Kamtschatkabärenzwillinge Wanja und Misho neu im Zoo
Ihre Geburt war eine Sensation und hat international für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Jetzt sind die beiden prominenten „Hamburger Jungs“ im Rostocker Zoo eingezogen. „Der Rostocker Zoo hat auf Bitten des Hamburger Tierparks Hagenbeck vorrübergehend die zwei jungen Kamtschatkabären aufgenommen“, erläuterte die Kuratorin Antje Zimmermann. „Dabei handelt es sich um die Zwillingsbrüder Wanja und Misho, die am 24. Januar 2011 in Hamburg geboren worden sind.“
Dem Hamburger Tierpark Hagenbeck ist als erstem Zoo überhaupt außerhalb Russlands die Zucht von Kamtschatka-Bären gelungen. Bis für die beiden Jungtiere eine dauerhafte Unterkunft gefunden ist, werden Wanja und Misho vorerst in Rostock bleiben und das ehemalige Gehege von Kodiakbär Bodo beziehen. In Europa sind nur neun Einrichtungen bekannt, die Kamtschatkabären halten, davon bislang zwei in Deutschland (Gelsenkirchen und Hamburg) und nun auch Rostock.
Die Heimat dieser Braunbären-Unterart liegt im Osten Russlands, auf der Halbinsel Kamtschatka und in Nordostsibirien. Obwohl die dunkelbraunen Kamtschatkabären seit vielen Jahren unter Schutz stehen, sind sie durch Wilderei stark in ihrer Existenz und von der Ausrottung bedroht. Laut Zählung der internationalen Naturschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) leben auf der russischen Halbinsel Kamtschatka etwa noch 10.000 Bären.
Die sibirischen Bären werden fast so groß wie ihre nordamerikanischen Artgenossen, die in Alaska verbreiteten Kodiakbären. Die männlichen Tiere erreichen eine Größe bis zu drei Metern und bringen gut 600 kg auf die Waage. Die stattlichen Tiere sind Allesfresser mit einem breiten Spektrum an tierischer und pflanzlicher Nahrung. In Tiergärten können die Winterschläfer bis zu 40 Jahre alt werden.
Die Tiere werden bis zum Baubeginn des POLARIUMS auf der Braunbären-Anlage leben. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die neue Heimstätte der Eisbären und Pinguine. „Die Anfang der 60er Jahre eröffnete Bären- und Pinguinanlagen entsprechen heute nicht mehr den Ansprüchen an eine moderne Tierhaltung. Daraus entsteht die Verpflichtung, so bald wie möglich die Haltungsbedingungen der Eisbären und Pinguine zu verbessern“, betonte Antje Zimmermann. „Es soll eine einzigartige Eisbärenanlage entstehen, die den Tieren ein artgerechtes Umfeld bietet und dem Besucher außergewöhnliche Einblicke in das Leben des Wappentieres des Rostocker Zoos.“
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.zoo-rostock.de
Quelle: Zoologischer Garten Rostock gGmbH
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