Kreative Köpfe hinter dem Bierhandwerk

Mit Herzblut und Sachverstand wird in Baden-Württemberg Bier gebraut – heute genauso wie vor 500 Jahren, als das deutsche Reinheitsgebot das Bierhandwerk veränderte. Egal ob in traditionsbewussten Familienbetrieben oder bei jungen Braumeisterinnen und Braumeistern: Hier trifft sorgfältiges Handwerk auf Experimentierfreude. Zugleich lenken Biersommeliers den Blick auf die Vielseitigkeit des Gerstensaftes. Wir stellen acht außergewöhnliche Persönlichkeiten aus dem Biersüden vor.

Bier fürs Candlelight-Dinner: Katharina Haizmann von der Hochdorfer Kronenbrauerei

Wenn es um Bier geht, kommt Katharina Haizmann ins Schwärmen. „Bier kann mehr, als die meisten Menschen glauben.“ Die junge Braumeisterin aus dem Nordschwarzwald ist als Juniorchefin in 12. Generation nicht nur im Sudkeller der Hochdorfer Kronenbrauerei tätig. Als Biersommelière weiß sie auch um das Potenzial des Biers als Menübegleiter. Ein Besuch in dem Familienbetrieb ist deswegen vielseitig. Das Sortiment reicht von traditionell bis zu „Craft Beer“. Gemeinsam ist allen, dass sie mit viel Zeit gebraut sind, weswegen die Brauerei das Gütesiegel „slowBREWING“ trägt. Die Vielfalt ist sowohl Haizmanns eigenen Lehr- und Wanderjahren als auch dem Austausch im jungen Braumeister-Team zu verdanken. Mit ihrer Eigenkreation, dem mit hohem Hopfenanteil gebrauten Hochdorfer Meistersud, konnte sie überraschen und begeistern. Vor allem aber lässt sie niemanden ohne Tipps fürs „Candlelight-Dinner“ nach Hause. Schon mal ein frisches Weizenbier zu einem fruchtigen Salat mit Himbeeressig probiert? Oder ein Doppelbock zu einer Crème brûlée? www.hochdorfer.de

Der Erfinder des Hopfenstopfers: Thomas Wachno von Häffner Bräu

Die Geschichte des Bad Rappenauer Hopfenstopfers begann mit vier kleinen Hopfenpflänzchen. Die ersten Dolden erntete Thomas Wachno im Herbst 2008. Er begann, damit „Craft Beer“ zu brauen, obwohl er von diesem Begriff noch nie jemals gehört hatte. Der Brauer und Mälzer von Häffner Bräu schuf so den „Hopfenstopfer“, welcher bald unter einem eigenen Label in der Brauerei produziert wurde. Namensgebend ist das Prinzip des sogenannten Hopfenstopfens, auch Kalthopfung genannt. Hierbei wird dem Bier nach der Hauptgärung noch einmal Hopfen zugefügt, wobei sich Hopfenöle lösen, die beim Würzekochen sonst ausgetrieben würden. Zum Kultbier gibt es auch das Hopfenstopfer-Glas, das allerdings bewusst kein Verkostungsglas ist. „Schließlich darf man unser Hopfenstopfer Bier auch trinken und nicht nur verkosten“, so Wachno augenzwinkernd. www.brauerei-haeffner.de/Hopfenstopfer/

Bier aus dem Weißweinglas: Stephanie Spitzer von „Böhringer Biere“

Stephanie Spitzer räumt gern mit Mythen auf. Wer denkt, dass Stielgläser und Bier nicht zusammenpassen, lernt von der jungen Biersommelière: Bier aus einem Weißweinglas lässt den Aromen mehr Raum zur Entfaltung. „Auch Skeptiker stellen bei Verkostungen fest, dass sie so eine bislang unbekannte Aromenvielfalt erleben“, sagt die Juniorchefin der Böhringer Hirschbrauerei Schilling im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Rundgänge mit ihr sind daher nicht nur Einführung in Geschichte und Herstellung, sondern auch in die Degustation des Biers. Sogar Menschen, die kein Bier mögen, sind bei ihr schon auf den Geschmack gekommen. „Wenn ich eine zur Person passende Sorte mit der richtigen Temperatur aus dem richtigen Glas serviere, sind die meisten positiv überrascht.“ Stephanie Spitzer nimmt aber auch im Keller Einfluss: Das Radler Natur mit 4% Zitronensaft und der Glühende Hirsch gehen auf sie zurück. Und was ist die Lieblingskombination der Sommelière? „Hirschgulasch mit ´nem Johannes Dunkel. Oder Kellerpils zu Forelle“. Im Weißweinglas, versteht sich. www.boehringer-biere.de

