Eine glückliche Weltecke

2017 feiert Eichstätt „200 Jahre Fürstentum der Leuchtenberger“. 1817 bekam Eichstätt, das bis zur Säkularisation von Fürstbischöfen regiert worden war, seinen ersten rein weltlichen Fürsten: Eugène de Beauharnais. Dieser Adoptivsohn Napoleons lebte nach dem Sturz des französischen Kaisers mit seiner Familie im bayerischen Exil. Eugènes Schwiegervater, König Max I. Joseph von Bayern, versorgte ihn nicht nur mit dem Titel eines Herzogs von Leuchtenberg, sondern auch mit einem Fürstentum – dem aus Gütern, Renten und Rechten neu gebildeten Fürstentum Eichstätt.
Zwar war das Fürstentum für Eugène nur ein „Trostpflaster“, er schätzte jedoch die dortigen Jagdgründe. Außerdem wollte er, wie seine Frau Herzogin Auguste Amalie berichtet, „diese kleine Weltecke so glücklich wie möglich“ machen. Und tatsächlich haben ihn die Eichstätter als volksnahen Fürsten und großzügigen Wohltäter in Erinnerung behalten, was auch die Jubiläumsveranstaltungen widerspiegeln.
Der Auftakt am 20. Mai 2017 in der Eichstätter Residenz ist gleichzeitig der 200. Jahrestag der Erhebung des Fürstentums Eichstätt. Ab 15 Uhr wird dort die Geschichte lebendig. Außerdem erfährt man beim Festvortrag, einem von vielen im Jubiläumsjahr, mehr über Maximilian, Sohn Eugènes und dritter Herzog von Leuchtenberg. In der ehemals fürstbischöflichen Residenz ließ die herzogliche Familie einige Privaträume modernisieren. Diese Leuchtenberg-Zimmer gehören zu den Stationen der Führung „Liebesmärchen und Olympische Spiele“ (1. Mai, 24. September 2017). Die Führung „Goldnuggets und Goldhasen“ hingegen führt in den Eichstätter Hofgarten, den die Leuchtenberger im englischen Stil umgestalten ließen, sowie ins Auwäldchen, dessen Anlagen Eugène vergrößerte (14. Mai und 22. Juli 2017). Bei der Kostümführung „...eine kleine, kleine Weltecke“ erfährt man von Auguste Amalie „persönlich“ einiges über die Leuchtenberger in Eichstätt, ihre Familiengeschichte und ihre Verbindung zum schwedischen Königshaus (19. August 2017).
Die Jagdgründe Eugènes erkunden Wanderer bei einer geführten Tour durch den „Schweinspark“ (27. Mai und 26. August 2017), bei einer weiteren Tour wandert man zu Wirtschaftsunternehmen der Leuchtenberger (17. April und 2. Oktober 2017). Stimmungsvoll wird es am 17. September 2017, wenn der Eichstätter Domchor die Leuchtenberg-Messe anstimmt; nebenan im Dompfarrhaus ist vom 8. August bis 17. September 2017 eine Ausstellung mit Originalen der Leuchtenberg-Ära zu sehen. Auch aus der Vogelperspektive entdeckt man das Fürstentum Eichstätt: Bei Rundflügen schwebt man über der „glücklichen Weltecke“.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.eichstaett.de
Quelle: Tourismusverband Franken e.V.
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