Einmal quer durchs SalzburgerLand - auf den Spuren des Liedes

Sechs „Stille Nacht-Orte“ gibt es im SalzburgerLand. Sie alle sind eng mit den beiden Urhebern verbunden: Der Liedtext stammt von Pfarrer Joseph Mohr, dessen Lebensweg ihn von Salzburg nach Mariapfarr, Oberndorf und nach Wagrain führte. Der Komponist Franz Xaver Gruber wirkte in Arnsdorf, Oberndorf und Hallein.

Die Stadt Salzburg – Joseph Mohrs Kindheit und Schulzeit
Joseph Mohr wurde in Salzburg geboren und verlebte dort seine Kindheit und Schulzeit. Im Salzburger Dom gilt es das Taufbecken zu entdecken, in dem bereits W. A. Mozart getauft wurde. Weiter führt der Rundgang in die Steingasse, wo Mohr mit seiner Mutter und den drei Geschwistern aufwuchs. Am Makartplatz besuchte er das Priesterseminar, während seiner Schulzeit verdiente er sich ein kleines Zubrot als Sänger und Violinist bei musikalischen Aufführungen des Lyzeums und des Benediktinerklosters St. Peter am Fuße des Mönchsberges. Im akademischen Gymnasium, das er besuchte, ist heute die Universität Salzburg mit der neu restaurierten Großen Aula untergebracht.

Arnsdorf – Franz Xaver Grubers Wirkungsstätte als Dorflehrer
In Arnsdorf, einem kleinen Ort nördlich von Salzburg, hat Franz Xaver Gruber 21 Jahre gelebt und gewirkt. Hier hat die Melodie zu „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ ihren Ursprung. Daran erinnert auch das in seinem ursprünglichen Zustand erhaltene Schulhaus, das nun ein Museum beherbergt. Das Museum wurde unter der fachkundigen Leitung von Ausstellungsgestalterin Ilse Renate Pürstl neu konzipiert und im April 2011 eröffnet. Den Besuchern sollen die Zeit Grubers und seine Welt, aus der die Melodie stammt, nahegebracht werden. Entstanden ist ein Ort der Besinnung und der Begegnung. Neben der Gruberschule befindet sich die Wallfahrtskirche, in der Gruber auf der Orgel gespielt hat. Als Glockenspiel der Kirche ertönt die weltberühmte Melodie.

Oberndorf – Welturaufführungsort von „Stille Nacht“
Oberndorf liegt rund 20 Kilometer nördlich der Stadt Salzburg und hat als „Stille Nacht Gemeinde“ weltweiten Ruhm erlangt. Joseph Mohr war hier als Priester tätig, Franz Xaver Gruber als Lehrer. In diesen zwei Jahren in Oberndorf entstand das Lied, dessen Kraft und Magie noch heute ungebrochen ist. An Stelle der St. Nikolaus Kirche, wo 1818 das Lied zum ersten Mal erklang, wurde die Gruber-Mohr-Gedächtniskapelle errichtet. Das Stille-Nacht-Museum im Bruckmannhaus informiert über die Entstehungs- und Verbreitungsgeschichte des Liedes sowie über die Orts- und Salzschifffahrtsgeschichte. Jahr für Jahr kommen mehr als 50.000 Besucher aus aller Welt, um den Welturaufführungsort des Weihnachtsliedes zu sehen. Besuchermagnet ist auch das weihnachtliche „Stille Nacht Sonderpostamt“, von wo aus Weihnachtspost, versehen mit der Weihnachts-Sondermarke und dem Sonderstempel, direkt vom Erstaufführungsort in die ganze Welt versendet werden kann.

Wagrain – Joseph Mohrs letzte Wirkungsstätte und sein Grab
In Wagrain erinnert die Joseph Mohr Gedächtnisorgel in der Pfarrkirche an das Wirken des sozialen Vikars, der hier seine letzten 21 Lebensjahre verbrachte. Gegenüber der Kirche liegt der Wagrainer Pfarrhof, ein typischer zweigeschossiger Pongauer Pfarrhof, den Mohr neben seinem Amt als Vikar bewirtschaftete. Mohrs Grab befindet sich am Kircheneingang an der 400-jährigen Linde. Nicht weit davon entfernt beherbergt das Karl Heinrich Waggerl-Haus einen Museumsraum zum Leben und Wirken von Joseph Mohr.

Mariapfarr – im Lungau verfasste Joseph Mohr das Gedicht „Stille Nacht“
Im Jahr 1996 wurde der Beweis dafür geliefert, dass Joseph Mohr das Gedicht „Stille Nacht“ 1816 in seiner Zeit als Kooperator in Mariapfarr verfasst hat. Das Stille-Nacht-Museum um-fasst eine detaillierte Dokumentation über das Leben von Mohr und seiner Familie, die seit dem 17. Jahrhundert im Lungau ansässig war. Zu den Attraktionen des Museums zählt die große Weihnachtskrippe in der rekonstruierten „Mohr-Stube“. Die rund 100 Figuren stam-men aus dem Jahr 1750 und schmückten bereits zu Mohrs Zeiten die Krippe. Die Pfarrkirche „Unsere Liebe Frau“ nahm eine besondere pastorale und historische Stellung innerhalb des Erzbistums Salzburg ein. Im Ortsteil Stranach kann die Scharglerkeusche, das Haus der Vorfahren Joseph Mohrs, besichtigt werden.

Hallein mit „Stille-Nacht-Bezirk“ – Franz Xaver Grubers Leben im Wohlstand
In Hallein, rund 15 Kilometer südlich von Salzburg, lebte der Lehrer Franz Xaver Gruber von 1835 bis zu seinem Tod im Jahre 1863. In seinem damaligen Wohnhaus direkt gegenüber der Halleiner Stadtpfarrkirche ist heute ein bemerkenswertes Stille Nacht-Museum eingerichtet, das die komplette Dokumentation des Weihnachtsliedes, seine Gitarre und Einrichtungsgegenstände seiner einstigen Wohnung zeigt. Das Archiv verwahrt drei Musikinventare, die Gruber während seiner Halleiner Zeit als Chorregent und Choralist angelegt hat. Direkt vor dem Museum im „Stille Nacht“-Bezirk befindet sich auch Grubers letzte Ruhestätte, die jedes Jahr am 24. Dezember zum „Singen am Grubergrab“ von Gästen aus aller Welt besucht wird.

Quelle: SalzburgerLand Tourismus GesmbH