Weißbier trifft Pumpkin Ale: Daniel Bleicher von der Cast-Brauerei

In einem Hinterhof im Stuttgarter Heusteigviertel braut Daniel Bleicher Bier. Inspiriert von seiner Münchner Lehrzeit und dem kalifornischen Brauhandwerk hat der junge Braumeister aus einem Provisorium inzwischen eine professionelle Nische gemacht. „Handwerkliche und obergärige Biere mit fruchtigem Geschmack  ̶  ich fand, dass das noch gut nach Stuttgart passt“, sagt der Mittdreißiger. Und damit sollte er Recht behalten. Seit 2013 hat die Cast-Brauerei ihre Kapazität nun schon vervierfacht. Neben Klassikern hat sie auch saisonale Spezialitäten im Angebot. So zum Beispiel das Altbier im Januar oder das Pumpkin Ale im Herbst. Hierbei handelt es sich um ein mit Hokkaido-Kürbispüree aus biologischem Anbau und Ahornsirup hergestelltes „Craft Beer“. Der außergewöhnliche Geschmack und die bittere Note kommen bei den Kunden sehr gut an. Ab Frühjahr 2016 kann man alle Sorten auch im eigenen Tasting-Room der Brauerei probieren und natürlich auch exklusiv dort beziehen. www.cast-brauerei.com

„Ganz von hier“: Michael Ketterer von der Privatbrauerei Wilhelm Ketterer

„Zum Bierbrauen braucht es neben den richtigen Zutaten vor allem Leidenschaft, Leidenschaft, Leidenschaft.“ Dieses Credo der in vierter Generation geführten Privatbrauerei Wilhelm Ketterer lebt auch Michael Ketterer. Der Inhaber und Biersommelier pflegt die Unternehmertraditionen seiner Vorgänger. Genannt seien beispielsweise das Motto „Qualität statt Quantität“, ein Fokus auf regionalen Zutaten wie hochwertigem Hopfen aus Tettnang am Bodensee, aber auch auf Eigenkreationen wie dem „Black Forest Ale“. Zur regionalen Ausrichtung gehört indes auch, dass Ketterer Biere nur in einem Umkreis von 30 Kilometern rund um Pforzheim exklusiv erhältlich sind, darunter in den selbst bewirtschafteten Gasthäusern wie beispielsweise dem „Schlosskeller“ in Pforzheim oder „Zum Kleinen Ketterer“ in Karlsruhe. www.brauerei-ketterer.de

„Querdenkerbier“: Dieter Schmid und die Privatbrauerei Waldhaus

Dieter Schmid ist Braumeister, Kaufmann  ̶  und ein Querdenker. Mit seinem „Waldhaus“ ist er einer der Letzten, die noch mit 100 Prozent Naturhopfen brauen. Weil heute meist Hopfenextrakt verwendet wird, war es für ihn zeitweise schwierig, überhaupt noch welchen zu bekommen. „Wir wissen, dass im frischen Naturprodukt mehr drinsteckt und sich das auch im Geschmack niederschlägt“, sagt Schmid. Für manch einen mögen er und die 35 Mitarbeiter damit „die Verrückten aus dem Südschwarzwald“ sein. Für den Chef der Hightech-Brauerei ist es einfach ein Aspekt „kompromissloser Qualität“ und damit die Mehrarbeit wert. Acht verschiedene Hopfensorten sind in den Waldhaus-Bieren immer schon verwendet worden, alle in Deutschland angebaut. In einer langen und intensiven „Würzekochung“ im charakteristischen Kupferkessel werden sie unter Aufsicht von Dieter Schmid und seinem ersten Braumeister verarbeitet. www.waldhaus-bier.com

„Das unfiltrierte Original“: Rudi Vogel von Vogelbräu Karlsruhe

Ob es sich bei dem auf der Brauerei-Website angepriesenen „unfiltrierten Original“ um das naturtrübe Kultbier oder seinen schillernden Braumeister handelt, ist nicht ganz klar. Rudi Vogels Bierkreationen sind mit seiner eigenen Geschichte jedenfalls eng verwoben. Weil er arbeitslos war, gründete der studierte Brauingenieur 1985 kurzerhand seine eigene Brauerei samt Wirtschaft. Das nach dem „unfiltrierten Prinzip“ gebraute Bier erfreute sich schnell wachsender Beliebtheit, und Rudis Vogelbräu in Karlsruhe avancierte zum „Wohnzimmer der Region“. Heute ist das Vogelbräu außerdem in Ettlingen und Durlach zu Hause. Faszinierend: Jede der drei Wirtschaften ist auch als Brauerei eigenständig. Serviert wird, was vor Ort gebraut wurde. Beim humorvollen und selbstironischen „Vogel“ ist zudem das ganze Jahr was los: Wer vom „närrischen Fastnachtsbock“ bis zum „gruseligen Halloweenbier“ nichts verpassen möchte, sollte den Vogelschen Bierkalender im Auge behalten. www.vogelbraeu.de

Dem Bier ein Gesicht geben: „Brauer mit Leib und Seele“

Ausschließlich inhabergeführte Brauereien gehören zum Brauerverbund „Brauer mit Leib und Seele“. Mit den „10 Grundsätzen für besseres Bier“ erlegen sie sich selbst strenge Regeln auf: Der Fokus liegt auf Handwerk, Persönlichkeit sowie biologischen und regionalen Zutaten. Zu den Mitgliedern zählen die Hirsch-Brauerei in Wurmlingen, die Tettnanger Kronenbrauerei, die Brauerei Clemens Härle in Leutkirch, die Brauerei Stolz in Isny, Herbsthäuser in Bad Mergentheim, die Dachsenfranz Biermanufaktur in Zuzenhausen, die Brauerei Schimpf in Neustetten und die Löwenbrauerei Bräunlingen. www.die-brauer-mit-leib-und-seele.de

