Kunstwirte-Projekt 2019 - Murnau fest in Weiberhand

Was will uns das Werk sagen? Antworten liefern die Künstlerinnen höchstpersönlich. - Kunstwirte-Projekt 2019 - Murnau fest in Weiberhand

Es ist angerichtet: Murnaus Staffelseewirte bitten zwischen Mai und September kunstaffine Feinschmecker zu Tisch. Dann kann wieder mit allen Sinnen genossen werden: Denn während sich die Wirte beim Zubereiten und Anrichten ihrer Speisen gegenseitig überbieten, nutzen Maler, Bildhauer und Fotografen aus Murnau und Umgebung die Gasthöfe und Restaurants als außergewöhnliche Ausstellungsräume. Das Besondere am „Kunstwirte-Projekt 2019“: Alle Werke, die die Wände oder Gärten der acht teilnehmenden Gasthäuser schmücken, haben ausschließlich Frauen geschaffen. Die Fokussierung auf Murnaus lebende „Kunstweiber“ geschieht in Hommage an Frauen wie Gabriele Münter, Marianne Werefkin oder Maria Marc, die Anfang des 20. Jahrhunderts maßgeblich zur Entstehung des Blauen Reiters und des deutschen Expressionismus beigetragen haben. Höhepunkte des Gemeinschaftsprojekts sind wieder die „KunstKulinarischen Reisen“. An insgesamt zehn Abenden stehen fünf Locations, fünf Gänge sowie fünf Werke auf dem Programm. Und die „Kunstweiber“ Rede und Antwort.

An jedem ersten und zweiten Freitagabend im Monat werden in diesem Sommer kunstliebende Gourmets am Murnauer „KuHaus“ einen kleinen Bus besteigen und die etwa fünfeinhalbstündige Geschmacksreise durch den idyllischen Markt und seine Umgebung starten. Pro Station werden sie von Vorspeise bis Dessert inklusive passender Weinbegleitung je einen Gang genießen – sowie die ausgestellte Kunst. Die erste kunstkulinarische Station, das „KuHaus“, ist indes Galerie, Werkraum und Projektschmiede von Fotografin und Malerin Kirsten Luna Sonnemann und von Metallbildhauer und Objektkünstler Marc Völker. Beide sind seit 2017, dem Gründungsjahr der „Kunstwirte“, mit an Bord.

Völker hat erneut die Auswahl der Künstler übernommen und überlegt, bei welchem der Staffelseewirte die jeweiligen Arbeiten in den kommenden fünf Monaten am besten zur Geltung kommen könnten. Die Staffelseewirte, zu denen das Seerestaurant Alpenblick in Uffing oder das urige, am Rande des Murnuer Moos‘ gelegene „Bischoff’s Ähndl“ zählen, sind seit 2007 ein eingetragener Verein, der sich Regionalität, Saisonalität und Qualität verschrieben hat. Die Staffelseewirte vertrauen Marc. „Der weiß am besten, wer zu wem passt“, sagt Barbara Gilg vom Gasthof Griesbräu, wo Völker die humorvollen Keramiken und Bilder der Autodidaktin Helga Hoppe am besten untergebracht sieht. „Ich bin schon ganz gespannt auf Frau Hoppe und ihre Werke“, erklärt Gilg, die den „KunstKulinarik-Reisenden“ ihrerseits den fantasievollen Zwischengang „Himbeer-Bier-Süppchen mit Espuma“ kredenzen wird.

Erst Kontemplation, dann kulinarische Genüsse: Die Kunstwirte in  Murnau liefern beides.

Die Grundidee der „Kunstwirte“, die Symbiose von Kunst an den Wänden und Kunst auf den Tellern, hat die Wirtin inzwischen als Ganzjahreskonzept übernommen. „Wir und einige andere Gastwirte stellen unsere Räumlichkeiten auch nach Projektende den vielen unterschiedlichen Künstlern der Gegend als Ausstellungsfläche zur Verfügung“, sagt Gilg. Die Win-Win-Situation sei einfach zu gut, um sie nicht dauerhaft zu nutzen. Organisator Marc Völker hatte indes die Qual der Wahl. Er sagt: „Von Künstlerseite war das Interesse wieder enorm.“ Die Entscheidung, sich ausschließlich auf Künstlerinnen zu konzentrieren, hatte etwas Pragmatisches.

„Aber natürlich macht sie auch inhaltlich Sinn“, betont der Stahlkünstler. So sei nicht nur der Anteil der Frauen unter den zeitgenössischen Kunstschaffenden in Murnau sehr groß, sondern auch die kunsthistorische Bedeutung, die Frauen für den Staffelseeort im 20. Jahrhundert hatten. „Künstlerinnen wie Gabriele Münter, Marianne Werefkin und Maria Marc haben die Entstehung der Künstlergruppe Blauer Reiter sowie des deutschen Expressionismus maßgeblich mitbestimmt und international bekannt gemacht. Ohne damals je wirklich aus dem Schatten ihrer männlichen Kollegen heraustreten zu können“, erklärt Völker.

Ihnen zu Ehren stellt Murnau nun exklusiv die Frauen ins Rampenlicht. Und mit ihnen ihre ausgefallenen Arbeiten, die von „wilden Grafiken“ über mystische Pferdefiguren bis zu expressionistischen Abbildern des Blauen Landes reichen. Wer am späten Freitagabend am KuHaus wieder aus dem Bus steigt, wird vor seinem inneren Auge mannigfaltige Impressionen weiblicher Kunst haben – und im Gaumen noch den Abgang eines feinen Aprikosenbisquits.

Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter der Adresse www.murnau.de

Quelle: Tourist Information Murnau c/o Kunz PR

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