Internationale Tourismusbörse - 25 Jahre touristische Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern

Mecklenburg-Vorpommern präsentiert sich noch bis Sonntag auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin (ITB Berlin). Der Wirtschafts- und Tourismusminister von Mecklenburg-Vorpommern Harry Glawe machte vor Ort auf die Entwicklung der Tourismusbranche in den vergangenen 25 Jahren aufmerksam. „Unser Land verfügt heute über die modernste Urlaubsinfrastruktur in Deutschland. Dass diese bei den Gästen ankommt, zeigt das Rekordergebnis von 28,7 Millionen Übernachtungen im vergangenen Jahr. Wir haben heute eine leistungsfähige und wettbewerbsfähige Tourismuswirtschaft. Die Investitionen haben sich ausgezahlt. Wir sind von einem Aufholer der Wendezeit zu einer bundesweit beachteten starken Kraft im Tourismus geworden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe vor Ort. In den vergangenen 25 Jahren wurden insgesamt über 4.600 Fördervorhaben im Bereich der gewerblichen Tourismusförderung und touristischen Infrastruktur umgesetzt. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 6,3 Milliarden Euro. Diese wurden vom Wirtschafts- und Tourismusministerium mit über 2,2 Milliarden Euro bezuschusst. „Hauptaufgabe ist es, weiter wettbewerbsfähig zu bleiben – andere Länder ziehen nach. Deshalb werden wir weiter in saisonunabhängige Angebote investieren, das Binnenland weiter stärken und vor allem haben wir noch Potential für ausländische Gäste“, so Glawe weiter.

Die Präsidentin des Tourismusverbandes, Sylvia Bretschneider, ergänzte: „Der Nordosten hat eine der Erfolgsgeschichten der deutschen Wiedervereinigung geschrieben. In keinem anderen Bundesland ist der Anteil von Gästen aus den östlichen und den westlichen Bundesländern so ausgewogen wie in Mecklenburg-Vorpommern.“ Knapp die Hälfte der zwischen Ostsee und Seenplatte Reisenden stamme aus westdeutschen Regionen. Zudem bestünden insbesondere in den west- und süddeutschen Bundesländen sowie in Österreich und der Schweiz Chancen, neue Gäste zu gewinnen und von den Qualitäten des Urlaubslandes Mecklenburg-Vorpommern zu überzeugen. „Dies wird nur mit klugem und kräftigem Marketing vor Ort und mit hoher Qualität zu Hause gelingen“, sagte Sylvia Bretschneider. Überdies sei die Erreichbarkeit der Urlaubsregionen eine wesentliche Voraussetzung für deren weitere Entwicklung.

Rekordjahr 2014 – Mehr Übernachtungen insgesamt, mehr ausländische Gäste – Potenzial im Binnenland

Im vergangenen Jahr sind nach Angaben des Statistischen Amtes insgesamt 28,7 Millionen Übernachtungen (Vergleich zum Vorjahr 2013: + 2,0 Prozent/7,3 Millionen Gäste) erzielt worden. Das bisherige Rekordergebnis wurde im Jahr 2009 – dem Jahr der Bundesgartenschau in Schwerin – mit 28,4 Millionen Übernachtungen erreicht. Erstmals wurden im vergangenen Jahr mehr als eine Million Übernachtungen von ausländischen Gästen gezählt. 2014 kamen rund 370.000 ausländische Gäste nach Mecklenburg-Vorpommern.

Mecklenburg-Vorpommerns Attraktivität für ausländische Gäste nimmt zu. Österreich, die Schweiz und Skandinavien stehen im Fokus des aktiven Marketings. Damit wird der Bekanntheitsgrad des Landes weiter gestärkt, um neue Gäste für einen Besuch in unserem Land zu begeistern“, so Glawe weiter.

79 Prozent aller Übernachtungen in Mecklenburg-Vorpommern finden in den küstennahen Regionen statt. Lediglich acht Prozent verbucht der Landtourismus. „Dies belegt: Gerade im Binnenland können wir noch mehr Gäste begrüßen“, so Glawe weiter. Rund 3,2 Millionen Deutsche interessieren sich für einen Urlaub auf dem Land in Mecklenburg-Vorpommern.