Quelle: Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW)

Am KIT Karlsruher Institut für Technologie studierten viele kluge Köpfe - ein berühmter Absolvent ist zum Beispiel Astronaut Alexander Gerst. / Foto: © djd/KTG Karlsruhe Tourismus/Jörg Donecker
06.02.2025

Karlsruhe feiert 200 Jahre KIT -Die Stadt der klugen Köpfe

Seit 200 Jahren bietet das KIT Karlsruher Institut für Technologie in Karlsruhe klugen Köpfen die Möglichkeit zum Studieren, Tüfteln und Weiterentwickeln.
mehr erfahren
Die westliche Bodenseeregion schenkt Gästen und Einheimischen herrliche Genussmomente und besondere Erlebnisse. / Foto: © TSR GmbH, Kuhnle und Knödler
06.02.2025

2025: Ein Jahr voller SinnesImpulse am westlichen Bodensee

Kaum zu glauben, dass am westlichen Bodensee seit Jahrtausenden Menschen knackiges Gemüse ernten, mit Bodenseewein anstoßen und die Sonne hinter den mächtigen Hegauvulkanen farbenprächtig untergehen sehen.
mehr erfahren
Traditioneller Christbaumschmuck aus Lauscha / Foto: © Tourismusregion Coburg.Rennsteig e.V./Sebastian Buff
03.02.2025

Traditionell einzigartig: Frankens Immaterielles UNESCO-Welterbe

Frankens Immaterielles UNESCO-Welterbe: die Deutsche UNESCO-Kommission mit ihrer Liste des immateriellen Welterbes eine hervorragende Hilfestellung.
mehr erfahren
Musikfestspiele Potsdam Sanssouci / Foto: © PMSG SPSG André Stiebitz
03.02.2025

Grand Tour: Musikfestspiele Potsdam Sanssouci 2025

Unter dem Motto Grand Tour widmen sich die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci vom 13. bis 29. Juni 2025 den historischen Bildungsreisen englischer Adelssöhne, die den kulturellen Austausch in Europa prägten.
mehr erfahren
Winzerwirtschaft Kobern-Gondorf / Foto: © Marco Rothbrust
31.01.2025

Köche und Winzer an der Terrassenmosel

Mit ihren steilen Weinbergen, ihrer seltenen Flora und Fauna ist die Terrassenmosel eine einzigartige Flusslandschaft.
mehr erfahren
Klöppelspitzen-Kongress in Neumarkt / Foto: © Dr. Franz Janka
30.01.2025

Neumarkt begeistert 2025 mit Spitzenkunst, preisgekrönter Patisserie und Naturkunst

Neumarkt in der Oberpfalz wird 2025 zum Hotspot für Kunst- und Genussliebhaber.
mehr erfahren
Ehrung der Tourismushelden 2025 aus Baden-Württemberg auf der CMT in Stuttgart / Foto: © Mythos Schwäbische Alb Tourismusgemeinschaft
30.01.2025

Ehrung der Tourismushelden 2025 aus Baden-Württemberg

Im Rahmen der CMT 2025, der größten Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit in Deutschland, wurden die Gewinner der begehrten Auszeichnung Tourismushelden aus Baden-Württemberg bekannt gegeben.
mehr erfahren
Zwei Messen – ein Erlebnis. Die Reise + Camping und die einen Tag später startende Fahrrad Essen entführen die Messegäste in die faszinierende Welt des Campens, Reisens und Radfahrens. / Foto: © Armin Huber I MESSE ESSEN GmbH
30.01.2025

Zwei Veranstaltungen, ein Preis: Messe Essen begeistert 2025

Auf der Reise + Camping (19. bis 23. Februar 2025) und der Fahrrad Essen (20. bis 23. Februar 2025) in der Messe Essen finden Reiseliebhaber und Zweiradfans alles, was sie suchen.
mehr erfahren
Rundgang mit dem Landsknecht Orlando durch Schweinfurt / Foto: © Roland Schwab
22.01.2025

Öffentliche Gästeführungen der Tourist-Information Schweinfurt 360 im Februar 2025

Die Tourist-Information Schweinfurt 360° lädt im Februar 2025 zu spannenden Stadtführungen ein. Tauchen Sie ein in die Welt der Erfindungen, der mittelalterlichen Gassen und der keltischen Geschichte.
mehr erfahren
Astropeiler Stockert bei Bad Münstereifel / Foto: © Eifel Tourismus GmbH | shapefruit
21.01.2025

Neue Broschüre Natur, Museen und Ausflugsziele entdecken für die Nordeifel erschienen

Die Nordeifel Tourismus GmbH hat ihre neue Broschüre Natur, Museen und Ausflugsziele entdecken herausgegeben und wirbt damit für einen Streifzug durch die Natur- und Kulturlandschaft Eifel.
mehr erfahren