Die Regionen verändern ihr Gesicht
Die touristischen Regionen Sauerland und Siegerland-Wittgenstein blicken in diesem Jahr selbstbewusst in den Spiegel: Sie verändern buchstäblich ihr Gesicht. Denn an vielen Stellen krempeln engagierte Projektverantwortliche und -mitarbeiter die Ärmel hoch und setzen bemerkenswerte Konzepte in die Tat um, die die Lebensqualität der Menschen vor Ort sowie das Naturerlebnis und den Komfort der Gäste nachhaltig steigern werden. Es werden Flüsse von Beton befreit und Seeufer malerisch wiederbelebt, es werden weitläufige Radwegenetze geknüpft und neue Impulse für moderne, gesunde Angebote in den Kurorten gesetzt. Wer in Zukunft ins Sauerland und Siegerland-Wittgenstein reist, wird sich staunend die Augen reiben: An so vielen Orten wird Neues beherzt ausgestaltet oder Bewährtes attraktiv umgestaltet. Motor für viele touristische Leuchtturmprojekte ist die Südwestfalen REGIONALE 2013, die sich nun in ihrem Präsentationsjahr befindet. Dieses Strukturförderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen hat ein regelrechtes Ideenfeuerwerk in den Regionen entfacht und Macher aus Politik und Gesellschaft zu mutigen Investitionen bewegt. Sie hat Akteure aus Nachbarkommunen ebenso zusammen an den Planungstisch geführt wie Akteure aus Tourismus und Wirtschaft. Was jetzt in Kooperation entsteht, wird noch lange nachwirken. Beispielhafte Projekte sind:
Netzwerk Zukunft: Kurorte neu profiliert
Südwestfalen macht gesund: Unter diesem Motto steht das Regionale-Projekt „Netzwerk Zukunft: Kurorte neu profiliert“. Sieben Kurorte und Heilbäder im Sauerland und Siegerland-Wittgenstein möchten gemeinsam mit den Touristikverbänden ihre Angebote verbessern, sie aufeinander abstimmen und somit neue Impulse für den Gesundheitstourismus geben. Dies soll durch ein gemeinsam erarbeitetes Zukunftskonzept geschehen. Gleichzeitig möchten die gesunden Orte die Zusammenarbeit mit den vielen erfolgreichen Unternehmen der Gesundheitswirtschaft intensivieren.
Radnetz Südwestfalen
Einheitlich beschildert, für Jung und Alt gut zu befahren, mit Hinweisen zu den Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung und natürlich über Kreisgrenzen hinweg verbunden: So sollen alle Radwege im Sauerland und Siegerland-Wittgenstein in Zukunft aussehen. Um diese Ziele zu erreichen, hat sich ein starkes Team zusammengefunden. Die fünf südwestfälischen Kreise, der Sauerland-Tourismus, die Sauerland-Radwelt und der Touristikverband Siegerland-Wittgenstein treten für das „Radnetz Südwestfalen“ gemeinsam in die Pedale. Es sollen vor allem Familien- und E-Bike-Routen, aber auch Kulturtouren ausgearbeitet, bestehende Strecken in der Qualität verbessert und die heimischen Radwege mit den Nachbarregionen stärker vernetzt werden. Damit Radler über die Strecken auch bestmöglich im Bilde sind, wird dazu ein Internet-Tourenportal aufgebaut sowie eine Handy-App, ein sogenannter „Mobiler Radnetz-Guide“, programmiert.
Siegen – Zu neuen Ufern
Mit dem Abriss der Siegplatte und der Freilegung der Sieg im August 2012 fiel der Startschuss zu dem großen Städtebauprojekt „Siegen – Zu neuen Ufern“. Im Rahmen der REGIONALE 2013 wird die Siegener Innenstadt zukunftsfähig umgestaltet und erhält ein neues, modernes Gesicht. Dabei gilt der Leitgedanke, den Fluss, der einst der Stadt ihren Namen gab, wieder erlebbar zu machen und damit die Aufenthaltsqualität im innerstädtischen Bereich nachhaltig zu verbessern. Eine neue großzügige Treppenanlage und Flächen für Außengastronomie laden Jung und Alt zum „(Er-)Leben am Wasser“ ein. Die ersten Baumaßnahmen hierzu wurden im REGIONALEPräsentationsjahr abgeschlossen: der Brückenschlag über die Sieg mit der neuen Oberstadtbrücke und die komplett neu gestaltete Sandstraße mit dem Kölner Tor als Übergang von der Unter- in die Oberstadt. Auch die Stadtmauer in diesem Bereich wurde aufwändig saniert und gibt Bürgern der Stadt wie Touristen ein lebendiges Zeugnis der Stadthistorie. Und schließlich: Mit dem Einzug von Teilen der Universität in das imposante Untere Schloss kommt zudem das studentische Leben mitten in die Siegener Innenstadt und wird sie noch ein Stück attraktiver und lebendiger machen.
