In der Stadt der ältesten arbeitenden Synagoge Deutschlands
Ein Edikt des römischen Kaisers Konstantin aus dem Jahr 321 ist das älteste überlieferte Zeugnis jüdischen Lebens in Deutschland. Bis ins Mittelalter reicht auch die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Bayreuth zurück. Belege für die Existenz, aber auch für die Verfolgung der Juden in der Stadt finden sich seit dem 13. Jahrhundert.
Erst 1759 wurde unter dem Markgrafenpaar Friedrich und Wilhelmine die Wiedergründung einer jüdischen Gemeinde durch den Hofbankier und Münzlieferanten Moses Seckel möglich. Das Jubiläum „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ feiert Bayreuth deshalb in mehreren Bereichen.
Dazu gehört die kürzlich renovierte Bayreuther Synagoge samt Mikwe, die die älteste arbeitende Synagoge in Deutschland ist. Derzeit entsteht dort in einem Großprojekt ein jüdisches Kultur- und Gemeindezentrum. Im Festspielpark erinnert außerdem eine große Dauerausstellung an die zahlreichen, meist jüdischen Künstler der Bayreuther Festspiele, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dem Nationalsozialismus zum Opfer fielen.
In deutscher und englischer Sprache werden in unmittelbarer Nähe zum Festspielhaus die Biografien der in der Ära Cosima und Siegfried Wagner diffamierten, verfolgten und ermordeten Künstler ausführlich dargestellt. Heute zählt die jüdische Gemeinde in Bayreuth wieder rund 500 Mitglieder.
Die jüdische Geschichte der Stadt vom Mittelalter bis zur Gegenwart erzählt die Führung „Jüdisches Bayreuth“. Dieser rund zweistündige Stadtrundgang findet 2021 am 14. März, 18. April, 16. Mai, 13. Juni, 11. Juli, 15. August, 19. September, 17. Oktober und 21. November 2021 statt. Gruppenführungen sowie Führungen durch die Synagoge sind nach Vereinbarung ebenfalls möglich.
Quelle: Tourismusverband Franken e.V.