Herausforderungen und Schwerpunkte der Tourismusbranche

Die guten Ergebnisse sind kein Grund sich auszuruhen. Ein Hauptaugenmerk ist es, neue Anforderungen an das touristische Angebot an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen. „Die Wettbewerber schlafen nicht. Ziel ist es, aus Einmalbesuchern künftig Mehrfachbesucher oder im besten Fall Dauergäste zu machen. Eine Kernaufgabe liegt in der direkten Kundenansprache mit dem Ziel, mehr neue Urlauber aus Deutschland, aber auch aus dem Ostseeraum und dem benachbarten Ausland zu generieren“, betonte Glawe.

„Auch Qualität und Service gewinnen immer mehr an Bedeutung und sind zunehmend Kriterien für die Reiseentscheidung. Gemessen werden wir an den Angeboten, die für die Gäste gemacht werden – insbesondere auch in der Vor- und Nachsaison“, so Glawe. Dazu zählen beispielsweise der Festspielfrühling auf Rügen (13. bis 22. März 2015), oder das „Ansommern“ an der Mecklenburgischen Seenplatte. Hierbei werden mehrere Veranstaltungen an der Seenplatte in der Vorsaison gemeinsam vermarktet. Das sind die „Müritz-Sail“ (14. bis 17. Mai 2015), das Radrennen „Mecklenburger Seenrunde“ (29. und 30. Mai 2015), die „InWater Boatshow“ am Ufer von Rechlin (5. bis 7. Juni 2015) sowie der neue „Müritz Marathon“ (7. Juni 2015).

Investitionen in Saisonverlängerung sind Schwerpunkt

Der Bauboom im Tourismus in Bezug auf Neuerrichtungen ist im Wesentlichen vorbei. „Die Tourismuswirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns befindet sich in diesem Punkt – wie in allen ostdeutschen Bundesländern – nun in einer Konsolidierungsphase. Um weiter vorne mithalten zu können, stehen Investitionen in saisonverlängernde Angebote und weitere Vorhaben zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur im Vordergrund, mit dem Ziel der Ausweitung der Hochsaison auf weniger stark frequentierte Monate. Der Tourismus ist heute eine gelebte Erfolgsgeschichte der deutschen Einheit. Das letzte Kapitel ist hier längst noch nicht geschrieben“, sagte der Wirtschafts- und Tourismusminister Mecklenburg-Vorpommerns Harry Glawe.

25 Jahre touristische Entwicklung in MV – Über 4.600 Fördervorhaben unterstützt – 6,3 Milliarden Euro Gesamtinvestitionen ausgelöst

Das Wirtschafts- und Tourismusministerium hat seit 1990 im Bereich der gewerblichen Tourismusförderung fast 3.200 Vorhaben unterstützt. Es wurden rund 1,4 Milliarden Euro an Zuschüssen vom Wirtschaftsministerium für Investitionsvorhaben mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 5,0 Milliarden Euro ausgereicht. Damit konnten über 30.000 Arbeitsplätze in der Tourismuswirtschaft entstehen oder gesichert werden. Beispiele sind das Kurzentrum in Waren (Müritz), das Grand Hotel Heiligendamm oder das A-ja-Resort Warnemünde sowie das Hotel Kaiserstrand in Bansin.

Im Rahmen der touristischen Infrastruktur wurden mehr als 1.400 Vorhaben unterstützt. Das Wirtschafts- und Tourismusministerium hat rund 840 Millionen Euro an Zuschüssen ausgereicht. Damit wurden Gesamtinvestitionen von rund 1,28 Milliarden Euro ausgelöst. Einige Beispiele hierfür sind das Darwineum im Zoo Rostock, das Baumhaus Beckerwitz oder der Wasserwanderrastplatz im Hafen Bodstedt.

Die Mittel für die Förderung der touristischen Infrastruktur und der gewerblichen Tourismusförderung stammen je nach Förderung vom Bund, Land und der EU (Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“; Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)).

Tourismusbranche mit Breitenwirkung für Wirtschaft

Der Bruttoumsatz der Branche im Land beträgt rund 5,1 Milliarden Euro. Rund 173.000 Personen bestreiten durch den Tourismus ihren Lebensunterhalt. „Jedes dritte sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnis in MV hängt direkt oder indirekt vom Tourismus ab. Dies belegt auch die wirtschaftliche Bedeutung der Branche“, so Glawe abschließend. „Der Tourismus ist in Mecklenburg-Vorpommern eine Branche mit Breitenwirkung, nahezu alle Dienstleistungsbereiche profitieren vom Tourismus. Etwa jeder sechste im Tourismus umgesetzte Euro (rd. 857 Millionen Euro) fließt in den Einzelhandel.“

Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.auf-nach-mv.de

Quelle: Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.