Internationales Engagement ausgeweitet
Der Zoo Leipzig hat sein internationales Engagement für den Artenschutz und den interkontinentalen Wissenstransfer ausgeweitet. Eine entsprechende Erklärung zwischen dem Zoo Leipzig und der indischen Zoobehörde (CZA), die dem Umweltministerium unterstellt ist, wurde am Wochenende in New Delhi (Indien) unterzeichnet. Damit ist der Zoo Leipzig der erste europäische Zoo, der eine solche Vereinbarung mit der indischen Regierung und ihren nachgeordneten Einrichtungen eingegangen ist. Künftig wird es Kooperationen bei wissenschaftlichen Forschungsprojekten und internationalen Zucht-programmen geben. Der Wissenstransfer zielt darauf ab, das Tiermanagement in den indischen Zoos zu optimieren sowie die bestehenden Artenschutzprogramme weiterzuentwickeln. Ziel ist es, eine stabile, selbsterhaltende Zoopopulation als Backup für die vom Aussterben bedrohte Wildpopulation zu erreichen. Darüber hinaus wird ein regelmäßiger Schulungsaustausch von indischen und Leipziger Tierpflegern stattfinden.
„Zoos spielen auf internationaler Ebene eine entscheidende Rolle für den Artenschutz und sind sich dieser Verantwortung bewusst. Für das gemeinsame Ziel müssen wir globale Kooperationen eingehen und mit Leben füllen“, erklärt Leipzigs Zoodirektor Dr. Jörg Junhold. „Nachhaltige Populationen von bedrohten Tieren können nur durch inter-kontinentale Zuchtprogramme aufgebaut und so vor dem Aussterben geschützt werden.“ Für das Europäische Erhaltungszuchtprogramm der Lippenbären sollen zunächst vier Tiere importiert werden. Ein entsprechendes indisches Zuchtbuch soll im Rahmen der Kooperation mit Hilfe der Leipziger Erfahrungen aufgebaut werden.
Als Präsident des Weltverbandes der Zoos und Aquarien (WAZA) verfolgt Dr. Jörg Junhold mit dieser Kooperation weiter erfolgreich die Ziele, das globale Populationsmanagement zu forcieren und die Zusammenarbeit der internationalen Zoogemeinschaft mit asiatischen Zoos zu intensivieren: „Indien wird 2014 erstmals Gastgeber der Jahrestagung der WAZA sein. Die Unterzeichnung der Kooperations-vereinbarung ist der erste Schritt für eine neue Dimension der Zusammenarbeit mit Indien. Nun gilt es, die gemeinsamen Vorhaben im Sinne des Artenschutzes umzusetzen.“
Quelle: Zoo Leipzig GmbH