Ein Mosel Weinberg von und für Majestäten
Die historischen Steillagen bieten beste Moselweine, doch die Bearbeitung erfordert ungemein viel Handarbeit. Die Folge war, dass vielerorts gerade die sonnenverwöhntesten Lagen nicht mehr bearbeitet werden und Brachen entstehen. So auch bei Oberfell mit den Lagen Mönchsberg und Rosenberg.
Die Oberfellerin Sonja Christ-Brendemühl, Gebietsweinkönigin der Mosel (2008/2009) und anschließend Deutsche Weinkönigin, wollte da nicht länger tatenlos zuschauen. Ihre Eltern Gabi und Alfred Christ, hauptberuflich weinliebende Gastronomen und Hoteliers, betrieben im Nebenerwerb ein Weingut, so dass die junge Marketingfachfrau schon von Kindheit an mit dem Thema vertraut war. Gemeinsam mit ihrer Familie und anderen Gleichgesinnten gründete sie den Verein Weinfreunde Oberfell e. V., und der hat sich ein spannendes Projekt zu eigen gemacht: den Königinnenwingert.
Mit Unterstützung der Gemeinde Oberfell, der Sparkasse und der Raiffeisenbank wurde 2010 insgesamt rund ein Hektar brachliegende Steillage planiert und mit kleinteiliger, moderner Querterrassierung neu angelegt. 1100 Rieslingreben wurden gepflanzt. Über 350 Weinliebhaber unterstützen das Projekt als Rebenpaten, ihre Namen sind auf Schiefertafeln zu lesen. „Daneben übernehmen rund zehn aktive Helfer die Arbeiten im Königinnenwingert“, erzählt Sonja Christ-Brendemühl. Denn es ist weit mehr als ein symbolisches Projekt. „Die ehemaligen und auch die jeweils aktuellen Oberfeller Weinmajestäten haben eine Ehrenpatenschaft und gehen gemeinsam in den Arbeitseinsatz“, erzählt Sonja Christ-Brendemühl.
Der Lohn der Mühen: Der Wein kommt mit und wird kredenzt, wenn es um repräsentative Anlässe etwa in der Hauptstadt oder anderswo geht. Rund 1.200 Liter Rieslingwein entstehen pro Jahr aus der Steillage, die mechanisch und naturnah bearbeitet wird, wenngleich ohne Ökozertifizierung.
„Damit wollen wir darauf aufmerksam machen, wie wertvoll unsere moselländische Kulturlandschaft ist und wie sie erhalten werden kann.“ Besucher können den Königinnenwingert live erleben, beispielsweise bei Führungen für Kitas und Schulklassen oder auf Wandertouren mit einem Kultur- und Weinbotschafter. Diese kennen sich bestens aus, wenn es darum geht, den Mosel-Besuchern den Weinbau zu erklären und auf seltene Pflanzen am Wegesrand aufmerksam zu machen. Wer durch den Königinnenwingert auf eigene Faust unterwegs ist: ein Wanderweg durchzieht die Steillage und eine Wanderhütte, ein Insektenhotel und ein Kräutergarten wurden bereits am Wingert angelegt.
Die neuen Reisebroschüren der Mosellandtouristik enthalten weitreichende Informationen, Tipps und Inspirationen für einen genussvollen Urlaub in der Region Mosel. Unterkünfte und Veranstaltungen gibt es auf der Webseite www.visitmosel.de. Telefonische Bestellung unter 06531-97330 oder per E-Mail an info@mosellandtouristik.de.
Quelle: Mosellandtouristik GmbH