Die Hanse - Städtebund mit Tradition
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Mitte des 13. Jahrhunderts schlossen sich seefahrende deutsche Kaufleute zusammen, um ihre wirtschaftlichen Interessen gemeinsam zu verfolgen - der Grundstein für die Hanse war gelegt. In der Blütezeit des Netzwerks gehörten bis zu 225 Städte zum Hansebund, vor allem rund um die Ostsee und im Binnenland etwa bis zur Linie Köln - Erfurt - Krakau. Doch der Einfluss der Hanse reichte weit darüber hinaus: mit großen Kontoren und kleineren Niederlassungen von Portugal bis Russland und von Finnland bis Italien. Über 400 Jahre prägte die Hanse Wirtschaft, Handel und Politik in Nordeuropa, bevor sie Mitte des 17. Jahrhunderts ihre Bedeutung verlor.
Die Hanse heute
Heute knüpfen die Hansestädte wieder an ihre große Vergangenheit an: Im Jahr 1980 wurde in Zwolle der Internationale Städtebund DIE HANSE gegründet, um das gemeinsame Erbe der Hansezeit neu zu beleben. Heute zählt der Städtebund fast 200 Mitglieder in 16 Ländern und ist damit die größte freiwillige Städtegemeinschaft der Welt. Neben den eigentlichen Hansestädten gehören auch einige der ehemaligen Kontore wie Nowgorod, Bergen und Brügge dem Bund an. Heute geht es nicht mehr um die Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen, sondern um Austausch und grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Ziel ist es, die hanseatische Identität in den Mitgliedsstädten zu fördern und sich gemeinsam für ein geeintes und friedliches Europa einzusetzen.
Hansestädte in Deutschland
In Deutschland gibt es heute 27 Hansestädte, die den Buchstaben „H“ im Kfz-Kennzeichen und als Namenszusatz führen. Nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung kamen die Freien und Hansestädte Lübeck, Hamburg und Bremen hinzu. Im Mittelalter gab es in Deutschland etwa 100 Hansestädte. Die meisten lagen im Binnenland des heutigen Nordrhein-Westfalen sowie in Ost- und Norddeutschland. Hier eine Liste der 27 Hansestädte:
Auf den Spuren der Hanse
Die Mitgliedsstädte des Städtebundes bestechen durch ihre Vielfalt und ihre gemeinsame Geschichte. Das Erbe der Hansezeit ist noch heute vielerorts sichtbar: Mächtige Backsteinkirchen und mittelalterliche Kaufmannshäuser mit ihren Treppengiebeln sind zu Symbolen der Hanse geworden. Doch nicht nur im Stadtbild vieler Städte lassen sich die Spuren der Hanse entdecken - auch in Museen, Ausstellungen und bei historischen Stadtführungen wird die Hansezeit lebendig. Begeben Sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit und genießen Sie das besondere Flair und die Gastfreundschaft der Hansestädte.
Der Internationale Hansetag
Zur Zeit der mittelalterlichen Hanse trafen sich die Hansestädte regelmäßig zum Hansetag. Dort wurden Handelsfragen besprochen und gemeinsame Beschlüsse gefasst. An diese Tradition der Hansetage knüpft der Städtebund mit dem “Internationalen Hansetag der Neuzeit” an. Jedes Jahr ist eine andere Hansestadt Gastgeberin und lädt ein, Tradition und Völkerverständigung zu feiern. Mit zahlreichen Aktionen, Märkten und Ausstellungen wird die Welt der Hanse auf dem Hansetag lebendig. Und auch die Beschlüsse des Städtebundes werden wie in alten Zeiten auf der jährlichen Versammlung auf dem Hansetag gefasst. Reiseinformationen und Termine zu den Internationalen Hansetagen finden Sie unter www.hanse.org.
Der Tag der Hanse
Jedes dritte Wochenende im Mai feiert der Städtebund den “Tag der Hanse”. In vielen Städten finden an diesem Wochenende Ausstellungen, Stadtführungen und Aktionen rund um die Hanse statt. Dieser Festtag lädt die Menschen in den Hansestädten ein, in die Hansegeschichte ihrer Stadt einzutauchen und gleichzeitig zu erleben, dass sie auch heute noch Teil eines europäischen Netzwerkes sind.
Europäische Kulturroute
Seit 1991 ist DIE HANSE als Europäische Kulturroute des Europarates zertifiziert. Indem sie Menschen und Orte in Netzwerken gemeinsamer Geschichte zusammenführen, laden die Kulturrouten des Europarates zum Reisen und Entdecken des vielfältigen Erbes Europas ein. Die Kulturstraßen setzen die Grundprinzipien des Europarates um: Menschenrechte, Demokratie, kulturelle Vielfalt und Identität sowie gegenseitiger Austausch und Bereicherung über Grenzen und Jahrhunderte hinweg. Weitere Informationen über die Kulturstraßen des Europarates finden Sie unter www.coe.int/de/web/cultural-routes.
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Quelle: Redaktion Tambiente, Torsten Commotio