Frühlingsfrische Traditionen: Ostern 2025 in Franken

Mit dem Frühling erwachen die fränkischen Ostertraditionen zu neuem Leben. Kunstvoll geschmückte Brunnen, festliche Märkte, religiöse Bräuche und fröhliches Ostereiersuchen stehen im Mittelpunkt des Brauchtums. Gerade die Verbindung von jahrhundertealter Kultur und Gemeinschaftssinn macht sie einzigartig.
Für eine dieser Traditionen wird schon Wochen vor dem eigentlichen Fest fleißig gebastelt, gewerkelt und gemalt. Schließlich ist viel Arbeit nötig, um einen fränkischen Osterbrunnen kunstvoll mit tausenden von bunten Eierschalen, Blumen, Kränzen und Girlanden zu schmücken. Doch nicht nur aus dekorativen Gründen werden die Brunnen zur Zierde. Der Ursprung des Brauchs liegt in der Bedeutung des nassen, lebensspendenden Elements für die wasserarme fränkische Hochebene, wo natürliche Wasserauffangstellen selten waren - Brunnen und Zisternen umso wichtiger.
Mit dem gemeinsam gebastelten Osterschmuck drückt die Dorfgemeinschaft auf kreative Weise ihre Dankbarkeit für das Wasser aus. In voller Pracht zeigen sich die Osterbrunnen meist ab der Karwoche bis etwa zwei Wochen nach Ostersonntag, mancherorts werden sie auch schon früher geschmückt. Lebendig ist dieser Brauch zum Beispiel im Nürnberger Land, im Naturpark Altmühltal und in den Haßbergen oder in Städten wie Coburg.
Kein Ei gleicht dem anderen.
Besonders groß sind die Chancen, einen solchen Brunnen zu „erspähen“ in der Fränkischen Schweiz, wo rund 200 Orte einen Osterbrunnen ihr eigen nennen. Bieberbach bei Egloffstein hat es mit dem „größten Osterbrunnen der Welt“ sogar ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft - mit genau 11.108 handbemalten Eierschalen. Auch Heiligenstadt ist einen Besuch wert: Rund um den geschmückten Brunnen auf dem Marktplatz findet alljährlich der große Ostermarkt statt (20. bis 23. April 2025). Am 13. und 26. April 2025 starten in Ebermannstadt außerdem die Osterbrunnenwanderungen der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz (www.fraenkische-schweiz.com/erleben/sehenswert/ostern/osterbrunnen).
Szenenreiche Passionswege
Ostereier sind Symbole für neues Leben, Erneuerung und Fruchtbarkeit, im christlichen Glauben auch für die Auferstehung Christi. Doch vor der Auferstehung steht die Passion - die letzten Tage im Leben Jesu und sein Tod am Kreuz. Eindrucksvoll und detailreich erzählen die so genannten Passionskrippen davon. Die UNESCO-Weltkulturerbestadt Bamberg ist bekannt für ihre jahrhundertealte Krippentradition, und das gilt auch für die ernste Variante.
Solche Passionskrippen sind bis Ende April 2025 in der Bamberger Maternkapelle und in der Tourist-Information sowie im nahe gelegenen Hirschaid im Krippenmuseum Alte Schule zu sehen. Viele Bamberger Kirchenkrippen sind zudem sogenannte Ganzjahreskrippen und zeigen auch in der Osterzeit Passionsszenen. Außerdem führt in Bamberg der älteste vollständig erhaltene Kreuzweg Deutschlands, gestiftet 1503, von der Elisabethenkirche hinauf auf den Michaelsberg (www.bamberg.info/passionskrippen).

Auf eine lange Tradition kann auch die Lohrer Karfreitagsprozession im Spessart-Mainland zurückblicken. Sie ist die letzte vollständig erhaltene Figurenprozession in Deutschland. Seit über 350 Jahren bewahren die Mitglieder alter Handwerkszünfte dieses religiöse Erbe der Stadt Lohr a.Main. Am 18. April 2025 starten sie wieder an der Stadtpfarrkirche und tragen 13 schwere Holzpodeste durch die Altstadt, auf denen lebensgroße Figuren die „Leidensgeschichte unseres Herrn und Heilandes“ darstellen (www.lohr.de).
Schätze fürs Osternest
Bei weitem nicht so schwer an ihren Schätzen tragen die Besucher:innen der fränkischen Ostermärkte. Hilpoltstein im Fränkischen Seenland lädt am 30. März 2025 zum Ostermarkt in die Altstadt ein. Bei dieser Gelegenheit wird auch der diesjährige Osterbrunnen eingeweiht" (www.hilpoltstein.de). Wer etwas Schönes fürs Osternest (oder für sich selbst) sucht, wird im Lieblichen Taubertal auf dem Wertheimer Ostermarkt fündig. Am 12. und 13. April 2025 bietet er in Wertheim eine bunte Mischung aus Unterhaltung, Einkaufsvergnügen und Streetfood-Festival (www.touren.liebliches-taubertal.de).

Dass auch das österliche Einkaufen in Franken Tradition hat, zeigt der Nürnberger Ostermarkt. Denn den gibt es schon seit über 600 Jahren. Seinen Ursprung hat er in der spätmittelalterlichen „Heiltumsweisung“: Ab 1424 wurden den Nürnberger während der Osterfeiertage die berühmten Reichskleinodien präsentiert. Gleichzeitig versorgte sie ein Markt mit Speisen, Getränken und anderen Waren. Auch heute noch werden auf dem Häferlesmarkt neben klassischen Haushaltswaren, Kunstgegenständen und Osterdekorationen deftige Speisen, Süßwaren und eine große Auswahl an Getränken angeboten (4. bis 21. April 2025, tourismus.nuernberg.de/erleben/events/feste-maerkte/ostermarkt).
„Großes Eierei“ im Museum
Ein Markt mit regionalen Produkten gehört zum Osterprogramm (17. bis 21. April 2025) des Fränkischen Freilandmuseums Bad Windsheim im Steigerwald. Dort können Kinder bei Mitmachaktionen Eier mit Kamille, Zwiebel- oder Walnussschalen färben, auf Ostereiersuche gehen oder ein „Hosagärtla“ basteln (www.freilandmuseum.de). Ein Highlight für Kinder im Nürnberger Land ist das „Große Eierei“: So heißt die Osterrallye im Industriemuseum Lauf an der Pegnitz, die quer durch das Gelände führt und neben Spiel und Spaß auch Wissen vermittelt (www.industriemuseum-lauf.de).
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Singend in den Sonnenaufgang
Besonders stimmungsvolle Momente warten auf Frühaufsteher:innen noch im Nürnberger Land. Dazu geht es am Ostersonntag (20. April 2025) nach Hersbruck, wo auf dem Michelsberg seit 1840 das traditionelle Ostersingen stattfindet - und jeder ist willkommen mitzusingen. In aller Herrgottsfrühe werden die Notenblätter mit den drei traditionellen Liedern „Wachet auf”, „Jehova! Jehova!“ und „Jesus lebt” verteilt. Singend wird der Tag begrüßt und anschließend gemeinsam gefrühstückt (www.ostersingen.de).
Mit welchen weiteren österlichen Bräuchen und Veranstaltungen Franken den Frühling feiert, zeigt die Website von FrankenTourismus unter www.frankentourismus.de/ostern-in-franken sowie speziell zu den Angeboten in den 15 fränkischen Städten unter: www.frankentourismus.de/ostern-in-franken/ostern-in-frankens-staedten.
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Quelle: Tourismusverband Franken e.V.
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