Naturerlebnisgebiet Bigge-/Listersee
Der Landschaftsraum Bigge- und Listersee steht vor weitreichenden Veränderungen: Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket im Zuge der REGIONALE 2013 sollen die Seen und die umliegende Landschaft in den kommenden Jahren deutlich an Attraktivität gewinnen. Das Naturerlebnisgebiet Biggesee-Listersee umfasst mehrere Bausteine: Ein neuer Wanderweg soll vorhandene Strecken nutzen und durch neue Trassen ergänzt werden. Weiterhin sind zwei neue Radrouten geplant. Landschaftliche und biologische Merkmale sollen anhand von Lehrpfaden und Infotafeln vermittelt werden sowie ein neuer Halt die Anreise per Bahn vereinfachen. Der Zugang zum Wasser soll an vielen Stellen ebenfalls verbessert werden. In Olpe- Sondern entstehen zusätzliche Aussichts- und Veranstaltungspunkte und am Ostufer des Biggesees sollen neue Schiffsanlegestellen eingerichtet werden. Auch an den übrigen Sauerland-Seen kommt so einiges in Fluss: Möhnesee, Hennesee, Sorpesee und Diemelsee warten ebenso mit Projekten auf, die die Freizeit im, am und auf dem Wasser zur neuen kurzweiligen Erfahrung machen.
Viele weitere REGIONALE-Projekte zielen darauf ab, die Infrastruktur in Städten und Gemeinden zu verbessern und ihre touristische Attraktivität zu beleben. Vorhaben, wie der unterirdische Erlebnis- Aufzug zur Burg Altena – eines der besonders beliebten Ausflugsziele – oder das Projekt „Wege zum Leben“, bei dem ein nachdenklicher Ansatz verfolgt wird durch Konzerte an besonderen Orten, Wander- und Pilgerangebote, Meditationen oder spirituelle Führungen, werden daher mit den Tourismusstrategien des Sauerland-Tourismus und des Touristikverbandes Siegerland- Wittgenstein verflochten. Zahlreiche Projekte leben zudem in Netzwerken auf, die beide Regionen verknüpfen. Das ambitionierte kulturtouristische Projekt „WasserEisenLand“, das Einheimische und Gäste auf eine Zeitreise in die spannende Industriegeschichte dieser Landstriche mitnimmt, sei als eines unter mehreren beispielhaft genannt. Und die Landschaften haben noch mehr zu bieten: Sie sind unterirdischer Schauplatz für das „Höhlenland“ und Podium für die „Salzwelten“, sie sind Kulisse für die „Naturschätze“ und Bühne für „Steine und Mehr“. Das sind Namen von einigen der vielen touristischen Projekten, die Neugier auf das neue Gesicht der Regionen wecken.
Kurz und gut: Unter der Erde und in Steinbrüchen, in den Wäldern und auf offener Flur, an geschichtsträchtigen Orten und an belebten Reiserouten gönnen sich Sauerland und Siegerland-Wittgenstein eine Frischzellenkur, deren attraktiver Effekt bald und langanhaltend sichtbar sein wird.
Hintergrund
Die REGIONALE ist ein Strukturförderprogramm, welches das Land Nordrhein-Westfalen im Turnus von drei Jahren an Regionen im Bundesland vergibt. Sauerland und Siegerland-Wittgenstein stehen vor großen Herausforderungen: Der demografische Wandel, der Fachkräftemangel, die Zukunft der Städte und der vielen Dörfer sowie der Klimawandel sind entscheidende Themen, die derzeit mit Hilfe der Südwestfalen REGIONALE 2013 konsequent angegangen werden. Bei dem Strukturförderprogramm arbeiten Akteure auf sämtlichen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ebenen und fünf Kreisen in Südwestfalen zusammen, um die Region entscheidend nach vorne zu bringen. Die Zukunftsfähigkeit von Südwestfalen soll dadurch sichergestellt werden. So ist die REGIONALE 2013 Initialzündung, Motor und Wegweiser zugleich – und das ist sichtbar. Bereits jetzt wurden die ersten Maßnahmen umgesetzt und viele weitere werden folgen. Dies begünstigt nicht nur entscheidend die Lebensqualität im Sauerland und Siegerland- Wittgenstein, auch der Tourismus wird davon nachhaltig profitieren und noch mehr Gäste in die zwei grünsten Regionen Deutschlands locken.
Quelle: Touristikverband Siegerland-Wittgenstein e. V.