender Leuchtturm zeitgenössischer Kultur in Deutschland. Weit über 300.000 Menschen haben die vielfältigen künstlerischen Auseinandersetzungen mit den Movimentos-Themen in den zurückliegenden Jahren erlebt. Das Festival ist im Jahr des 15. Jubiläums der Autostadt ein erster Höhepunkt, das überaus wichtige und aktuelle Thema ‚Frieden’ wird uns über die Festwochen hinaus begleiten.“

Die Künstler der 13. Movimentos Festwochen

Tanz

Contemporary Dance Company unter der Leitung von Rami Be`er die Auftragsarbeit Why Bach? (Arbeitstitel), in der sich der Choreograf und Kompanieleiter erstmals dem Komponisten Johann Sebastian Bach und dessen Musik widmet. Aus Australien sind in diesem Jahr gleich zwei Kompanien in Wolfsburg zu Gast: Die Sydney Dance Company präsentiert zum Festival- Auftakt die preisgekrönte Arbeit 2 one another als Europapremiere; das junge Ensemble Shaun Parker & Company zeigt in einer weiteren Europapremiere die Choreografie Am I mit der großen indischen Tänzerin und Performerin Shantala Shivalingappa. Das Cloud Gate Dance Theatre aus Taiwan bringt insgesamt drei Arbeiten zur Aufführung. Eine Fürbitte für den Frieden ist das Stück DUST ein Requiem, das zusammen mit dem Stück White Water als Europapremiere zu sehen ist. In einem zweiten Programm zeigt die Kompanie die Arbeit Rice. Das monegassische Ensemble Les Ballets de Monte-Carlo ist zum ersten Mal bei Movimentos eingeladen und zeigt das Stück Choré (Deutschlandpremiere), die GöteborgsOperans Danskompani präsentiert die Arbeit Wasteland (Deutschlandpremiere). Die jungen Nachwuchstänzer der Movimentos Akademie führen erstmals zwei Premieren an einem Abend auf: Die Tanzklasse um den Choreografen Daniel Martins tritt mit einem eigens erarbeiteten Stück zum Thema Frieden auf, die neue Meisterklasse unter der Leitung von Jan Pusch zeigt die Uraufführung der Choreografie heart I beats I time.

Szenische Lesungen und Schauspiel

Mit verschiedenen literarischen Zugängen zum Thema „Frieden“ beschäftigen sich während der Movimentos Festwochen namhafte Schauspieler wie Klaus Maria Brandauer, Suzanne von Borsody, Maria Schrader, Birgit Minichmayr oder Robert Stadlober. Sie lesen aus Werken von Heinrich Böll, Ágota Kristóf, Herman Melville oder Edward Albee, die sich mit verschiedenen Aspekten von Frieden und Unfrieden auseinandersetzen. Von den kleinen Schlachten des Alltags etwa erzählt die zeitgenössische Autorin Yasmina Reza in ihren Stücken. Dabei entwirft sie Bilder unserer bürgerlichen Welt, die nur auf den ersten Blick friedlich sind und unter deren Oberfläche der Krieg des Alltäglichen tobt. Bei den Festwochen sind wegen des großen Erfolges zwei Lesungen erneut im Programm: Besucher können sich auf Wer hat Angst vor Virginia Woolf (10. Mai) und Der Gott des Gemetzels (2. Mai) freuen. Den Auftakt zu insgesamt neun szenischen Lesungen und zwei Schauspielproduktionen macht am 11. April Boris Aljinovic in dem Ein-Personen-Stück Seite Eins von Johannes Kram.

Konzerte

Auf der Jazz-Bühne im ZeitHaus können Besucher der Festwochen jeweils freitags internationale Jazz-Künstler erleben: Aus Brasilien ist die Sängerin Eliane Elias zu Gast, ausFrankreich und Großbritannien sind die beiden jungen Musiker Hailey Tuck und AJ Brown, die beide an einem Abend auftreten. Auch virtuose Instrumentalisten wie der Saxofonist Joshua Redman, der Trompeter Ibrahim Maalouf und der Pianist Omer Klein sind mit ihren Ensembles zu Gast. Der Jazz-Ikone und mehrfachen Grammy-Preisträgerin Natalie Cole gehört in diesem Jahr die große Bühne im KraftWerk. Dort verzaubert die Sängerin, die bereits rund 30 Alben aufgenommen und veröffentlich hat, u. a. mit Stücken aus dem aktuellen Werk Natalie Cole En Español ihr Publikum.

Zum dritten Mal findet im Hallenbad – Kultur am Schachtweg MOVE ON UP statt: Den Auftakt gestaltet der 28-jährige Violinist Iskandar Widjaja. Ihm folgen die Headliner der Pop-Formation Get Well Soon um Konstantin Gropper. Für „schöne, schlaftrunkene Melodien“ (The Guardian) sorgt das Trio All We Are aus Liverpool und das Buttering Trio aus Berlin überrascht mit einem unkonventionellen Mix aus Jazz mit Soul und Trip Hop.

Die Reihe der Matineen & Soireen umfasst insgesamt zehn Konzerte, darunter die Uraufführung einer Auftragskomposition von Vito Žuraj und Patrick Hahn. Erstmals sind im Rahmen des Festivals auch drei Gesprächskonzerte zu erleben. Dabei handelt es sich um eine Reihe, die Künstler aus dem Klassik-Bereich in einer Mischung aus Konzert und Interview vorstellt. An einem ganz besonderen Instrument spielt am 10. Mai der Pianist Tobias Koch, der auf einem Flügel von Clara Schumann im Städtischen Museum in Braunschweig konzertiert. Begleitend zum Movimentos-Konzert mit dem Klenke Quartett erscheint im April 2015 in der Movimentos Edition eine CD des Quartetts.

Karten & Serviceinformationen

Der Kartenvorverkauf für die Veranstaltungen der 13. Movimentos Festwochen beginnt am Montag, 19. Januar 2015, um 9.00 Uhr. Tickets sind über die kostenfreie ServiceLine der Autostadt unter 0800 288 678 238, im Internet unter www.eventim.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

Alle Informationen zu den Movimentos Festwochen sind auf der Internetseite www.movimentos.de verfügbar.

Quelle: Autostadt, StadtBrücke

Auf dem Screen rechts: Ausschnitt aus dem Film Roentgen, Deutschland, 2009, Michael Venus (Regie). Davor: Schaltpult, 1910er Jahre, Deutsches Röntgen-Museum, Remscheid. Im Hintergrund: Historische Röntgenbilder, The Metropolitan Museum of Art, New York / Foto: © Hans-Georg Merkel / Weltkulturerbe Völklinger Hütte
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