Frischer Wind in des Kaisers alten Bädern
Das sanfte Rauschen an schier endlosen Sandstränden und das Prickeln der salzigen Luft auf der Haut: Kein Wunder, dass sowohl die Badekultur als auch die Bäderkultur von Deutschland ihren Ursprung an der Ostsee haben. Villen mit Türmchen und verspielten Loggien strahlen in hellstem Weiß an jeder Uferpromenade und in allen Seebädern Mecklenburg-Vorpommerns. Im ausgehenden 19. Jahrhundert ließen Bauherren und Architekten ihrer Fantasie freien Lauf, mischten Rokoko, Barock, Klassizismus und Jugendstil. Entlang der ganzen Ostseeküste schufen sie etwas Einzigartiges: die Bäderarchitektur.
Bald reihte sich Villa an Villa. Eine schöner als die andere und alle mit Blick auf das nur wenige Schritte entfernte Meer. Damals kam mit der Sehnsucht nach frischer Luft die Sommerfrische in Mode. Betuchte Kaufleute, aber auch Maler und Schriftsteller machten es sich zur schönen Gewohnheit, die warmen Monate an der Ostsee zu verbringen.
Heute kann jedermann in den fein herausgeputzten Prachtbauten sein Urlaubsdomizil finden. Hinter den historischen Fassaden wartet ein modernes Innenleben mit komfortablen Zimmern, stilvollen Restaurants und hochkarätigen Wellness-Oasen. Auf vorzügliche Weise gelingt die Verbindung von Tradition und Moderne in Heringsdorf, Ahlbeck und Bansin – den drei Kaiserbädern auf der Insel Usedom: Während neugebaute Wellness-Tempel wie das mehrfach ausgezeichnete Boutique-Hotel „Das Ahlbeck Hotel & Spa“ mit modernen Wohlfühl-Konzepten überzeugen, begegnen Urlauber in den sorgfältig sanierten Originalen dem Hauch der Belle Époque. So war in den Kaiservillen von Heringsdorf tatsächlich Wilhelm II. zu Gast. Mehrfach ließ sich Majestät von Konsulin Elisabeth Staudt zum Tee bitten. Das gefiel nicht jedem. So beklagte sich der Maler Lyonel Feininger 1912 in einem Brief über die „unerträgliche Menschenmenge“, die die hoheitliche Visite auslöste.
Während die Villenbesitzer vor allem Hof hielten, kamen die Schöngeister wegen des besonderen Lichts und wegen der inspirierenden Landschaft. Alle genossen die Gaumenfreuden der Region. Gegenseitig luden sie sich zu Gourmetabenden ein. Für Hotelgäste läutete die Glocke der Waldkirche mittags um halb zwei das „Table d’hôtel“ ein, das in den Speisesälen aus silberblanken Terrinen in vier Gängen aufgetischt wurde. Diesen Schmaus der Sinne verewigte Thomas Mann in seinem Buddenbrook-Roman.
Ohne es je selbst beabsichtigt zu haben, ging Elizabeth von Arnim, die 1904 per Kutsche die Insel Rügen umrundete, mit ihrem Tagebuch als eine der ersten Reiseschriftstellerinnen in die Geschichte ein. Ihr erstes Quartier nahm sie in Lauterbach bei Putbus: „Ein langgestrecktes weißes Gebäude, etwa wie ein griechischer Tempel mit einem Säulengang und einer Treppenflucht, auffallend weiß vor dem Hintergrund der Buchen, Wälder und Felder und Meer und eine entzückende kleine Insel nahe der Küste, Vilm genannt, badeten im goldenen Schein der untergehenden Sonne.“ Die Rede ist vom Badehaus Goor, das Fürst Wilhelm Malte zu Putbus 1818 erbauen ließ. Vor wenigen Jahren wurde das Gebäude mit dem berühmten Portikus aus 16 dorischen Säulen aufwendig restauriert. Seinen Namen verdankt es dem verwunschenen Zauberwald in seinem Rücken.
Die Vorlage für die fürstliche Sommerresidenz lieferte der Herzog von Mecklenburg-Schwerin. Immerhin hatte Friedrich Franz I. anno 1793 in Heiligendamm das erste Seebad Deutschlands gegründet. Auf Anraten seines Leibarztes stieg der Landesvater höchstselbst in die Fluten und machte das Baden salonfähig. Caspar David Friedrich hielt den Einzug des Badetourismus in seinen Skizzen fest, in denen nun Badekarren auftauchten. In diesen Holzhäuschen auf Rädern wurden die Damen vor Blicken geschützt ins tiefere Wasser geschoben. Berühmt machten den Greifswalder Maler allerdings seine romantischen Gemälde von den Kreidefelsen. Sie sind das unverwechselbare Wahrzeichen Rügens. Beschrieben in sagenumwobenen Geschichten und erwandert über einen aussichtsreichen Höhenweg von Sassnitz nach Stubbenkammer. Ostseeküste und Seenplatte kennen viele solcher Charakterlandschaften, deren wilde Schönheit gottlob nie ganz gezähmt wurde.
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Quelle: Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.
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