Film- und Literaturschauplätze in deutschen Welterbestätten
Deutschlands UNESCO-Welterbestätten sind nicht nur Zeugen unserer Geschichte, sondern auch Inspirationsquelle für Filmemacher und Schriftsteller. Begeben Sie sich auf eine faszinierende Reise zu einigen dieser besonderen Orte, die als Kulisse für berühmte Filme und literarische Werke dienten. Entdecken Sie, wie die Welterbestätten die Fantasie der Künstler beflügelt haben und tauchen Sie ein in eine Welt, in der sich Kulturerbe und Kreativität auf einzigartige Weise verbinden.
Mehr als nur Kulisse – Sechs Film- und Literaturschauplätze in deutschen Welterbestätten
Das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth als Filmkulisse

Sein einzigartiges Ambiente und die Tatsache, dass die meisten Theaterbauten aus dem 18. Jahrhundert nicht mehr existieren, haben das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth im Laufe der Zeit immer wieder zur Filmkulisse werden lassen. Bereits in den 50er und 60er Jahren wurden hier mit Stars der damaligen Zeit wie Ruth Leuwerik, Attila Hörbiger, O.W. Fischer oder Dirk Bogarde die unterschiedlichsten Filmszenen gedreht, in denen das Opernhaus mal als Sächsisches Hoftheater zu Dresden, als Weimarer Hoftheater oder gar als Pariser Opernhaus eine Hauptrolle spielte.
Weltstars, die auch heute noch vielen bekannt sind, brachte Tony Palmer in seinem 1983 gedrehten Sechsteiler „Wagner - Leben und Werk Richard Wagners“ nach Bayreuth und ins Markgräfliche Opernhaus. Richard Burton und Vanessa Redgrave verkörpern in diesem Meisterwerk der Filmgeschichte Richard und Cosima Wagner.
Unvergessen ist die Szene, in der Richard „Burton“ Wagner großzügig darauf verzichtet, das für seine Zwecke ungeeignete Opernhaus niederzubrennen und der Plan reift, für die geplanten Festspiele ein eigenes, neues Festspielhaus zu errichten. Elf Jahre später wurde das Opernhaus in seiner ganzen Pracht wiedereröffnet: In „Farinelli“ ist das Bayreuther Opernhaus zwar nicht das Bayreuther Opernhaus, sondern das Londoner Opernhaus von 1734, aber als einzig erhaltener Repräsentant des barocken Opernhausbaus spielt es diese Rolle hervorragend: mit dem berühmtesten Sängerkastraten seiner Zeit und mit Georg Friedrich Händel, einem der größten Komponisten der Musikgeschichte.
Für Gwendolyns ersten Zeitsprung verwandelte sich die Bayreuther Ludwigstraße für eine Woche in das viktorianische London: Verkehrsschilder wurden abmontiert, zusätzliche Sprossen an den Fenstern der Sandsteingebäude angebracht, historische Laternen und Lampen aufgestellt, zeitgenössische englische Straßen- und Werbeschilder angebracht und die Straße mit vielen kostümierten Statisten, Pferdekutschen und Oldtimern belebt.
Besucher, die das Opernhaus und das im vergangenen Jahr eröffnete interaktive und lebendige Opernmuseum erkunden möchten, haben dazu das ganze Jahr über Gelegenheit. Opernhaus und Museum sind fast täglich geöffnet, im Sommerhalbjahr von 9 bis 18 Uhr, im Winterhalbjahr von 10 bis 16 Uhr. Das Opernhaus kann individuell, mit der App Opernhaus Bayreuth oder im Rahmen von Führungen besichtigt werden.
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Bibliothek der Zukunft und Faust-Jahr in Weimar

In den Welterbestätten des Ensembles „Klassisches Weimar“ entstand im 18. Berühmte Werke wie Schillers Wilhelm Tell wurden in Weimar geschrieben und uraufgeführt. Bis heute dient das kulturhistorische Zentrum im Herzen Thüringens als Inspirationsquelle und Schauplatz für Literatur und Theater, aber auch für moderne Film- und Videoformate wie "Reels" in den sozialen Medien oder den "Weimarer Tatort". Die Welterbestätten Weimars bieten aber nicht nur eine einzigartige Kulisse für das nächste persönliche Reisevideo, sondern sind selbst Teil einer wertvollen Kulturgeschichte.
20 Jahre nach dem Bibliotheksbrand
Eine der bekanntesten Welterbestätten Weimars ist die Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Am 2. September 2004 ging das historische Gebäude in Flammen auf, mehr als 50.000 Bücher und Sammlungsobjekte wurden ein Raub der Flammen. Die Verluste des Jahres 2004 machen deutlich, wie fragil das kulturelle Erbe ist und welche Verantwortung für seinen Schutz und Erhalt besteht. 20 Jahre nach dem Brand blickt die Klassik Stiftung Weimar aus unterschiedlichen Perspektiven nicht nur zurück, sondern vor allem nach vorn.
Zeitzeugen berichten
Mit dem Projekt „Future Memory“ wurden Zeitzeug*innen dazu aufgerufen, ihre Erinnerungen, Fundstücke oder Fotografien sowie ihre Erwartungen und Wünsche im Zusammenhang mit der Herzogin Anna Amalia Bibliothek zu teilen. Durch die öffentliche Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft wurde deutlich: Die Bibliothek wird von den Menschen getragen, die mit ihr verbunden sind. Entstanden sind emotionale und persönliche Zeitzeugnisse, die den Grundstein für eine Bibliothek als Wissensspeicher der Zukunft legen.
Brandgeschichte in Bild und Ton
Wie konnte es zu einer solchen Brandkatastrophe kommen? Wie und wo wurden die ersten Bücher gerettet? Und was geschah danach? Diesen und anderen Fragen geht der Podcast „Bücher in Asche“ von MDR KULTUR nach. Zu finden ist der Podcast in der ARD-Audiothek und überall dort, wo es Podcasts gibt.
Die Dokumentation „Die Bibliothek brennt - 20 Jahre nach der Tragödie von Weimar“, abrufbar in der ARD Mediathek, bietet spannende Einblicke in die Geschehnisse am 2. September 2004 und danach. Heute weisen innovative Technologien zum Erhalt von Kulturgut, die in Weimar entwickelt wurden, den Weg in die Zukunft der Buchrestaurierung.
Besichtigung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
Der imposante Rokokosaal sowie der Renaissancesaal sind ein beliebtes Ausflugsziel für Besucher. Bis auf eine AR-Anwendung innerhalb der Weimar+ App, mit der man den Rokokosaal kurz nach dem Brand vor Ort bestaunen kann, ist vom Brand heute nichts mehr zu sehen. Spannende Ausstellungen, Veranstaltungen und Führungen sorgen für ein unvergessliches Erlebnis und bieten Einblicke in die Brandgeschichte, die Bibliothek der Zukunft und die Kunstgeschichte.
Potsdam ist Deutschlands Filmstadt

Mit den Dreharbeiten zu DER TOTENTANZ im Februar 1912 begann für Potsdam eine einzigartige Erfolgsgeschichte rund um den Film. Deshalb ist Potsdam seit Oktober 2019 "UNESCO CREATIVE CITY OF FILM" und trägt damit eine Auszeichnung, die alle Filmschaffenden und Institutionen der Stadt ehrt. Seit Juli 2024 wird der Film mit dem Filmboulevard in der Innenstadt sichtbar gemacht.
Die brandenburgische Landeshauptstadt ist Deutschlands Filmstadt. Nach mobilen Vorführungen um 1900 und dem ersten festen Kino 1909 begann mit dem Bau des ersten Glasateliers als Filmstudio 1911 die bis heute andauernde Filmproduktion. Seit den ersten Dreharbeiten zum legendären Stummfilm DER TOTENTANZ mit Asta Nielsen im Februar 1912 ist Potsdam ununterbrochen Filmstandort mit einer aktiven Film- und Medienwirtschaft, Kinos, Festivals, Filmausbildung, -forschung, -tourismus und -archivierung und beherbergt nahezu die gesamte Verwertungskette im Bereich Film. Seit dem 30. Oktober 2019 trägt Potsdam als einzige deutsche Stadt den Titel "UNESCO CREATIVE CITY OF FILM". Der Film ist Wirtschafts-, Image-, Kultur- und Bildungsfaktor für die Stadt. In mehr als 112 Jahren sind in den Babelsberger Filmstudios und bei unzähligen Dreharbeiten im gesamten Stadtgebiet mehrere hundert Kino- und Fernsehfilme, Trickfilme, Dokumentationen, Serien und Werbespots entstanden - vielfach national und international ausgezeichnet.
Um auch außerhalb von Babelsberg auf die Filmproduktionen in Potsdam aufmerksam zu machen, wird es künftig einen Boulevard des Films in der Potsdamer Innenstadt geben. Die Verlegung der ersten Platten wurde am 4. Juli 2024 feierlich begangen. Mit dabei war der mehrfach national und international ausgezeichnete Regisseur Andreas Dresen, der die Platte mit seinem Film HALT AUF FREIER STRECKE (2011) enthüllte. Der Boulevard des Films stellt nicht wie der Walk of Fame in Hollywood die Stars vor der Kamera oder die Regisseurinnen und Regisseure in den Mittelpunkt, sondern die Filme selbst. Damit sollen alle Personen und Gewerke gewürdigt werden, die am Erfolg der Filme beteiligt sind.
Der Start des Boulevard des Films wurde von einem Filmangebot begleitet. Im November und Dezember zeigt das Filmmuseum bei freiem Eintritt Märchenfilme vom Boulevard des Films.
Im Oktober 2024 feiert Potsdam 5 Jahre UNESCO CREATIVE CITY OF FILM. Am 29.10. zeigt das Filmmuseum Potsdam mit DER TOTENTANZ (1912) die älteste Potsdamer Produktion. Als aktuelle Produktion wird der Kurzfilm KRUSTE (2023) des Filmuniversitätsstudenten Jens Kevin Georg gezeigt. Pünktlich zum 5-jährigen Jubiläum erhält Potsdam eine Straßenbahn im Design der UNESCO CREATIVE CITY OF FILM.
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Filmreife Kulisse: Bamberg

Wussten Sie, dass Kaiserin Sisi gleich nach ihrer Hochzeit in Bamberg vom einfachen Volk gefeiert wurde? Dass das Sams und Herr Taschenbier in der UNESCO-Welterbestadt leben? Eigentlich stimmt das alles - zumindest auf der Leinwand und im Fernsehen. Denn die Stadt, die mit ihren charmanten Fachwerkhäusern und dem majestätischen Domplatz wahrlich filmreif ist, dient immer wieder als Kulisse für Film und Fernsehen.
Bamberg ist ohne Zweifel „großes Kino“. Die UNESCO-Weltkulturerbestadt Bamberg glänzt mit schmucken Fachwerkhäusern, an denen die Regnitz sanft vorbeiplätschert. Sie verzaubert mit Kleinstadtcharme und viel verträumter Romantik. Sie begeistert mit einer Altstadt, die als städtebauliches Gesamtkunstwerk gilt, mit über 1300 Einzeldenkmälern aus Mittelalter und Barock. Und sie beeindruckt mit dem gewaltigen Ensemble imposanter Bauwerke auf dem Domplatz. Gute Gründe für Filmschaffende, in Bamberg zu drehen.
Ob Hollywood-Streifen, Streamingdienst-Serie oder Krimi - Bamberg hat schon vielen Produktionen als Kulisse gedient
In der Hollywood-Produktion „Die drei Musketiere“ mit Orlando Bloom und Christoph Waltz verwandelt sich Bamberg in das Paris des 17. Die Regnitz übernimmt in dem Kinohit die Rolle der Pariser Seine und die drei Musketiere durchschreiten auf dem Weg zu ihrer Pariser Residenz das imposante Tor des Alten Rathauses.
Die Alte Hofhaltung und der Domplatz sind nicht nur Schauplatz des Duells zwischen D'Artagnan und den drei Musketieren. Keine Geringere als Kaiserin Sisi lässt sich in der Netflix-Serie „Die Kaiserin“ genau hier nach ihrer Hochzeit vom einfachen Volk bejubeln.
Das Sams, Herr Taschenbier und die magischen Tiere leben in Bamberg
Und wussten Sie, dass das Sams und Herr Taschenbier in Bamberg wohnen? Genauer gesagt in der Judenstraße 16, im „Haus zum Einhorn“, das von den Bambergern inzwischen ganz selbstverständlich als „Sams-Haus“ bezeichnet wird. Die Verfilmungen der beliebten „Sams“-Bücher des Bambergers Paul Maar wurden alle in der Welterbestadt gedreht.
Auch Ida und ihr sprechender Fuchs Rabbat, die Hauptfiguren aus „Die Schule der magischen Tiere“, leben in der UNESCO-Welterbestadt. Seit der zweiten Verfilmung der beliebten Kinderbuchreihe liegen Idas Kinderzimmer und der Friseursalon ihrer Mutter nur einen Steinwurf vom Alten Rathaus in der Karolinenstraße entfernt.
Bereits 1973 war ein Kinofilm Gesprächsthema Nummer eins in der ganzen Stadt: die Verfilmung von Erich Kästners Kinderbuchklassiker „Das fliegende Klassenzimmer“ - heute ebenfalls ein Filmklassiker. Fast alle Szenen wurden in Bamberg gedreht und das Bamberger Aufseesianum, das damals wie heute als Internat genutzt wird, diente als Kulisse für das Schulgebäude.
Die Liste der Filme und Serien ist lang und wird von Jahr zu Jahr länger. Zuletzt ermittelte Hauptkommissar Konrad Behringer in Bamberg. Die Fernsehserie mit dem Titel „Behringer und die Toten - Ein Bamberg-Krimi“ wird für RTL produziert und sorgte unter anderem für kurzzeitige Straßensperrungen im gesamten Stadtgebiet. Der Grund: Eine Verfolgungsjagd quer durch die Stadt. Tatorte, Krimis, Kinderfilme - all diese Produktionen haben Bamberg als Filmkulisse entdeckt. Genug Stoff also für einen filmischen Spaziergang durch die Welterbestadt.
Unter www.bamberg.info/filmfans finden Sie Informationen rund um das Thema Bamberg in Film und Fernsehen. Entdecken Sie die Drehorte von „Die Kaiserin“, „Das Sams“ oder „Die Schule der magischen Tiere“. Sehen Sie bei Ihrem nächsten Bamberg-Besuch das Haus von Herrn Taschenbier mit eigenen Augen und erfahren Sie, welches Geschäft sich hinter den Schaufenstern des Friseursalons von Idas Mutter aus „Die Schule der magischen Tiere“ verbirgt.
Die Stadtführung „Bamberg als Filmkulisse“ führt alle Interessierten zu bekannten Drehorten und macht die Verwandlung Bambergs in eine Filmkulisse erlebbar.
Film ab in Lübeck

Die Lübecker Altstadt ist eine berühmte Film- und Literaturkulisse mit Welterbe-Flair. Hier erwarten die Besucher:innen verwinkelte Gassen, die an den Filmklassiker Nosferatu erinnern, prächtige Kaufmannshäuser wie das der Romanfamilie Buddenbrook von Thomas Mann und Tatorte aus "Morde im Norden". Die Nordischen Filmtage Lübeck sind das wichtigste Schaufenster des nordeuropäischen Films.
Film und Literatur in Lübeck
Lübeck ist berühmte Filmkulisse und Schauplatz von Thomas Manns nobelpreisgekröntem Roman „Buddenbrooks“. Auch Szenen des bekannten Filmklassikers „Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens“ aus dem Jahr 1922 wurden teilweise in der Lübecker Altstadt gedreht. Die Nordischen Filmtage - das Festival als wichtigste Leistungsschau des nordeuropäischen Films - gehören seit vielen Jahren zu Lübeck.
Buddenbrooks - dem Film auf der Spur
Lübeck ist die Stadt von Thomas Manns nobelpreisgekröntem Roman „Buddenbrooks“ (1901), der bisher viermal verfilmt wurde (1923, 1959, 1979, 2008). Ab 1842 diente das Buddenbrookhaus der Familie Mann als Wohn- und Arbeitsstätte. Noch heute sind Teile des Romans im „Götterzimmer“ und im „Landschaftszimmer“ zu erleben (Wiedereröffnung nach Sanierung voraussichtlich 2031, derzeit gastiert das Buddenbrookhaus mit einer Interimsausstellung im Behnhaus/Drägerhaus).
Auch die Lübecker Altstadt ist Schauplatz der bewegenden Kaufmannsgeschichte. Im November 1959 kam die zweiteilige Romanverfilmung „Die Buddenbrooks“ unter der Regie von Hans Abich u.a. mit Liselotte Pulver, Hansjörg Felmy, Hanns Lothar und Gustav Knuth in die Kinos. Der Film entstand in den Real-Film-Studios in Hamburg-Wandsbek, die Außenaufnahmen wurden in Travemünde und Lübeck gedreht. 2007 wurde die Lübecker Altstadtinsel erneut zur Filmkulisse für die Verfilmung des Romans mit dem Spielfilm „Buddenbrooks - Ein Geschäft von einiger Größe“ von Heinrich Breloer u.a. mit Armin Mueller-Stahl, Iris Berben und Jessica Schwarz, der im Dezember 2008 in die deutschen Kinos kam. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in und um Lübeck sowie in Augsburg, München, Brügge und in einem Nachbau des Buddenbrookhauses im Studio in Köln. Natürlich können interessierte Filmfans auch heute noch die Originalschauplätze der Verfilmungen auf den Spuren der Buddenbrooks" in der Altstadt entdecken. Mit der App Auf den Spuren der Buddenbrooks" kann man die Protagonisten des Romans durch Lübeck begleiten. Infos unter www.luebeck-tourismus.de/altstadt/poi/buddenbrookhaus
100 Jahre „Nosferatu“ - Drehort Lübeck
„Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens“ ist ein deutscher Spielfilm von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahr 1922. Der Stummfilm ist eine - nicht autorisierte - Adaption von Bram Stokers Roman Dracula und erzählt die Geschichte des Grafen Orlok (Nosferatu), eines Vampirs aus den Karpaten, der sich in die schöne Ellen verliebt und ihre Heimatstadt Wisborg in Angst und Schrecken versetzt. Der Film zeigt für die damalige Zeit ungewöhnlich viele Außenaufnahmen, die überwiegend in Deutschland gedreht wurden. Durch diese vertrauten Drehorte wirkt die Geschichte für den Zuschauer viel realer und bedrohlicher. Wisborg ist eine fiktive norddeutsche Stadt am Meer, viele Außenaufnahmen wurden in Lübeck und Wismar gedreht. Nosferatu gilt als Klassiker des Horrorfilms.
Einige der Schauplätze, an denen die Außenaufnahmen vor nunmehr hundert Jahren in Lübeck gedreht wurden, können heute noch besichtigt werden:
Zum Auftakt der Nosferatour geht es auf der Altstadtseite ans Ufer der Obertrave, von wo aus man den besten Blick auf die historischen Salzspeicher hat. Wie der Name schon sagt, wurde hier ursprünglich das Salz aus Lüneburg gelagert und später nach Skandinavien verschifft. Im Film dienten die Salzspeicher als Kulisse für das Haus, das Graf Orlok in seiner neuen Heimat Wisborg kauft.
Wenn Sie der Trave weiter nach Süden folgen, kommen Sie zum nächsten Drehort von Nosferatu. Links biegt man in die Straße Depenau ein. Diese Straße wurde im Film als Hutters Arbeitsweg dargestellt und auch die Szene, in der die Särge der Pestopfer durch die Straße getragen werden, wurde hier gedreht. Leider wurden viele Häuser der Depenau im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört, so dass sich das Straßenbild heute verändert darstellt.
Umso besser erhalten und fast unverändert gegenüber der damaligen Zeit ist dagegen die Außenkulisse von Hutters Haus, das auf dem Aegidienkirchhof an der St. Aegidienkirche gedreht wurde. Dies ist eine Häuserzeile aus der Renaissance, die auch heute noch von Lübeckern bewohnt wird. Im Gegensatz zur Realität werden Hutters Haus und das Anwesen des Grafen Orlok im Film als benachbarte Grundstücke dargestellt, da der Blick aus Ellens Schlafzimmerfenster direkt auf die Salzspeicher fällt.
Auch die Lübecker St. Aegidienkirche sollte in der Eröffnungsszene verwendet werden, doch Murnau stieß beim Kirchenvorstand auf Unverständnis für den Film, so dass er auf die Wismarer Marienkirche ausweichen musste.
Ein weiterer Drehort für Nosferatu war der berühmte Füchtingshof in der Glockengießerstraße. In dem größten und schönsten Stiftungshof Lübecks wurden zwei Außenaufnahmen gedreht, unter anderem für die Szene, in der Hutter einem Anwohner von seiner bevorstehenden Reise erzählt.
Übrigens: Die historischen Salzspeicher in Lübeck wurden gleich zweimal zum Drehort für „Nosferatu“, denn auch Teile von „Nosferatu - Phantom der Nacht“ mit Klaus Kinski (Regie: Werner Herzog, 1979) wurden hier gedreht.
Techno im Welterbe Völklinger Hütte

Ebenfalls filmreif: Techno kehrt zurück in die Völklinger Hütte. Erstmals nach Corona bietet das Vibrancy Open Air am 5. Juli 2025 wieder die Möglichkeit, unter Schornsteinen und inmitten von Industriekultur zu tanzen. Das Zusammenspiel von außergewöhnlichen DJs und der Aura des Erzplatzes wird zu einem einzigartigen Erlebnis. Möglich wird dies durch die Kooperation mit Vibrancy Music aus Stuttgart, die mit elektronischer Musik besondere Locations inszenieren. Das Zusammenspiel außergewöhnlicher DJs mit der Aura des Erzplatzes wird zu einem einzigartigen Erlebnis führen. Das genaue Line-Up wird Ende des Jahres bekannt gegeben - die Vorfreude ist schon jetzt riesig.
„Elektronische Musik ist ein Kind des Industriezeitalters. In alten Kraftwerken, Flugzeughangars und Fabrikhallen ist sie groß geworden. Techno und Industriekultur gehören von Anfang an zusammen. Deshalb sind wir glücklich, unseren Besucher:innen auch im nächsten Jahr wieder diese perfekte Symbiose und hoffentlich viele faszinierende Momente mit Vibrancy Music @ Völklinger Hütte bieten zu können!“, so Dr. Ralf Beil, Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte.
Der Fokus von Vibrancy Music liegt nicht nur auf dem Live-Event, sondern auch auf der Erkundung der sorgfältig ausgewählten, außergewöhnlichen Orte. So wird es für die Vibrancy-Community spezielle Führungen und Angebote geben, um die Völklinger Hütte näher kennenzulernen und mit allen Sinnen zu erleben.
„Die Völklinger Hütte ist der ideale Ort für Vibrancy. Hochkulturelle und spektakuläre Locations im deutschsprachigen Raum sind Kernwerte der Marke Vibrancy Music“, so die Geschäftsführer von Vibrancy Music, Dominik Seidenspinner und Felix Müller.
Bisherige Vibrancy Open Airs verbanden elektronische Musik mit dem Heidelberger Schloss, dem Mercedes-Benz Museum in Stuttgart, dem Landschaftspark Duisburg-Nord oder dem Lago Maggiore.
Mehr Inspiration gesucht? Tipps für alle Top-Reiseziele findest du beim Tambiente Urlaubsmagazin.
Quelle: UNESCO-Welterbestätten Deutschland e.V.
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