Krapfen der Toleranz
Sächsische Knappen, die in den Bergwerken der Schladminger Tauern Steine schürften, machten einst den evangelischen Glauben zur dominanten Religion in der Ramsau. Die Gegenreformation im 16. Jahrhundert konnte den Katholizismus nur oberflächlich durchsetzen: Sie schaffte es kaum bis in die entlegene Region – die Bewohner hielten eisern an ihrem Glauben fest. So kam es, dass die Ramsau noch heute weitgehend Evangelisch, das Ennstal hingegen großteils katholisch geprägt ist.
Ein Unterschied, der sich auch in der Küche manifestiert: Die Ramsauer backen andere Krapfen als die Ennstaler. Gäste haben daher die Wahl zwischen „an Evangelischen“ Krapfen aus der Ramsau und „an Katholischen“ Krapfen aus dem Ennstal – der erste ist süß, aus Weizenmehl zubereitet und wird mit Marmelade oder Honig gegessen, der andere ist aus Roggenmehl und kommt meist mit Kraut, Fleisch und Kartoffeln gefüllt auf den Tisch. Die frischen Krapfen lassen sich am besten bei einer Wanderung auf einer der idyllischen Almen der Ramsau verkosten.
Zur „Toleranzwoche“, die einmal jährlich in der Ramsau stattfindet, haben nicht nur die Krapfen Hochsaison: Da laden Vorträge, geführte Wanderungen, Exkursionen und Workshops dazu ein, die Toleranz auch über den Tellerrand hinaus zu leben.
Quelle: Österreich Werbung