Fantasie der Inka und die Kunst des 21. Jahrhunderts
Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist das erste Industriedenkmal aus der Blütezeit der Industrialisierung, das in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wurde. Es ist das einzige Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung, das vollständig erhalten ist. Nach der Stilllegung der Roheisenproduktion im Jahr 1986 wurde die Völklinger Hütte 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Die Anfänge der Völklinger Hütte reichen bis zum Jahr 1873 zurück. Der erste Hochofen wurde 1883 angeblasen. 7.000 Meter Besucherwege führen zu Meilensteinen der Technikgeschichte.
In der Völklinger Hütte, wo früher Schornsteine qualmten und ohrenbetäubender Lärm den Arbeitsalltag bestimmte, finden heute Konzerte und hochkarätige Ausstellungen statt. Die Großausstellung "Inka – Gold. Macht. Gott." (bis 26. November 2017) widmet sich der untergegangenen Kultur der Inka und ihrer Vorgänger-Kulturen. Für die Inka besaß Gold symbolischen Wert, es waren "Perlen der Götter". Die spanischen Konquistadoren dagegen sahen nur den materiellen Wert. Mindestens 181 Tonnen Gold gelangten im Zuge der spanischen Eroberung über den Atlantik. Die Ausstellung im Weltkulturerbe Völklinger Hütte zeigt mit 220 herausragenden Exponaten die Kultur und Weltsicht, die damit zerstört wurde. Der Kern-Bestand der Exponate stammt aus dem Larco Museum Peru, das die größte Privatsammlung altperuanischer Kunst weltweit besitzt. Einzigartige Exponate aus bedeutenden europäischen Museen vervollständigen die Ausstellung.
Die "4. UrbanArt Biennale® 2017" (bis 5. November 2017) des Weltkulturerbes Völklinger Hütte ist das größte UrbanArt-Projekt der Welt. Sie präsentiert 100 Künstler mit 150 Werken aus 17 Ländern und 4 Kontinenten auf einem Parcours von 100.000 Quadratmetern. Zentrum der "4. UrbanArt Biennale® 2017" im Weltkulturerbe Völklinger Hütte ist die große Möllerhalle, eine Erz-Siloanlage vom Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts. Im Rahmen der Biennale entstehen 20 ortsfeste Installationen. Die "4. UrbanArt Biennale® 2017" gibt einen aktuellen Überblick über die UrbanArt-Szene der Welt. Ein besonderer Fokus liegt auf der UrbanArt Südamerikas und der interventionalen UrbanArt 2.0.
Im Weltkulturerbe Völklinger Hütte treffen sich 2017 an einem Ort die Industriekultur, die Fantasie der Inka und die UrbanArt des 21. Jahrhunderts. Neben den wechselnden Ausstellungen können das ScienceCenter Ferrodrom® (Frühjahr bis Winteranfang) und der Landschaftsgarten "Das Paradies" besucht werden. Das ScienceCenter Ferrodrom® ist eine Erlebniswelt zum Thema Eisen und Stahl, die in spektakulärer Weise die Geschichte des Eisens mit der Geschichte der Völklinger Hütte verbindet. An 100 Experimentier- und Mitmachstationen können Kinder und Erwachsene den Prozess der Eisengewinnung spielerisch nachvollziehen. "Das Paradies" bietet eine einzigartige Symbiose von Industriekultur, Natur und UrbanArt.
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.voelklinger-huette.org
Quelle: Weltkulturerbe Völklinger Hütte - Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur