Kunstmeile Binz 2010 - Straße der Künstler und Kunsthandwerker
Etwas abseits vom quirligen Trubel der Binzer Hauptstraße führt in unmittelbarer Nähe der herrlichen Strandpromenade eine Querstraße zum Meer: die Margaretenstraße. Der obere Teil der Margaretenstraße - zwischen Promenade und Schillerstraße - hat sich im Laufe der Jahre zur Kunstmeile von Binz entwickelt. Kurz ist diese Bummelmeile – umso größer aber ist das Angebot der hier ansässigen Künstler. Dicht aneinander reihen sich Galerien, Werkstätten und geschmackvolle Läden mit einem exklusiven Angebot an Kunst und Kunsthandwerk. Wer sich für Fotografie, Malerei, Keramik und Goldschmiedearbeit interessiert, wird hier mit Sicherheit fündig.
„Le petit Montmartre“ in Binz
Gründer der Kunstmeile ist der aus Frankreich stammende Fotograf Robert Denier, der sich hier Anfang der 1990er Jahr niederließ und mit dem Maler Andreas Schiller im Jahr 2000 ein Atelier eröffnete. Bevor der 51-Jährige 1992 nach Binz kam, bereiste er als Reportage-Fotograf Afrika und Lateinamerika und war als Modefotograf in Paris unterwegs. Weil er den Mauerfall so spannend fand, zog es ihn in die ehemalige DDR, auf Rügen blieb er hängen. Im Jahr 1994 gründete er die Künstlergruppe „Le petit Montmartre“ in Binz. 1998 erschien sein erstes Buch „Inselgefüster“, 2005 folgte sein zweites Buch „Mit all meinen Sinnen“. Seine Fotos, allesamt Ansichten der Insel Rügen, verkaufen sich bestens und begeistern auch die Prominenz. Im Jahr 2010 überreichte Denier dem norwegischen Kronprinzenpaar, Kronprinz Haakon und seiner Frau Mette-Marit, im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Aufnahme der Wissower Klinken.
Erotische Figuren auf Geschirr
Das farbenfrohe Porzellangeschirr, darunter zahlreiche Unikate, aus der Werkstatt der Binzerin Kathrin Grünke ist deutschlandweit gefragt. Die Architektin – und frühere Bauarbeiterin – eröffnete 1991 in der Margaretenstraße eine eigene Werkstatt mit Galerie. In ihrem Atelier „Narrenkeramik“ treffen sich erotische Figuren mit fantasievollen Tieren auf Geschirrteilen. Neben ihrer keramischen Arbeit ist Grünke als Designerin tätig und hat unter anderem Dekore für Arzberg Porzellan entworfen. Heute zählt die 53-Jährige zu den bekanntesten Fayencekünstlerinnen Deutschlands, ihre Objekte werden regelmäßig in bekannten Galerien gezeigt, waren auch schon auf Ausstellungen in Schweden, Korea und Litauen zu sehen. Grünkes Kollektionen, die Namen wie „Die Schöne und das Tier“ oder „Traumgärten“ tragen, waren unter anderem in der Galerie Hilde Holstein in Bremen und in der ZeitKunstGalerie Halle ausgestellt.
125 Jahre Ostseebad Binz in Ton
„Wind und Wellen“ sowie „Sand & Sonne“ nennen die beiden Keramikerinnen Lydia Budnick und Annette Pomp ihr aufwendiges Dekor. In den Farben des Meeres schimmert das blaue Mosaik auf weißglasiertem Steinzeug und leuchtendem Porzellan. In der Galerie-Werkstatt wird vor den Augen der Besucher gedreht, gemalt und gebrannt. Besondere Hingucker sind die fantasievollen Vogelhäuser und Lichtobjekte für den Garten. Annette Pomp hat 2009 anlässlich des Binzer Jubiläums „125 Jahre Seebad Binz“ die Historie des Ortes auf 126 Tafeln in Ton gebrannt. Zu bewundern sind diese an der Binzer Strandpromenade in der Nähe des Kurplatzes.
Glasgalerie Binz
Seit über 40 Jahren wird bei Röschenthaler die große Kunst des Glasblasen gepflegt, 1998 wurde die Glasgalerie Binz eröffnet. Hier kann man den geschickten Künstlern bei der Arbeit zusehen, nach Herzenslust einkaufen oder auch Objekte nach eigenen Entwürfen in Auftrag geben. Noch besser: Wer nicht nur gucken und kaufen will, kann das Glasblasen sogar selbst einmal ausprobieren.
Quelle: Kurverwaltung Ostseebad Binz