Die rote Schönheit feiert Geburtstag
Stilvoll gefeiert wird in Franken aber nicht nur im UNESCO Welterbe, sondern auch in und mit vielen weiteren einzigartigen Kulturschätzen. So ist es etwa in Aschaffenburg, wo Schloss Johannisburg über dem Mainufer thront. 2014 ist es genau 400 Jahre her, dass Baumeister Georg Ridinger und Bildhauer Hans Juncker eines der schönsten Renaissance-Bauwerke in Deutschland schufen.
Von seiner Erbauung an trotzte das Schloss aus rötlich leuchtendem Sandstein allen Kriegen – doch dann wurde es im Zweiten Weltkrieg bis auf seine Grundmauern zerstört. Ihre Stadt ohne Schloss? Für die Aschaffenburger undenkbar, und so ließen sie ihren Prachtbau wieder auferstehen.
Kein Wunder also, das die Stadt mitfeiert, wenn das Schloss 2014 zum runden Geburtstag einlädt. „1614 – 2014“ hat die Bayerische Schlösserverwaltung das Jubiläumsjahr in Aschaffenburg überschrieben.
Das Motto basiert auf dem 17. Februar 1614: dem Tag, als Kurfürst Johann Schweikard von Kronberg sein neues Schloss über dem Main bezog. Viele Jahre später, als es bereits König Ludwig I. sein eigen nannte, wurde das Schloss noch prachtvoller: Der Antike-Begeisterung des Königs ist es zu verdanken, dass man im Park des Schlosses nicht nur zwischen Feigenbäumen und Zitronen wandelt, sondern dort auch den detailgetreuen Nachbau eines römischen Hauses findet: das „Pompejanum“.
Gefeiert wird in Aschaffenburg von Februar bis November 2014. Einer der Höhepunkte ist die Ausstellung „Wunderkind mit Hammer und Meißel. Der Bildhauer Hans Juncker (1582 – 1624) und der Aschaffenburger Schlossbau“ vom 10. Mai bis 7. September 2014. Sie ist nicht nur deshalb sehenswert, weil das Schlossmuseum die umfangreichste Sammlung von Werken des „Wunderkinds“ und seines Kreises besitzt: In der Ausstellung sind auch Werke zu sehen, die während des Zweiten Weltkrieges zerstört wurden und nach erfolgreicher Restaurierung nun das erste Mal wieder öffentlich präsentiert werden.
Nicht zu vergessen die größten „Exponate“ der Ausstellung: die Schlosskirche mit ihrem kostbaren Alabaster-Hochaltar und die Stiftskirche St. Peter und Alexander mit ihrer prachtvollen Kanzel. Während der Ausstellung ist das Schloss aber ebenso in der Hand quicklebendiger Künstler und der städtischen Steinmetzschule.
Im Schlosshof vermitteln sie den Besuchern das Thema „Steinskulptur“ auf praktische Weise vom Entwurf bis zur Ausführung. Der Schlosshof ist außerdem Schauplatz der „Aschaffenburger Kulturtage“ vom 7. bis 12. Juli 2014: eine herrliche Kulisse für Schlosskonzerte, für „Till Eulenspiegel“, eine Comedy-Show und eine Operngala. Im Zeichen des Schlossjubiläums stehen zudem die „Schönbusch-Serenaden“ am 29. Mai, 21. Juni und 13. September 2014 im herrlichen Landschaftspark Schönbusch, die „Aschaffenburger Bachtage“ mit Konzerten im Ridingersaal und in der Schlosskapelle vom 26. Juli bis 3. August 2014, verschiedene Ausstellungen, die „Luminale“, Volksfest und Stadtfest. Einmalig sind zudem die Carillonkonzerte am 2. und 3. August 2014. Das Aschaffenburger Carillon – ein riesiges Glockenspiel, das als Instrument gespielt wird – besteht aus 48 Glocken und hat seinen Platz in 62 Metern Höhe im Ostturm des Schlosses.
Quelle: FrankenTourismus, Tourismusverband Franken e.V.