Erinnerung an Synagogen wachgerufen
Vom 30. April bis 7. Juli 2013 ist im Schlossmuseum der Stadt Aschaffenburg die Sonderausstellung „Gemalte Erinnerung. Zerstörte deutsche Synagogen“ mit Werken von Alexander Dettmar zu sehen. In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden in Deutschland mehr als tausend jüdische Gotteshäuser in Brand gesetzt. Zählt man die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs hinzu, ist die Mehrzahl der etwa 2.800 Synagogen, die um 1930 in Deutschland bestanden, aus den Stadtbildern verschwunden.
Der Künstler Alexander Dettmar ruft die Erinnerung an diese Gebäude wach. Anhand von Fotos, Bauzeichnungen und Zeitzeugenberichten rekonstruierte er die zerstörten Synagogen. In reduzierter, einfacher Formensprache hat er neben dem Bauwerk auch immer den ideellen Verlust in den Blick genommen. Die Erinnerungsbilder von Alexander Dettmar zeigen burgähnliche Gebäude und monumentale Einzelbauten, die den Eindruck von Stärke vermitteln. Alexander Dettmar hat mit seinem Synagoge-Zyklus, der seit 1992 entstanden ist, etwas völlig Neues und Einzigartiges geschaffen. Es ist der Versuch, ausgehend von der städtebaulichen Verlusterfahrung, die nicht mehr existierenden jüdischen Gotteshäuser mit dem Blick des Künstlers wiedererstehen zu lassen.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.museen-aschaffenburg.de
Quelle: Tourismusverband Franken e. V.